Peking - Metropole der Macht
© BBC/BR/BTV 2008

Peking – Metropole der Macht

Inhalt / Kritik

Peking Metropole der Macht
„Peking – Metropole der Macht“ // Deutschland-Start: 27. Mai 2016 (DVD)

An keinem Ort spiegelt sich die Geschichte eines Landes, seine Vergangenheit, seine Gegenwart, aber auch seine mögliche Zukunft so wider wie in dessen Hauptstadt. Von jeher ein Ort mit hoher Bevölkerungsdichte zeigen sich in den Straßen, den Menschen wie auch den Gebäuden die politischen, historischen wie auch sozialen oder kulturellen Ereignisse, die ein Land definieren. Gerade deswegen strömen jedes Jahr viele Menschen in die Hauptstädte der Welt, um sich ein Bild von einem Kulturkreis zu machen, die Museen dort zu besuchen oder einfach nur die Atmosphäre dieses Ortes zu genießen, welche unverwechselbar ist. Peking oder Beijing ist dabei keine Ausnahme, ist die bewegte Geschichte der Stadt doch omnipräsent in der Architektur wie auch der Kultur der Stadt. Heute einer der wichtigsten Knotenpunkte aus wirtschaftlicher wie auch politischer Sicht, ist es schon erstaunlich, dass eine solche Stadt, welche rein geografisch an der Peripherie Chinas liegt, einen solchen Stellenwert erhalten hat.

In seiner von der BBC mitproduzierten Dokumentation Peking – Metropole der Macht geht der britische Dokumentarfilmer Steven Seidenberg der Geschichte Pekings auf den Grund, erzählt von den vielen Herrschern, welche dort residierten und wie sie nicht nur die Stadt, sondern gleich das ganze Land politisch, kulturell und wirtschaftlich prägten, auch wenn ihre Spuren teilweise im gegenwärtigen Stadtbild nur erahnt werden können. Die in drei circa 50-minütige Segmente aufgeteilte Dokumentation beleuchtet dabei, wie Peking zur Hauptstadt wurde, wie es sich unter der verschiedenen Herrschern über die Jahre verändert hat und zuletzt wie sich Chinas Gang in die Moderne dort abspielte und sich das Land endgültig von der Monarchie löste.

Facettenreiche Erzählung einer ungewöhnlichen Stadt

Innerhalb der drei Episoden seiner Dokumentation greift Seidenberg auf eine Vielzahl von Informationen und Quellen zurück, um die Geschichte Pekings zu beschreiben. Neben Namen wie Kublai Khan, Begründer der Yuan-Dynastie und Enkel des Mongolenführers Dschingis Khan, oder Qianlong, unter dessen Regentschaft als Kaiser China ein goldenes Zeitalter erlebte, nutzt Seidenberg nachgestellte Szenen, Computeranimationen sowie Archivmaterial und historische Dokumente, damit sein Zuschauer die einzelnen Entwicklungsstufen Pekings nachvollziehen kann sowie die Bewandtnis einzelner Prozesse wie beispielsweise der Planung der Stadt oder der Anlage eines Wasser- wie Versorgungssystems, welches bis heute noch für die Bürger Pekings von großem Nutzen ist.

Über die einzelnen Episoden ist die Informationsdichte konstant hoch, doch bleibt die Erzählung Pekings spannend, facettenreich und interessant, vor allem da Seidenberg nicht nur politische Prozesse berücksichtigt, sondern immer wieder andere Aspekte berücksichtigt, wie beispielsweise die Entwicklung des chinesischen Theaters im Kontext historischer Ereignisse. Zudem verweist die Dokumentation immer wieder auf das Stadtbild Pekings, wo sich noch heute Spuren der Herrschaft der Mongolen finden lassen oder die alte Architektur noch vorliegt. Darüber hinaus finden sich auch Hinweise auf gegenwärtige Aspekte Chinas wie die Leistungskultur, welche sich bereits in der Ausbildung von kaiserlichen Beamten oder des Militärs wiederfindet. Einzig und allein die etwas ärgerlichen Redundanzen trüben das Vergnügen an dieser Dokumentation etwas, wenn am Anfang der zweiten wie auch der dritten Episode nochmals auf bereits Bekanntes eingegangen wird.

Credits

OT: „Beijing: Biography of an Imperial City“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Steven Seidenberg
Drehbuch: Steven Seidenberg

Bilder

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„Peking – Metropole der Macht“ ist eine sehr informative Dokumentation über die bewegte Geschichte Pekings, der Hauptstadt Chinas. Steven Seidenberg greift auf verschiedene Quellen zurück, nutzt Computeranimationen wie auch historische Dokumente, um die einzelnen Entwicklungsstufen der Stadt nachzuvollziehen und zu veranschaulichen. Auch wenn dies nicht ganz ohne Redundanzen auskommt, bleibt die Erzählweise immer interessant und spannend.