Detektiv Conan 24 Die scharlachrote Kugel
© 2019 GOSHO AOYAMA, DETECTIVE CONAN COMMITTEE All Rights Reserved, Under License to Crunchyroll SA, Animation produced by TMS ENTERTAINMENT CO., LTD

Detektiv Conan – 24. Film: Die scharlachrote Kugel

Inhalt / Kritik

Detektiv Conan 24 Die scharlachrote Kugel
„Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel“ // Deutschland-Start: 22. Juni 2021 (Kino) // 16. Dezember 2021 (DVD/Blu-ray)

Tokio darf sich auf ein Großereignis freuen, welches Fans aus aller Welt anzieht: die World Sports Games! Zu diesem Anlass soll auch der „Maglev“ in Betrieb genommen werden, die weltweit erste Vakuumröhren-Magnetschwebebahn. Doch die Freude auf die technologische Meisterleistung wird empfindlich getrübt, als es im Rahmen der Feierlichkeiten zu einer Reihe seltsamer Entführungen prominenter Sponsoren kommt. Für Detektiv Conan steht fest, dass diese in einem Zusammenhang mit ähnlichen Entführungen stehen müssen, die sich während der World Sports Games vor 15 Jahren in Boston zugetragen haben. Aber wer steckt hinter den neuerlichen Entführungen? Und was bezweckt er damit?

Verspätete Aktualität

An der Corona-Pandemie kommt niemand vorbei, nicht einmal der größte kleine Privatdetektiv der Welt. Eigentlich hätte Die scharlachrote Kugel bereits im April 2020 in Japan anlaufen sollen. Doch als das Virus immer schneller um sich griff, musste der Start kurzfristig aufgeschoben werden. Das Ergebnis: Zum ersten Mal seit 1997, als die Kinofilme rund um Detektiv Conan starteten, mussten Fans auf ihren jedes Jahr im April erscheinenden Teil verzichten. Und doch war die Verschiebung irgendwie passend, schließlich lehnt sich der Film an die Olympischen Spiele an, die ebenfalls 2020 in Tokio geplant waren. Jene Spiele also, die bekanntermaßen um ein Jahr nach hinten verschoben werden mussten. Da ist der Anime also nicht weniger aktuell geworden.

Ansonsten ist Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel ganz klassisch. Wie immer geschieht irgendwo ein Verbrechen, bei dem der Titelheld zufällig anwesend ist. Wie immer wird er im Laufe des Films dieses Verbrechen aufklären, während die meisten nicht mitbekommen, dass er dahintersteckt. Schließlich wäre es erklärungsbedürftig, dass ein unscheinbarer Junge das Rätsel löst, während die Polizei im Dunkeln tappt. Wobei nicht nur die beim Fall mitmischt. Auch das FBI ist kräftig involviert, von den diversen anderen Gruppierungen ganz zu schweigen. Denn wo Conan ist, da sind immer auch ein Dutzend weiterer Figuren, die Teil des großen Abenteuers sein wollen.

Unnötig überfrachtet

Das sorgt natürlich für viel Trubel, ist gleichzeitig ein größeres Manko. Da das Konzept von Detektiv Conan keinen wirklichen Wandel zulässt – seit mehr als 27 Jahren ist Shinichi Kudo durch einen Giftanschlag im Körper eines Jungen gefangen –, wurden immer mehr Charaktere hinzugefügt, um das Gefühl einer Entwicklung vorzutäuschen. Anfangs funktionierte das noch. Bei Die scharlachrote Kugel ist das aber inzwischen komplett überladen. Selbst wer von Anfang an bei den Filmen dabei gewesen ist, geht in der Vielzahl an Freunden, Familienmitgliedern oder sonstigen Begleitpersonen unter. Zumal diese gar nicht die Gelegenheit bekommen, richtig viel zu tun, da ständig zwischen allen hin und her gewechselt werden muss, damit jeder irgendwie mal dran kam. Darunter leidet auch die Dynamik innerhalb des Ensembles, da hatte der Vorgänger Die stahlblaue Faust schon mehr zu bieten.

Leider ist der Fall an sich ähnlich überfrachtet. Dass die Geschichte um die Entführungen mit denen von vor 15 Jahren zusammenhängen, ist dabei zwar schnell klar. Die genauen Zusammenhänge werden aber wie immer erst zum Schluss erklärt. Und eben diese Erklärungen sind recht dürftig. Schon das Motiv ist bei Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel ziemlich konstruiert. Die Ermittlungen sind völlig willkürlich, Conan zieht die Lösung einfach aus seinem nicht vorhandenen Hut. Und selbst im Nachhinein betrachtet ergibt dabei vieles keinen Sinn. Die Geschichte richtet sich an ein Publikum, das die Idee einer Wendung mit der von Komplexität gleichsetzt. Das ist alles derart überzogen, dass man für eine Parodie nicht wirklich viel ändern müsste.

Die Leiden der Computergrafik

Auch bei der Optik bekleckerte man sich nicht gerade mit Ruhm. Richtige Hingucker bot die Reihe natürlich noch nie, das Traditionsstudio Tôkyô Movie Shinsha machte da nie mehr als das absolute Minimum. Detektiv Conan: Die scharlachrote Kugel fällt aber durch die billigen computergenerierten Elemente, die sich nicht ins Geschehen einfügen, noch einmal negativer auf. Wenn die Magnetschwebebahn als technologischer Meilenstein gefeiert wird, dann sollte der schon ein bisschen was hermachen. Fans dürfen natürlich trotz allem ihren Spaß daran haben, zumal einige der Qualitäten der Reihe auch nach zwei Dutzend Anläufen bestehen. Mehr als Durchschnitt ist der Anime aber nicht. Dafür sind sowohl der Inhalt wie auch die Optik zu schwach, da gab es schon bessere Teile.

Credits

OT: „Meitantei Conan: Hiiro no Dangan“
Land: Japan
Jahr: 2021
Regie: Tomoka Nagaoka
Drehbuch: Takeharu Sakurai
Vorlage: Gosho Aoyama
Musik: Katsuo Ono
Animation: Tokyo Movie Shinsha

Bilder

Trailer

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Im 24. Teil der Kinofilmreihe rund um Detektiv Conan dreht sich alles um Entführungen, die auf einen alten Fall verweisen. Auch wenn „Die scharlachrote Kugel“ viel gewohnte Kost bietet: Aufgrund der unnötig überfrachteten Geschichte und der zum Teil billigen Optik gehört der Teil zu den schwächeren der Reihe.
5
von 10