Candyman 3

Candyman 3 – Der Tag der Toten

Kritik

Candyman 3
„Candyman 3 – Der Tag der Toten“ // Deutschland-Start: 27. März 2020 (DVD)

Caroline McKeever (Donna D’Errico) ist die letzte aus der Linie der Tarrants, deren Stammbaum sich zurückverfolgen lässt bis ins 19. Jahrhundert, jedoch ist das Schicksal der Familie eng verbunden mit der Legende um den Candyman, eigentlich Daniel Robitaille (Tony Todd), der einst mit Carolines Ur-Großmutter ein Verhältnis hatte und dafür grausam gelyncht wurde. Damit ihre Familie sowie der Name ihres Ur-Großvaters nicht mehr länger mit blutigen Morden in Verbindung gebracht wird, sondern mit der Kunst, die er während seines kurzen Lebens schuf, hat Catherine beschlossen, in einem kleinen Atelier in Los Angeles die Gemälde Robitailles auszustellen. Doch die Ausstellung fällt ausgerechnet in dieselbe Woche wie der Tag der Toten, sodass sich die Besucher eher um die Legende, die Morde und den Candyman drehen, als um die Kunst. Als sich Catherine dazu überreden lässt, die Sage zu testen und fünfmal den Namen „Candyman“ vor einem Siegel ausspricht – jenes Ritual, welches ihn angeblich herbeirufen soll – löst sie damit eine neue Mordserie aus. Geplagt von Visionen vom grausamen Tode Robitailles und schließlich Besuchen des Candymans selbst, der sie als sein neues Opfer auserkoren hat, versucht Caroline mithilfe ihres Freundes David (Nick Corri) herauszufinden, wie man den Fluch aufhalten kann.

Eine Menge Budenzauber
Nur vier Jahre nach Candyman 2 – Die Blutrachee kam der dritte und bislang letzte Teil der Horror-Reihe um den von Tony Todd gespielten Candyman heraus, dieses Mal direkt als Heimkinoveröffentlichung. Todd war sogar einer der Co-Produzenten bei dieser Fortsetzung, die zeitlich 25 Jahre nach dem letzten Teil ansetzt und zugleich Regisseur Turi Meyers Spielfilmdebüt darstellt. Ausgehend von der Ambivalenz des Charakters als Künstler und als Monster, erzählt Candyman 3 abermals davon, wie man den Fluch aufhebt und über den Versuch, nicht mehr länger mit jenen Morden und der Legende in Verbindung gebracht zu werden.

Bereits nach den ersten Minuten bemerkt man nicht nur die Heimkino-Optik, die sich aus dem wahrscheinlich geringen Budget ergibt, doch auch, nach welchem Muster hier versucht wird, auf Kosten einer mittlerweile ikonischen Gestalt des Genres Kasse zu machen. Uninspiriert und getragen von bisweilen schrecklich talentlosen Darstellern schleppt sich die Geschichte über ihre Laufzeit und funktioniert dabei doch ähnlich wie der bereits mittelmäßige zweite Teil der Reihe, nur dass dieses Mal Handlungsort und der Rahmen, vom Mardi Gras in New Orleans hin zum Tag der Toten in Los Angeles, gewechselt hat. Wie generisch und einfallslos dies ist, zeigt sich spätestens dann, wenn vom Kampf des Guten gegen das Böse die Rede ist und dass diese beiden Konzepte gegenseitig bedingen. Selbst Tony Todd, der noch mit gewisser Lust am zweiten Teil mitwirkte, wirkt seltsam blass und gleicht im Kontext dieser Fortsetzung mehr einer Jahrmarktsbudenattraktion, die keinen Besucher mehr wirklich erschreckt oder begeistert.

Monster vs. Künstler
Das wirklich Schlimme am Versagen dieses Films ist, dass es durchaus lohnenswerte Ansätze gibt. Gerade der Anfang der Geschichte baut auf der Ambivalenz des Charakters Candyman/Daniel Robitaille auf, wenn Caroline darum ringt, ihren Ur-Großvater als Künstler zu zeigen und weniger als Teil einer blutigen Legende. Dies ist ein spannendes Konzept und kann einen sogar die grausigen Kunstwerke vergessen machen, die Robitaille zugeordnet werden und in vielerlei Hinsicht den wahren Horror dieses Films ausmachen. Der Konflikt des Monsters gegenüber dem Künstler wird aber schnell wieder links liegen gelassen und macht einer Handlung Platz, die nicht nur eindeutig zu viele Charaktere aufweist, sondern sich auch von einem Klischee ins nächste rettet. Kein Wunder also, dass Todd einmal gesagt haben soll, ihm sei dieser Film gleichgültig, denn genau dies wird auch der Zuschauer mitnehmen aus Candyman 3 – Der Tag der Toten, der trotz seiner verhältnismäßig kurzen Laufzeit erschreckend lang wirkt.

Credits

OT: „Candyman 3: Day of the Dead“
Land: USA
Jahr: 1999
Regie: Turi Meyer
Drehbuch: Al Septien, Turi Meyer
Musik: Adam Gorgoni
Kamera: Michael G. Wojckowski
Besetzung: Tony Todd, Donna D’Errico, Jsu Garcia, Wade Williams, Ernie Hudson Jr., Nick Corri

Trailer

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„Candyman 3 – Der Tag der Toten“ ist der dritte Teil der Candyman-Reihe. Nach einem verheißungsvollen Beginn schleicht sich schnell Langeweile und Talentlosigkeit in Turi Meyers Film ein, der einen unterdurchschnittlichen Horrorfilm abliefert, welcher dem von Tony Todd gespielten Charakter nicht gerecht wird.
2
von 10