Kill Your Lover
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Kill Your Lover

„Kill Your Lover“ // Deutschland-Start: 24. Januar 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich will sich Dakota (Paige Gilmour) von ihrem Freund Alex (Shane Quigley Murphy) trennen . Doch gerade als sie mit ihrer besten Freundin Rose (May Kelly) das Schlussmach-Gespräch probt, kommt Alex krank und früher als erwartet nach Hause. Noch bevor Dakota ihr Vorhaben in die Tat umsetzen kann, bekommt Alex Wind davon – und setzt alles daran, sie emotional an sich zu binden. Sein zunehmend schlechter Gesundheitszustand spielt ihm dabei in die Karten. Was zunächst wie ein perfides Beziehungsspiel wirkt, verwandelt sich bald in ein handfestes Horror-Szenario: Alex‘ Körper beginnt sich zu verändern, seine Venen schwellen schwarz an, Berührungen hinterlassen Brandwunden. Und schließlich überträgt sich die Transformation sogar auf Dakota.

Holzhammer-Metapher

Das britische Regie-Duo Alix Austin und Keir Stewart betritt mit Kill Your Lover die Bühne des Body-Horrors – und das auf eine Weise, die zugleich unbequem und faszinierend ist. Ihr Debütfilm mixt toxische Beziehungsdynamiken mit groteskem Körperhorror und lässt seine Zuschauer dabei mit einem unangenehmen Gefühl zurück. Das ist nicht immer subtil, nicht immer elegant, aber definitiv wirkungsvoll.

Besonders die Metaphorik ist alles andere als subtil – diese Beziehung macht buchstäblich krank. Austin und Stewart inszenieren die Eskalation als psychologisches wie physisches Martyrium, bei dem sich Abhängigkeit, Manipulation und Horror untrennbar vermischen. Die Rückblenden zeigen, warum Dakota und Alex von Anfang an auf ein Desaster zusteuerten: Sie, eine selbstbestimmte Musikerin mit Hang zum Exzess; er, konservativ und kontrollierend. Die Unvereinbarkeit ihrer Persönlichkeiten manifestiert sich schließlich nicht nur im Kopf, sondern im Fleisch.

Handwerkliche Schwächen

Aber funktioniert das Konzept? Ja und nein. Kill Your Lover ist mutig und konsequent in seiner Thematik, gerät jedoch ins Straucheln, wenn es um die filmische Umsetzung geht. Während einige der Gore-Momente überraschend hart zuschlagen, wirkt die Maske eher durchwachsen – die dunklen Venen erinnern mehr an mit Filzstift aufgemalte Linien als an ein organisches Verfaulen. Die Sexszenen – und davon gibt es viele – scheinen mitunter weniger narrativ notwendig als vielmehr ein Mittel, um die Laufzeit auf Spielfilmlänge zu strecken. Dass Shane Quigley Murphy fast den gesamten Film über nackt ist, mag als bewusste Grenzüberschreitung gedacht sein, trägt aber nur bedingt zur verstörenden Atmosphäre bei.

Dennoch ist Kill Your Lover ein ordentliches Debüt mit einer starken Grundidee, die als Kurzfilm möglicherweise noch effektiver gewesen wäre. Austin und Stewart zeigen, dass sie ein Gespür für intensive, unangenehme Stimmungen haben. Sollte es ihnen gelingen, ihre Konzepte in zukünftigen Filmen mit mehr filmischer Finesse umzusetzen, könnte hier ein Regie-Duo heranwachsen, das dem Genre wirklich etwas Eigenes hinzuzufügen hat.

Credits

OT: „Kill Your Lover“
Land: UK
Jahr: 2023
Regie: Alix Austin, Keir Stewart
Drehbuch: Alix Austin, Keir Stewart
Musik: Thibault Chavanis
Kamera: Oscar Garth
Besetzung: Paige Gilmour, Shane Quigley Murphy, May Kelly, Joshua Whincup, Chloe Wigmore

Bilder

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Kill Your Lover
fazit
„Kill Your Lover“ überzeugt mit einer spannenden Verknüpfung von toxischer Beziehung und Body-Horror, verliert jedoch durch handwerkliche Schwächen und eine nicht immer schlüssige Inszenierung an Wirkung. Während die Metaphorik eindringlich ist, leiden Effekte und Erzähltempo unter der Spielfilmlänge. Dennoch bleibt der Film ein mutiges Debüt, das neugierig auf zukünftige Werke des Regie-Duos Austin/Stewart macht.
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