Conjuring 3 Im Bann des Teufels The Conjuring: The Devil Made Me Do It
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Conjuring 3: Im Bann des Teufels

Inhalt / Kritik

Conjuring 3 Im Bann des Teufels The Conjuring: The Devil Made Me Do It
„Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ // Deutschland-Start: 1. Juli 2021 (Kino) // 7. Oktober 2021 (DVD/Blu-ray)

In ihrer Karriere als Dämonenjäger haben Lorraine (Vera Farmiga) und Ed Warren (Patrick Wilson) schon zahlreiche Erfolge gefeiert. Doch als sie um Hilfe gerufen werden, den besessenen Jungen David (Julian Hilliard) zu befreien, endet der Exorzismus in einem Desaster. Anstatt das teuflische Wesen auszutreiben, nimmt es Besitz von Arne (Ruairi O’Connor), dem Freund von Davids Schwester Judy (Charlene Amoia). Zunächst scheint dies ohne größere Folgen zu bleiben. Als er aber kurze Zeit später im wahnhaften Zustand einen Mann tötet, kehren die Warrens an den Tatort zurück, fest entschlossen, ihre Arbeit doch noch zu Ende zu bringen. Schließlich müssen sie vor Gericht beweisen, dass nicht Arne für den Mord verantwortlich war, sondern der Dämon, der in ihm sitzt …

Das nächste Kapitel der Erfolgssaga

Die Conjuring-Reihe ist sicherlich eines der größten und überraschendsten Phänomene der letzten zehn Jahre. Als Conjuring – Die Heimsuchung 2013 an den Start ging, war dies schließlich ein zwar gelungener, letztendlich aber nicht übermäßig auffallender Vertreter des Haunted House Horrors. Doch was als Einzelwerk begann, wuchs zu einem bislang sieben Filme umfassenden Universum heran, die mal mehr mal weniger in Verbindung zueinander stehen. Was in einem Teil noch eine Nebengeschichte war, wurde beim nächsten in der Vordergrund gerückt. Die Qualität war nicht immer überragend, die Querverbindungen zum Teil sehr gewollt. Dennoch: Mit einem Einspielergebnis von mehr als zwei Milliarden Dollar mauserten sich die Geschichten um dämonische Heimsuchungen zur erfolgreichsten Horrorreihe.

Dennoch, zuletzt hakte es ein wenig. Nach dem kommerziellen Höhepunkt von The Nun, dem bislang erfolgreichsten Film der Reihe, gingen die Einspielergebnisse deutlich zurück. Die letzten guten Kritiken sind auch schon eine ganze Weile her. Auch wenn die Teile nach wie vor sehr rentabel waren, wurde doch klar: Da muss so langsam etwas geschehen. Also machte man das Flaggschiff wieder seetauglich und schickte mit Conjuring 3: Im Bann des Teufels den lang erwarteten dritten Teil an den Start, fünf Jahre nach Conjuring 2. Das bedeutet auch, dass es ein Wiedersehen mit den Dämonenjägern Lorraine und Ed Warren gibt, welche dem realen paranormalen Expertenpaar nachempfunden sind. Tatsächlich basiert auch die Geschichte auf einem Fall der beiden, sogar einem der berühmtesten in deren Laufbahn.

Auf dämonischer Spurensuche

Das geht tatsächlich auch mit einer inhaltlichen Verschiebung einher. Zum einen bewegt sich Conjuring 3: Im Bann des Teufels weg von den Haunted House Anfängen hin zu einem Exorzismus-Horror. Verbunden wird dies mit stärkeren Krimi-Anleihen. Das Motiv der Spurensuche ist in solchen Filmen natürlich praktisch immer irgendwo vorhanden. Schließlich müssen die Protagonisten und Protagonistinnen herausfinden, mit welchem Bösen sie es genau zu tun haben, um es bekämpfen zu können. Hier wurde das aber noch etwas ausgebaut. Tatsächlich spielt die Frage, woher der fiese Dämon überhaupt kam, zeitweise eine deutlich größere Rolle als die Folgen der Besessenheit. Wie auch, wenn Arne recht früh im Gefängnis landet und der Dämon damit kaum noch Handlungsspielraum hat?

Ganz auf Schrecksekunden muss man jedoch im späteren Verlauf nicht verzichten, da Conjuring 3: Im Bann des Teufels eine Idee hatte, wie man den Schrecken noch ausdehnen könnte. Mit dem zugrundeliegenden Fall hat das dann zwar alles so gar nichts mehr zu tun, was den Verweis auf die wahren Begebenheiten etwas dreist macht. Andererseits war schon das Original nicht frei von Kontroversen: Carl Glatzel Jr., der Bruder des vermeintlich besessenen David, bezeichnete die gesamte Geschichte als Betrug, ausgedacht von den Warrens, um damit Geld zu verdienen. Dem Kinopublikum dürfte das alles aber ziemlich egal sein, solange der Film unterhält. Leider tut er das aber nur im begrenzten Maße. Denn egal wie man nun zu den Hintergründen des Ganzen steht: So richtig spannend ist das hier nicht.

Nicht mehr als Durchschnitt

Nicht allein, dass die Geschichte um die Gerichtsverhandlung eine ziemliche Mogelpackung ist, die kaum zum Zuge kommt. Die Szenen, in denen es dann doch mal zur Sache geht, werden ein genreaffines Publikum kaum beeindrucken. Regisseur Michael Chaves, der schon mit Lloronas Fluch nicht wirklich überzeugen konnte, liefert hier bestenfalls Durchschnitt ab. Am ehesten überzeugt noch der Einstieg von Conjuring 3: Im Bann des Teufels, selbst wenn Punkte wie Grimassen oder verdrehte Körperteile nicht unbedingt die Spitze der Kreativität darstellen. Später wird es dann ganz einfallslos. Zum Teil wird das durch Patrick Wilson und Vera Farmiga noch etwas ausgeglichen. Aber am Ende reicht das nicht wirklich aus, um in dem Bereich etwas zu reißen. Trotz einer prinzipiell interessanten Neuausrichtung lohnt sich das hier angesichts der zahlreichen Konkurrenz nicht so recht.

Credits

OT: „The Conjuring: The Devil Made Me Do It“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Michael Chaves
Drehbuch: David Leslie Johnson-McGoldrick
Musik: Joseph Bishara
Kamera: Michael Burgess
Besetzung: Patrick Wilson, Vera Farmiga, Ruairi O’Connor, Sarah Catherine, Julian Hilliard, John Noble

Bilder

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„Conjuring 3: Im Bann des Teufels“ bewegt sich weg vom Haunted House Horror hin zu Exorzismus mit ein bisschen Krimiarbeit. Die Idee an sich war interessant, der Film selbst ist es nicht. Inhaltlich und inszenatorisch ist das hier bestenfalls Durchschnitt. Lediglich das bewährte Duo hält einen ein wenig bei der Stange.
5
von 10