Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod
© Leonine

Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod

Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod
„Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod“ // Deutschland-Start: 5. Mai 2008 (DVD)

Inhalt / Kritik

Unterschiedlicher könnten die beiden Schwestern kaum sein: Während Victoria (Shannyn Sossamon) von starken Ängsten geprägt ist, genießt die nach Frankreich ausgewanderte Carolyn (Pink) das Leben in vollen Zügen. Als sie Victoria nach Paris einlädt, genießen die zwei zunächst die gemeinsame Zeit, erkunden die Stadt, gehen einkaufen. Doch dann schlägt Carolyn vor, gemeinsam einen geheimen und verbotenen Rave zu besuchen, der in den Katakomben der Stadt veranstaltet wird. Es dauert nicht lang, bis Victoria eine erste Panikattacke erleidet. Dass die anderen die Geschichte eines Serienkillers erzählen, der irgendwo in den Katakomben sein Unwesen treiben soll, macht die Sache nicht einfacher. Dabei hat der eigentliche Alptraum noch nicht einmal begonnen …

Der unterirdische Alptraum

Sie erfreuen sich in Horrorfilmen immer wieder größerer Beliebtheit: Settings, die in irgendwelchen verlassenen Tunneln, U-Bahn-Linien oder Katakomben spielen, also den unterirdischen Teil einer Stadt. Schließlich sind diese Orte dunkel, unübersichtlich, werden zu einem Labyrinth, aus dem es kein Entkommen gibt. Wenn dann noch eine Gefahr hinzukommt, die irgendwo im Verborgenen lauert, ist das eine ideale Voraussetzung für Spannung. Ein Beispiel ist der atmosphärische Found-Footage-Shocker The Tunnel, das im Untergrund der australischen Millionenstadt Sydney spielt. Ein Selbstläufer sind solche Schauplätze aber nicht, wie etwa The Bunker Game zeigt, wo trotz guter Atmosphäre kaum Spannung aufkommt. Und das gilt dann leider auch für Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod.

Dabei hätte der Film schon Potenzialgehabt. Wenn hier inmitten alter Gebeine getanzt und sich einem Rausch hingegeben wird, dann ist das schon morbide, eine eigenwillige Kombination aus Leben und Tod. Die konkrete Umsetzung lässt dann aber zu wünschen übrig. Das fängt schon damit an, dass die titelgebenden Katakomben nicht sehr viel hermachen. Klar, man konnte kaum erwarten, dass ein solcher Streifen wirklich an einem Originalschauplatz gedreht wird. Ganz so billig wie hier muss es dann aber doch nicht sein. Wo andere Genrebeiträge eben durch die gezeigten Orte punkten, da verpasst es Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod, sich entsprechend in Szene zu setzen. Dann und wann stellt sich natürlich schon ein Gefühl von Beklemmung ein. Aber es ist nicht genug, da war die Konkurrenz doch besser.

Die Suche nach der Spannung

Vor allem reicht es nicht aus, um die inhaltlichen Schwächen zu überdecken. Das Problem ist dabei nicht die Grundidee, den Rave in den Katakomben zu veranstalten. Vielmehr fragt man sich, was denn genau Carolyn dazu veranlasst, die Schwester an einen solchen Ort zu schleppen. Von den brutalen Geschichten, die ihr erzählt werden, ganz zu schweigen. Insgesamt wird das Verhältnis der beiden Protagonistinnen nie ganz greifbar. Unklar ist aber auch, was Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod da überhaupt erzählen will. Die einzelnen Schritte ergeben sich nicht so wirklich auseinander, die Leute verhalten sich willkürlich. Wenn am Ende eine Art Auflösung erfolgt, hat man irgendwie mehr Fragen als vorher.

Die Geschichte ist aber nicht nur wirr. Sie kommt auch kaum voran. Das hat dann zwangsläufig Auswirkungen auf die Spannungskurve, die viel zu niedrig ist für einen Horrorfilm. Anstatt sich auf Schritt und Tritt zu fürchten, ist die Gefahr groß, mittendrin einfach einzuschlafen. Das wäre dann sogar auch die produktivere Variante, man verpasst während des Schlummers nicht allzu viel. Außer einigen unsympathischen Leuten. Dass Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod seinerzeit bei uns nicht in die Kinos kam, verwundert da nicht sonderlich. Wenn man nicht gerade ein großer Fan der Sängerin Pink ist, kann man sich das hier sparen. Und da ihre Szenen gar nicht so umfangreich sind, ist selbst das kein besonders überzeugendes Argument.



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Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod
fazit
„Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod“ handelt von zwei Schwestern und einem unterirdischen Rave, der außer Kontrolle gerät. Szenario und Setting waren vielversprechend. Umso enttäuschender ist das Ergebnis, wenn der billige Schauplatz und die wirre Geschichte zu Langeweile führen.
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