Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs
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Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs

Inhalt / Kritik

„Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs“ // Deutschland-Start: 8. Juli 2021 (Kino) // 12. November 2021 (DVD)

Der Schock ist groß beim Riffbarsch Shorty. Eigentlich träumte er davon, den Riffpokal beim jährlichen Fußballspiel zu gewinnen. Stattdessen erleben er und die anderen einen absoluten Alptraum, als ein riesiges Schleppnetz einer Fischfangflotte ihr Zuhause verwüstet. Dass sie hier weiterhin bleiben, steht außer Frage. Aber wohin soll er stattdessen? Gemeinsam mit seiner Schwester Indigo und seinem besten Freund, dem Schwertfisch Jake, beschließt er, sich auf die Suche nach dem geheimnisvollen Zauberriff zu machen, von dem ihnen die weise Krake Oana erzählt hat. Einfach wird das nicht. Zum einen weiß niemand so genau, wo sich dieses Riff wirklich befindet. Zudem müssen sie unterwegs jede Menge Abenteuer überstehen …

Eine billige Kopie?

Ein Animationsfilm über Fische, die das Meer durchqueren und während ihrer Reise Abenteuer erleben: Da ist es praktisch unmöglich, nicht an Findet Nemo zu denken. Die Geschichte um einen Clownfisch, der seinen Sohn sucht, war nicht nur ein enormer Erfolg an den Kinokassen. Der Film zog auch massig Merchandising nach sich. Insofern liegt der Verdacht immer nahe, dass ein Animationstitel mit einem ähnlichen Setting einfach nur im Fahrwasser des Hits ein bisschen mitplanschen will. Doch auch wenn die Vergleiche auf der Hand liegen, um eine billige Kopie handelt es sich bei Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs dann doch nicht.

Der erste Unterschied ist auf Anhieb zu sehen. Eine deutsche Produktion kann es dann doch nicht mit einem Werk der Pixar Studios oder auch anderen der großen US-Studios aufnehmen. Dafür liegen beim Budget einfach zu viele Welten dazwischen. Und während Animationstitel nicht zwangsläufig Summen im dreistelligen Millionenbereich brauchen, um schöne Bilder auf die Leinwand zu zaubern: Schaden tut es nicht. Vor allem bei Filmen, die um ein realistisches Setting bemüht sind, anstatt auf stilisierte Bilder zu setzen, kann es einen enormen Unterschied machen. Für Begeisterungsstürme sorgt Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs in der Hinsicht dann auch nicht. Weder bei den Hintergründen, noch den Figuren ist das hier bemerkenswert. Aber es reicht, zumal der Film schön bunt ist.

Aus Liebe zur Natur

Der größere Unterschied ist ohnehin beim Inhalt zu finden. Während Findet Nemo eine Mischung aus Unterhaltung und Emotionen suchte, da dominiert bei Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs ganz klar die ökologische Botschaft. Nicht nur, dass die Zerstörung der Umwelt den Start für das Abenteuer markiert. Auch später wird es Regisseur und Drehbuchautor Peter Popp nicht müde, die menschliche Rücksichtslosigkeit beim Umgang mit der Natur anzuprangern. Tatsächlich ist es doch recht offensichtlich, dass es bei dem Film weniger darum ging, eine spannende Geschichte zu erzählen. Vielmehr soll das junge Zielpublikum darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig der Schutz der Meere bzw. der Umwelt im allgemeinen ist – verdeutlicht durch die drei nun heimatlosen Fische.

Bei aller Sympathie für die Botschaft: Subtil ist das nicht gerade. Und auch sonst ist der Film für ältere Zuschauer und Zuschauerinnen wenig befriedigend. Zwar versucht Popp das Geschehen zwischendurch aufzulockern. Lustig sind die humorvoll angelegten Szenen jedoch kaum. Tatsächlich irritierend wird es, wenn Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs sich von der Realität entfernt. Wenn zu Beginn die Fische ein Fußballturnier veranstalten oder später fantastische Elemente hinzukommen, dann ist das für einen Film nicht wirklich passend, der auf reale Probleme aufmerksam machen will. Angesichts der zahlreichen und zum Teil prominenten Konkurrenz im Animationsbereich, die sich seit den Wiederöffnungen derzeit im Kino tummeln, stehen die Chancen für die Fischodyssee vermutlich nicht zu gut. Für sich genommen geht der deutsche Beitrag aber in Ordnung.

Credits

OT: „Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs“
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Peter Popp
Drehbuch: Peter Popp
Musik: Stephan Schelens, Daniel Requard

Bilder

Trailer

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In „Shorty und das Geheimnis des Zauberriffs“ suchen drei Fische eine neue Heimat, nachdem die alte durch die Menschen zerstört wurde. Allgemein ist dem Animationsfilm der Wille zur ökologischen Botschaft anzusehen. Subtil ist das nicht, auch sonst ist der Titel recht schlicht. Für die junge Zielgruppe ist der Film dennoch nicht ohne Wert.
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von 10