Gordon und Paddy
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Kommissar Gordon & Buffy

„Gordon och Paddy“, Schweden, 2017
Regie: Linda Hambäck; Drehbuch: Janne Vierth; Vorlage: Ulf Nilsson, Gitte Spee; Musik: Martin Landquist

„Kommissar Gordon & Buffy“ // Deutschland-Start: 28. Februar 2019 (Kino)

Oh Schreck, oh Schreck, die Nuss ist weg! Da hat Valdemar einmal nicht aufgepasst, und schon wurde ihm der gesamte Nussvorrat stibitzt. Und das mitten im Winter! Also tut das Eichhorn, was man in einer solchen Situation tun muss: Es sucht Hilfe bei Kommissar Gordon. Der verspricht auch, alles in seiner Macht zu tun, um den Täter zu überführen. Leicht ist das jedoch nicht. Spuren gibt es keine. Außerdem wird auch ein Frosch nicht jünger, eigentlich wäre Gordon gern längst in Rente gegangen. Da trifft er während seiner Ermittlungen auf die junge Maus Paddy. Die hilft ihm aus einer misslichen Lage und wird zum Dank zu seiner Assistentin ernannt. Ein bisschen Unterstützung hat schließlich noch niemandem geschadet, zumal Paddy einen ausgesprochen guten Riecher hat.

Irgendwie scheinen die Skandinavier ja eine Vorliebe für Animationsfilme zu haben, in denen Waldtiere so ihre Probleme miteinander haben. Erst schenkte uns Norwegen In the Forest of Huckybucky, in denen die Waldbewohner beschließen, dass das gegenseitige Auffressen höchst illegal ist. Nun ziehen die Schweden nach und zeigen ihrerseits, dass das mit dem gute Nacht sagen von Hase und Fuchs sehr viel komplizierter ist. Auch Kommissar Gordon & Buffy entsprang dabei einem Kinderbuch. Genauer ist es eine ganze Reihe, welche Ulf Nilsson und Gitte Spee bislang veröffentlicht haben.

Eine einfache, süße Geschichte
Nötig fürs Verständnis sind die Bücher dabei nicht. Kommissar Gordon & Buffy fängt ganz von vorne an, erzählt, wie die beiden späteren Partner sich eigentlich kennengelernt haben. Und ohnehin ist der Inhalt nicht allzu komplex, weshalb der Film auf der Berlinale 2018 auch im Rahmen der Generation-Sektion gezeigt wird. Ein bisschen was zu sagen hat er aber schon, vor allem im zweiten Fall, der dem jungen Zielpublikum spielerisch das Thema Vorurteile näherbringt. Auch Teamwork spielt eine größere Rolle, der Respekt vor anderen Menschen. Und eben Tieren.

Dass ausgerechnet ein Frosch und eine Maus die Waldpolizei bilden, ist natürlich schon ein wenig kurios. Allgemein zeigt Kommissar Gordon & Buffy immer mal wieder einen Hang zum Skurrilen. Valdemar hat beispielsweise eine etwas zu große Liebe zu seinen Nüssen. Und auch die anderen Waldbewohner haben so ihre Macken. Das ist oft witzig, selbst wenn man sich nicht zur Zielgruppe des Films zählt. Die kleinen Konflikte zwischen den Tieren, der schlurfende Gordon, Paddy, die zuerst von niemandem ernstgenommen wird. Vor allem aber ist sie ungemein charmant, diese Mischung aus Familienfilm und Krimi. Man darf ein wenig rätseln, ein wenig lachen, ein bisschen dazulernen.

Ein stimmiger Animationsfilm wie aus früheren Zeiten
Und auch ein bisschen staunen. Schließlich ist Kommissar Gordon & Buffy ein klassischer, insgesamt sehr hübscher Zeichentrickfilm. Wo sich andere an CGI-Filmen überheben, setzen Regisseurin Linda Hambäck und ihr Team auf eine traditionelle 2D-Optik, die weiß, was sie will und tut. Die erinnert teilweise an Ernest & Célestine, auch wenn sie nicht ganz an dessen filigrane Technik heranreicht. Gerade bei den Animationen ist das hier doch eher schlicht gehalten. Aber es macht eben Spaß zuzusehen, besonders die Darstellung des winterlichen Waldes ist sehr stimmungsvoll geworden.



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Die Kinderbuchverfilmung „Gordon & Paddy“ erzählt die Geschichte eines Frosches und einer Maus, die gemeinsam zwei tierisch knifflige Fälle zu lösen haben. Das ist alles ein wenig schlichter gehalten, aber doch wahnsinnig charmant, streckenweise witzig und hat auch ein bisschen was zum Thema Vorurteile zu erzählen.
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