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© David Herranz / Unai Mateo

Auf hoher See

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„Auf hoher See“ // Deutschland-Start: 6. Februar 2025 (arte)

Inhalt / Kritik

Es ist ein ungewöhnlicher Fall, mit dem Aurélie Mercier (Maud Wyler) da beauftragt wird: Auf einem Frachter der Handelsmarine wurde ein Matrose ermordet, Hauptverdächtiger ist der Schweizer Florian Bonnel (Maël Cordier), der auf dem Schiff als Küchenhilfe arbeitet. Ihr ehemaliger Chef bei der Schweizer Kriminalpolizei, Brigadier Marković (Philippe Torreton), bittet sie daher, nach Kapstadt zu reisen, Florian zu stellen und in die Schweiz zurückzubringen. Dabei sind die Beweise dürftig. Der Verdächtige bestreitet auch die Tat. Vielmehr will er auf dem Schiff angeheuert haben, um seine Freundin Julia Morand (Isaline Prévost Radeff) zu finden, die ihn angeblich eine Woche zuvor verzweifelt angerufen hat und seither verschwunden ist. Doch stimmt das? Und wenn er es nicht gewesen ist, wer war es dann?

Krimi nach einem Roman

Donnerstagabend auf arte ist üblicherweise Serienzeit. Meistens sucht sich der Sender dafür düstere Stoffe, die beim Publikum für Spannung sorgen sollen. Krimis, Thriller und düstere Dramen stehen dann oft auf dem Programm. Zuletzt war auf dem Programmplatz Vigil – Tödliche Drohnen zu sehen, bei dem eine militärische Demonstration im Unglück endete und die Spurensuche zu einem autokratischen Staat im Mittleren Osten führte. Nun kommt mit Auf hoher See eine Schweizer Produktion heraus, die etwas unerwartet nicht in dem Staat in Bergen spielt, sondern – der Titel verrät es bereit – auf einem Schiff. Aber das muss ja nicht verkehrt sein. Es gibt immer mal wieder Krimis und Thriller, die auf ein solches Setting zurückgreifen. Eines der bekanntesten Beispiele ist der Agatha Christie Klassiker Tod auf dem Nil, wo ebenfalls an Bord eines Schiffes ein Mord begangen wird.

Auch Auf hoher See ist dabei eine Romanadaption. Genauer stand ein Buch des Schweizer Autors Fabien Feissli Pate. Dass die Vorlage eine literarische ist, merkt man der Serie durchaus an. So handelt es sich bei dieser zwar prinzipiell um einen klassischen Whodunit, bei dem zu Beginn eine Leiche entdeckt wird und anschließend herausgefunden werden muss, wer den Mord begangen hat. Diese geradlinige Suche wird aber durch eine Reihe weiterer Themen aufgemotzt. Beispielsweise geht es zwischendurch um Menschenschmuggel, kriminelle Machenschaften von Unternehmen werden angesprochen, illegaler Waffenhandel, Umwelt spielt eine Rolle, da die Tote Aktivistin war. Das klingt dann nach einem von diesen gesellschaftskritischen Krimis, die ganz viel aussagen wollen. Das schwingt aber eher am Rande ein bisschen mit.

Zu wenig Spannung

Stattdessen gibt es noch eine größere Portion persönliches Drama. Das wird gerade zum Ende hin wichtig, wenn auf den letzten Metern noch größere Enthüllungen warten. Ein bisschen billig ist das dann schon, entwickelt auch nicht die Emotionalität, die offensichtlich dafür vorgesehen war. Wenn groß getönt wird, dass dies alles verändert, darf man sich auch fragen: warum? Möglich, dass beim Zusammenfassen des Romans etwas auf der Strecke geblieben ist. So oder so hat Auf hoher See nicht gerade einen Wow-Faktor. Dafür ist die Geschichte letztendlich auch nicht interessant genug. Die tatsächliche Auflösung ist sogar billig, eine typische Alibi-Erklärung, wie man sie in zu vielen Krimis findet.

Schlecht ist das Ergebnis deswegen nicht, man kann sich die Serie schon anschauen und ein bisschen miträtseln. Zudem ist die Laufzeit mit vier Folgen à 45 Minuten angenehm kurz, die gelegentlichen Längen fallen nicht so ins Gewicht. Das maritime Setting ist sowieso nie verkehrt, wenn man weiß, dass die Hauptfigur mit einem Killer oder einer Killerin umherreist und es prinzipiell alle sein könnten. Nur wird Auf hoher See dabei nie so wirklich spannend, nutzt zu wenig den Umstand, jemandem ausgeliefert zu sein. Da war Vigil – Tod auf hoher See doch der deutlich packendere Titel, als eine Polizistin an Bord eines U-Boots nach Hinweisen suchen muss. Während man dort wirklich mitfieberte, plätschert das hier in mehr als einer Hinsicht etwas vor sich her.

Credits

OT: „En haute mer“
Land: Schweiz
Jahr: 2024
Regie: Denis Rabaglia
Drehbuch: Denis Rabaglia, Stéphane Mitchell, Ami Cohen, Joseph Incardona
Musik: Sandrine Rudaz
Kamera: Marco Barberi
Besetzung: Maud Wyler, Michael Neuenschwander, Carlos Bardem, Maël Cordier, Isaline Prévost Radeff, Tine Joustra, Nicola Perot, Isabelle Caillat, Clément Moreau, Philippe Torreton

Bilder

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Auf hoher See
fazit
„Auf hoher See“ handelt von einer Schweizer Polizistin, die auf einem Frachter den Mord an einem, Matrosen aufklären will. Das Setting macht schon Laune, zu rätseln gibt es auch. Richtig spannend wird die Romanadaption aber nicht, enttäuscht zudem bei der Auflösung.
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