Golden Kamuy Band 3

Golden Kamuy – Band 3

Kritik

Golden Kamuy Band 3Nachdem Sugimoto am Ende des letzten Bandes gefangen genommen wurde, wird er nun von Tsurumi, dem selbsternannten Anführer der Siebten Division, gefoltert und nach jenen Häuten befragt, die den Weg zum Gold der Ainu zeigen sollen. Nur mit Mühe und Not gelingt es der Ainu-Jägerin Asirpa mit der Hilfe des „Ausbrecherkönigs“ Yoshitake Shiraishi ihren Gefährten zu befreien und in einer halsbrecherischen Rettungsaktion aus der Stadt und damit zurück in die Wälder zu fliehen. Während Tsurumi seine Strategie überdenkt und im Hintergrund der geheimnisvolle Toshizou Hijikata weitere Verbündete für sein Vorhaben sucht, die Shisengumi wiederzubeleben, setzen Asirpa und Sugimoto, nun mit Unterstützung von Shiraishi, ihre Suche nach den anderen Teilen der Schatzkarte fort. Um sich zu stärken, begeben sich Sugimoto und Asirpa auf die Hirschjagd, während Shiraishi zurück in die Stadt geht, wo er hofft, noch weitere Informationen zu erhalten. Jedoch bleibt ihre Jagd nicht unbeobachtet, denn der mittlerweile von seiner Verletzung genesene Genjirou Tanigaki ist ihnen zusammen mit einem erfahrenen Jäger auf den Fersen. Gewillt Retar, den mächtigen Hokkaido-Wolf und treuen Begleiter Asirpas, zu töten und an sein Fell zu kommen, hat er die Spur der beiden schnell aufgenommen.

Der Wandel der Welt
Der dritte Band aus der Reihe Golden Kamuy, der sich mit den Abenteuern des Kriegsheimkehrers Saichi Sugimoto und der Ainu-Jägerin Asirpa befasst, ist nunmehr nicht mehr Teil der Exposition, was man vor allem an den deutlich höheren Action-Anteilen in der Handlung bemerkt. Hatte Autor und Illustrator Saturo Noda in den vorherigen Bänden die Charaktere und deren Welt sehr ausführlich und unterhaltsam eingeführt, zeigen sich nun die Konsequenzen der Schatzsuche sowie der vergangenen Taten Sugimotos sowie seiner Begleiterin. Über weite Teile der Handlung steht das Thema der Jagd im Vordergrund, der atemlosen Hatz in den Wäldern Hokkaidos sowie die Gnadenlosigkeit dieser Welt, doch vor allem der Menschen, die sie bewohnen.

Wie bereits in den vorherigen Bänden angekündigt, stellt das Eintreffen von Charakteren wie Tsurumi oder Hijikata nicht bloß das Vorhandensein von Antagonisten dar, sondern eine tiefgreifende Veränderung dieser Welt. Ihre Motivation, ihr Machthunger sowie ihre teils politisch-militärischen Ambitionen stehen für eine düstere Alternative zu der Welt des Waldes, der Ainu und ihrer Bräuche, die zunehmend von ihnen und ihren Weltbildern bedroht werden. Das Terrain dieser Männer sind die Straßen der Stadt mit ihrer trügerischen Überschaubarkeit, in denen sie sich mit List, Tücke und einer Bereitschaft zur Gewalt schnell das verschaffen, was sie wollen: Informationen, Männer und Waffen.

„Er ist wie ich.“
Jedoch ist der dritte Band keinesfalls nur eine Geschichte der Bösewichter, sondern vor allem eine des Bundes zwischen Sugimoto, Asirpa und Shiraishi, der nicht zuletzt auch für Momente der Komik sorgt in der Geschichte. Die Jagd, die Atemlosigkeit der Verfolgung eines Hirschs wird zu einem schon fast kathartischen Moment für Sugimoto, der erstmals seine Rolle als Krieger in einem kritischen Kontext sieht, wie er sich ausgeliefert hat und wie verwundbar er ist, was zu einem der spannendsten Momente der Geschichte führt.

Darüber hinaus führt Noda mit dem Bärentöter Tetsuzo Nihei einen furchterregenden neuen Charakter ein, dessen Verbindung zur Natur gepaart mit seinem Willen zu töten, ihn selbst zu einem wahren Tier gemacht hat, einer Art Zerrbild des Menschen, der Sugimoto geworden wäre, hätte sein Leben nach dem Krieg einen anderen Verlauf gehabt.

Credits

OT: „Golden Kamuy“
Land: Japan
Jahr: 2015
Geschichte: Saturo Noda
Zeichnung: Saturo Noda

Bilder

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Der dritte Band ist eine spannende Fortsetzung der Geschichte um Saichi Sugimoto und Asirpa, die zwar Verbündete finden, aber sich auch vieler Feinde, alter wie neuer, gewiss sein können. Actionreicher als die Vorgängerbände vertieft Noda über die Figuren seine Perspektive auf eine Welt, die im Wandel begriffen ist sowie die Verbindung Sugimotos zum Krieg und wie dieser ihn geprägt hat.
3.5