Spongebob Schwammkopf 3D
© Paramount Pictures

SpongeBob Schwammkopf 3D

(„The Spongebob Movie: Sponge Out Of Water“ directed by Paul Tibbitt, 2015)

Spongebob Schwammkopf 3DAls der gefährliche Pirat Burger Beard (Antonio Banderas) die kleine, verlassene Insel ansteuert, dann mit einem Ziel: Er will das dort versteckte magische Buch an sich reißen, welches die Geschichte der Unterwasser-Stadt Bikini Bottom und ihrer Bewohner erzählt. Eines Tages, so berichtet das Buch, wurde dort Mr. Krabs’ Geheimrezept für Krabbenburger von einem Unbekannten gestohlen, Chaos, Anarchie, ja gar die Apokalypse stehen dadurch vor der Tür. Um dieses zu verhindern tun sich SpongeBob Schwammkopf und sein Erzfeind Plankton zusammen, doch diese Teamarbeit ist nicht bei allen gern gesehen.

Die Schlümpfe, Heidi und Biene Maja haben es schon hinter sich, Asterix steht kurz vor der Tür, Die Peanuts sind Ende des Jahres an der Reihe – nach und nach trifft wohl jede Zeichentrickfigur das Schicksal, durch eine vermeintlich zeitgemäßere 3D-Render-Variante ersetzt zu werden. Und jetzt hat es eben SpongeBob erwischt, statt seiner originalen TV-Version turnt er nun mit Hilfe des Rechners über die große Leinwand. Zumindest ist das der Eindruck, den Titel und Trailer erwecken wollen. Tatsächlich aber ist SpongeBob Schwammkopf 3D über weite Strecken ein klassischer 2D-Film, erst ganz zum Schluss wandelt sich das Abenteuer um den wohl bekanntesten Schwamm der Welt in die beworbene Mischung aus Realaufnahme und Computerminiatur.

Wer befürchtet hat, der Held der seit 1998 laufenden Nickolodeon-Serie hätte den Ausverkauf angetreten, darf also beruhigt aufatmen, hier ist vieles beim alten geblieben. Tatsächlich unterscheidet sich SpongeBob Schwammkopf 3D nicht groß von seiner Vorlage, von der Länge einmal abgesehen. Die ist dann auch der Haken am zweiten Kinoauftritt von SpongeBob. Lange hatte sich dessen Schöpfer Paul Tibbitt geweigert, einen Nachfolger zu Der SpongeBob Schwammkopf Film zu drehen, weil er die absurden Geschichten im 11- bzw. 22-Minuten-Format besser aufgehoben sah. Und tatsächlich bestätigt der zweite Streifen diese Befürchtung, der trotz einer Rahmenhandlung nie wirklich zu einem Gesamtwerk zusammenwächst, immer wieder in Episoden zerfällt – inhaltlich und eben auch optisch.

Dafür darf während der einzelnen Segmente wieder herzhaft gelacht werden: SpongeBob Schwammkopf 3D setzt auch im Kinoformat konsequent seinen bewährten Humor fort, kostet genüsslich seine verrückten Einfälle und die heillose Absurdität aus, schreckt aber auch nicht vor recht einfältigem Klamauk zurück. Sieht man einmal von den durchaus hübschen optischen Experimenten und der nicht ganz so hübschen Länge ab, wird hier nirgends ein Risiko eingegangen oder herumexperimentiert. Wirklich neue Fans wird Tibbitt damit nicht gewinnen, will er wohl aber auch nicht. Warum auch, schließlich gibt ihm der Erfolg der langjährigen TV-Produktion recht. Jüngere Zuschauer dürfen also auch weiterhin an dem Hochgeschwindigkeits-Blödsinn ihre Freude haben, zumal es dieses Mal sogar eine pädagogisch wertvolle, etwas aufdringliche Moral gibt. Aber auch Erwachsene mit einer Schwäche für überdrehte Späße und skurrile Figuren werden hier ihren Spaß haben.



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Den gelegentlichen Experimenten mit einer 3D-Optik zum Trotz ist „SpongeBob Schwammkopf 3D“ ein klassisches SpongeBob-Abenteuer, wie wir es aus der Zeichentrickserie kennen. So ganz zusammenfügen wollen sich die einzelnen Bestandteile zwar nicht, wer aber den überdrehten Humor der Vorlage mochte, wird auch hier seinen Spaß haben.
6
von 10