Friesland Asche zu Asche
© ZDF/Willi Weber/Frank W. Hempel

Friesland: Asche zu Asche

Inhalt / Kritik

Friesland Asche zu Asche Hand und Fuss
„Friesland: Asche zu Asche“ // Deutschland-Start: 9. März 2019 (ZDF) // 7. Februar 2020 (DVD)

Als die Bestatterin Cornelia Mohn tot am Fuß ihrer Treppe aufgefunden wird, sieht das alles für Süher Özlügül (Sophie Dal) und Henk Cassens (Maxim Mehmet) zunächst nach einem Unfall aus. Doch dann entdeckt die Apothekerin und Hobby-Forensikerin Insa Scherzinger (Theresa Underberg), dass bei dem vorzeitigen Ableben jemand nachgeholfen haben muss. Aber wer? Und weshalb? Für Mario Mohn (Julia-Maria Köhler), die Tochter der Verstorbenen, kommt da eigentlich nur Wolfgang Habedank (Holger Stockhaus) in Frage, ihr größter Konkurrent. Vielleicht war es aber auch der mysteriöse Liebhaber der Toten, den keiner kennt. Gleichzeitig hat Henk noch ganz andere Sorgen. Schließlich ist seine Tante verstorben und er soll sich um die Bestattung kümmern, was bei dem aktuellen Fall nicht ganz einfach ist …

Zum Totlachen

Darf man über den Tod Witze machen? Zumindest bei der ZDF-Reihe Friesland ist man dieser Ansicht. Seit ihrem Start 2013 verband sie eine klassische Suche nach Verbrechern und Verbrecherinnen immer mit Humor. Der besteht oft im zwischenmenschlichen Bereich, wenn es innerhalb des Duos zu Auseinandersetzungen kommt. Vor allem aber das Verhältnis zu Kriminalhauptkommissar Jan Brockhorst (Felix Vörtler) sorgt für Erheiterung. Schließlich darf der in einem Running Gag sich regelmäßig als Chef in Szene setzen, der im konkreten Fall dann aber doch übergangen wird. Ohnehin: Das mit den Zuständigkeiten ist hier immer so eine Sache. Dass zum Beispiel die Apothekerin Insa Scherzinger überall mitmischt, obwohl sie so gar keine Befugnisse hat, gehört zum Konzept der Filme.

Das ist bei Friesland: Asche zu Asche, dem achten Teil der Reihe, nicht anders. Sowohl der Running Gag um den ständig übergangenen, frustrierten Brockhorst wie auch der um Scherzinger, die bereits ermittelt, bevor die offizielle Forensikerin eine Chance bekommt, ziehen sich durch den Film. Mit dem Bestatter Wolfgang Habedank ist zudem ein Dauergast wieder mit von der Partie. Das passt dieses Mal thematisch natürlich besonders gut, begeben wir uns doch in das Milieu dieses Berufszweiges. Allerdings hat dies auch zur Folge, dass die Figur kaum als Täter in Frage kommt, obwohl das Drehbuch versucht, ihn zu den Verdächtigen zu zählen. Denn dass jemand, der mehrere Filme lang mit am Start ist, auf einmal zum Mörder wird, das ist dann nicht so wahnsinnig wahrscheinlich.

Nett und amüsant

Aber auch wenn sich Friesland: Asche zu Asche damit eigentlich bereits einer Option beraubt, wer es denn nun getan haben könnte: Möglichkeiten gibt es genug. Wobei diese tendenziell etwas diffus bleiben. Der Film schlingert recht lange herum, bevor das mal etwas konkreter wird. So richtig überzeugend ist die Auflösung auch nicht. Überraschend ist es zwar schon, was sich Drehbuchautor Stefan Rogall (Marie Brand und die Leichen im Keller, Deutscher) da ausgedacht hat. Man sollte da jedoch keine größeren Erwartungen an die Glaubwürdigkeit stellen. Der Film ist gleichzeitig etwas umständlich und doch eher sparsam mit dem Inhalt. Als tatsächlicher Krimi ist das daher nur bedingt zu gebrauchen.

Dafür ist Friesland: Asche zu Asche zumindest hin und wieder ganz amüsant. Das betrifft einerseits die besagten Running Gags, die zwar nicht ganz frisch sind, aber sich doch bewährt haben. Hin und wieder gibt es auch unterhaltsame Missverständnisse oder Spitzen. Und dann wäre da ja noch die Nebenhandlung rund um Henks Tante, deren Leiche er einfach nicht los wird. Das bietet sich eigentlich für einen schön schwarzen Humor an. Ganz so weit wollte man hier aber leider nicht gehen, das bleibt dann doch eher harmlos. Insgesamt hätte man aus dem Stoff sicherlich noch mehr rausholen können, als hier geschehen ist. Immerhin: Es reicht für eine nette Abendunterhaltung, die Fans der Reihe zufriedenstellen sollte.

Credits

OT: „Friesland: Asche zu Asche“
Land: Deutschland
Jahr: 2019
Regie: Sven Nagel
Drehbuch: Stefan Rogall
Musik: Joachim Dürbeck, René Dohmen
Kamera: Ralf M. Mendle
Besetzung: Sophie Dal, Maxim Mehmet, Theresa Underberg, Holger Stockhaus, Felix Vörtler, Julia-Maria Köhler, Nicholas Reinke, Nina Kronjäger

Bilder

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In „Friesland: Asche zu Asche“ wird eine Bestatterin ermordet, Henk muss außerdem seine tote Tante irgendwie unter die Erde bringen. Trotz des morbiden Themas ist der Krimi relativ harmlos, das Potenzial für schwarzen Humor wird kaum genutzt. Nett ist der Film trotzdem, da es zwischendurch zu amüsanteren Szenen kommt.
5
von 10