Survive – Gestrandet im Ozean
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Survive – Gestrandet im Ozean

„Survive – Gestrandet im Ozean“ // Deutschland-Start: 17. April 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich hatten sich der Meeresforscher Tom (Andreas Pietschmann) und seine Frau Julia (Émile Dequenne), die als Ärztin arbeitet, darauf gefreut, mit ihren Kindern Cassie (Lisa Delamar) und Ben (Lucas Ebel) Zeit auf ihrer Motoryacht „Orca“ in der Karibik zu verbringen. Die Freude hält aber nicht lange an, als eine Reihe rätselhafter Ereignisse geschehen. Dabei steht ihnen der große Schock erst noch bevor: Es kommt zu einer spontan Polaritätsumkehr, welche dazu führt, dass das Meer in Windeseile verschwunden ist und dafür das Land überschwemmt wurde. Die vier finden sich daraufhin mit ihrem Boot am ausgetrockneten Meeresgrund wieder. Viel Zeit für eine Neuorientierung bleibt ihnen aber nicht, da das Wasser schon bald zurückkehren wird und sie dringend einen Ausweg brauchen …

Eine etwas andere Katastrophe

Auch wenn sie inzwischen nicht mehr die kommerzielle Relevanz hatten, die sie früher genossen, werden doch nach wie vor Filme gedreht, bei denen irgendwelche Naturkatastrophen die Menschen heimsuchen. Ob es nun Wirbelstürme sind (Twisters), Tsunamis (La Palma) oder saurer Regen (Acid – Tödlicher Regen), die Bandbreite an Gefahren ist groß. Mit Survive – Gestrandet im Ozean kommt nun eine Variante hinzu, die wohl niemand auf dem Schirm gehabt haben dürfte: Eine Umkehrung der magnetischen Pole der Erde, was zu einer spontanen Verlegung des Ozeans führt. Das ist dann kein sehr alltägliches Phänomen, was aber bei Katastrophenfilmen nicht schlimm ist. Dort soll es schließlich um Ausnahmesituationen gehen. Während aber die beiden Naturkatastrophen zumindest noch leicht vorstellbar ist, ist das hier schon etwas erklärungsbedürftig.

Daran hatte man bei der französischen Produktion aber offensichtlich kein Interesse. Ein bisschen Exposition findet sich hier in den anderthalb Stunden zwar schon. Aber das ist alles etwas halbherzig. Gleiches gilt für den ökologischen Aspekt, der an mehreren Stellen durchschimmert. So nutzt Survive – Gestrandet im Ozean die Gelegenheit, das menschliche Verhalten anzuprangern, besonders im Hinblick auf die Vermüllung der Meere. Das Thema selbst ist natürlich nicht unwichtig, hat nur nicht wirklich etwas mit der Katastrophe zu tun, weshalb das etwas erzwungen wirkt. Aber das gilt auch für andere Elemente. Beispielsweise wird die Familie im Laufe ihres Abenteuers mit einem Mann aneinandergeraten, bei dem man nicht nachvollziehen kann, warum er sich so aggressiv verhält. Natürlich ist es keine Seltenheit, wenn beim Überlebenskampf jeder sich selbst der Nächste ist. Hier ist das aber in dieser Schnelligkeit kaum plausibel.

Unwirklich und eher oberflächlich

Letztendlich ist das hier dann doch eher eine oberflächliche Veranstaltung, die zwar ein interessantes Szenario hat, inhaltlich damit aber nicht viel anfangen kann. Regisseur Frédéric Jardin (Algiers Confidential – Ein paar Tage Licht) arbeitet dafür mit einem stimmungsvollen Setting. Natürlich ist der Drehort kein wirklicher Meeresgrund. Stattdessen wurde ein karger Geröllplatz gewählt. Zuweilen hat man dabei dann eher den Eindruck, auf dem Mars zu sein, als an dem behaupteten Schauplatz. Atmosphärisch ist das aber schon, im Zusammenspiel mit den menschenleeren Bildern wirkt das alles ein wenig surreal. Zeit für Sightseeing bleibt in Survive – Gestrandet im Ozean aber nicht, weil das Wasser bald zurückkehren wird. Man setzt da primär auf Spannung, will das Publikum vor allem fesseln, anstatt sich näher mit allem zu beschäftigen.

Zum Teil funktioniert das. Zum Teil aber auch nicht. Neben der angesprochenen Willkürlichkeit wird auch das offensichtlich nicht sehr üppige Budget zu einem Problem. So will man hier zwar schon die epochale Katastrophe, kann das aber nicht mit den Bildern ausdrücken, da das zu teuer geworden wäre. Da sind schon immer mal wieder Szenen oder Elemente dabei, bei denen man sich fragen darf, wie das Ganze wohl mit mehr Geld gewirkt hätte. Hinzu kommen bei Survive – Gestrandet im Ozean häufige Genremankos wie dämliches Verhalten oder eine mangelnde Figurenzeichnung, woran dann auch der deutsche Export Andreas Pietschmann nichts ändern kann. Am Ende reicht es daher nur für Durchschnitt, was angesichts des interessanten Szenarios etwas enttäuschend ist.

Credits

OT: „Survivre“
Land: Frankreich
Jahr: 2024
Regie: Frédéric Jardin
Drehbuch: Alexandre Coquelle, Mathieu Oullion
Musik: Nicolas Errera
Kamera: Pierre Aïm
Besetzung: Émilie Dequenne, Andreas Pietschmann, Lisa Delamar, Lucas Ebel, Arben Bajraktaraj

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Survive – Gestrandet im Ozean
fazit
In „Survive – Gestrandet im Ozean“ dreht sich der Magnetpol der Erde um, wodurch eine Familie auf einmal am trockenen Meeresgrund feststeckt. Szenario und Setting sind interessant. Man wusste nur nicht so wirklich etwas damit anzufangen, auch das geringe Budget wird zum Stolperstein.
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