Chocobos Mystery Dungeon EVERY BUDDY Videospiel Switch
© Square Enix

Chocobo’s Mystery Dungeon EVERY BUDDY!

Chocobos Mystery Dungeon EVERY BUDDY Videospiel Switch
„Chocobo’s Mystery Dungeon EVERY BUDDY!“ // Deutschland-Start: 20. März 2019

Inhalt / Kritik

Final Fantasy zählt natürlich zu den bekanntesten Rollenspielfranchises überhaupt. Einige Teile der 1987 gestarteten Reihe gehören zu den großen Klassikern dieses Genres. Dabei gibt es hier, anders als bei vielen langlebigen Reihen, keine Maskottchen, durch die die einzelnen Teile zusammengehalten werden. Eine der wenigen Figuren, die überhaupt dafür in Frage kommen, ist der gelbe Laufvogel Chocobo, der 1988 in Final Fantasy II eingeführt wurde und seither immer mal wieder als Transportmittel in den Spielen dient. Dann und wann ist er aber auch der Held eigener Spiele. So gab es gerade auf der ersten PlayStation mehrere Spiele, in denen er im Mittelpunkt stand. Das erste davon war Chocobo’s Mysterious Dungeon, das 1997 exklusiv in Japan erschienen ist.

Ab in den Kerker!

Bei Chocobo’s Mystery Dungeon EVERY BUDDY! handelt es sich gewissermaßen um den dritten Teil, wobei man die Vorgänger nicht kennen muss. Das Spiel, das ursprünglich 2007 für die Wii unter dem Titel Final Fantasy Fables: Chocobo’s Dungeon erschienen ist, steht für sich allein. Der Titel verrät dabei bereits, dass es sich um einen Teil aus der mehrere Franchises umfassenden Rollenspielreihe Mysterious Dungeons handelt. Diese kennt man hierzulande am ehesten durch die Pokémon-Ableger. Es gibt aber auch Spiele zu Dragon Quest und Etrian Odyssey sowie die Original-Entwicklung Shiren the Wanderer. Das Prinzip ist immer sehr ähnlich. Da geht es immer darum, dass die Hauptfigur in Verliese abtaucht, gegen Monster kämpft und dabei sowohl Erfahrungspunkte wie auch Ausrüstung einsammelt.

Das klingt erst einmal nach einem recht gewöhnlichen Rollenspiel. Die Besonderheit der Reihe ist aber, dass das meiste nach dem Zufallsprinzip entsteht. Sowohl die Dungeons an sich wie auch die Ausrüstung, die man in den verschiedenen Levels findet, sind jedes Mal anders. Ein weiteres Zufallselement sind die Fallen, die überall verteilt sind. Wer auf diese tritt, kann positive oder negative Effekte erfahren, von Heilung über Vergiftung bis zur Zerstörung von Ausrüstung und Nahrungsmittel. Letztere sind wichtig, da das Federvieh regelmäßig gefüttert werden muss. Fängt es an zu hungern, sinken die Lebenspunkte. Wer keine mehr hat, wird in Chocobo’s Mystery Dungeon EVERY BUDDY! aus dem Dungeon geworfen und muss dabei je nach Schwierigkeitsgrad auf einen Großteil der Ausrüstung, wenn nicht gar die vollständige verzichten. Da ist Frust angesagt, alternativ häufiges Speichern.

Die Suche nach einem eigenen Weg

Was hingegen bleibt, sind andere Errungenschaften. Das betrifft neben dem Level von Chocobo die Fortschritte bei der Berufswahl – man darf hier wie bei diversen Hauptspielen zwischen Klassen wie Ritter, Weißmagier oder Dieb wechseln. Und auch das im Titel bereits angekündigt Buddy-System ist dauerhaft. Dieses sieht vor, dass man immer eine Begleitung mit in die Verliese nehmen kann, sofern man diese freigespielt hat. Das kann Cid sein, der ebenfalls oft gesehene Luftschiff-Experte, die Dorfbevölkerung oder auch besiegte Monster. Da man in Chocobo’s Mystery Dungeon EVERY BUDDY! zudem eigene Waffen und Rüstungen schmieden bzw. kombinieren kann, können die Spieler und Spielerinnen ganz eigene Strategien entwickeln. Wähle ich eine offensive Klasse und einen heilenden Begleiter? Investiere ich in einen Beruf, der Fernangriffe ermöglicht? Will ich mich mit meinen Rüstungen lieber vor Elementarangriffen schützen oder andere Zusatzfähigkeiten suchen wie eine verbesserte Heilungsrate?

Allein mit diesen Feinschliffen kann man sehr viel Zeit verbringen, das Spiel hat auch aufgrund der kurzen Level durchaus kleinere Suchtqualitäten. Das Prinzip funktioniert also viele Jahre später noch immer. Wenig zeitgemäß ist hingegen die Optik, der man die Wii-Wurzeln ansieht. Zwar ist sie nicht ohne Charme, hat ein bisschen was von einem Bilderbuch. Die groben Modelle und Texturen sind aber nun wirklich kein Hingucker. Und auch inhaltlich ist das bestenfalls zweckmäßig. Die grundsätzliche Idee, bei den Menschen tief verborgene Erinnerungen wieder zu wecken, indem man in das Bewusstsein der Betroffenen eintaucht, hat Potenzial. Durch die unpersönlichen, austauschbaren Dungeons geht davon aber viel verloren. Die Geschichte an sich taugt ohnehin nur wenig. Insgesamt ist Chocobo’s Mystery Dungeon EVERY BUDDY! damit ein solides Spiel, mit dem man problemlos Dutzende von Stunden totschlagen kann. Aber eben nicht mehr.

Credits

OT: „Chokobo no Fushigi na Danjon Toki Wasure no Meikyū“
Land: Japan
Jahr: 2007 / 2019
Director: Yuji Yano
Producer: Yuki Yokoyama
Artist: Toshiyuki Itahana
Musik: Kumi Tanioka, Yuzo Takahashi
Publisher: Square Enix
Entwickler: h.a.n.d.
Plattformen: Wii, Nintendo DS (Original), Nintendo Switch, PlayStation 4 (Remaster)

Bilder

Trailer

Special

Wer mehr erfahren möchte, in unserem Special zu 30 Jahren Final Fantasy werfen wir einen Blick auf die Spiele und die Adaptionen. Dazu gibt es all unsere Kritiken zum Franchise versammelt an einem Ort.

Final Fantasy [Special]



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Chocobo’s Mystery Dungeon EVERY BUDDY!
fazit
„Chocobo’s Mystery Dungeon EVERY BUDDY!“ nimmt das bewährte Spielprinzip der „Mystery Dungeon“ Reihe und kombiniert es mit dem aus „Final Fantasy“ bekannten gelben Laufvogel. Das ist insgesamt solide, man kann viele Stunden damit verbringen. Beim Inhalt wurde aber viel Potenzial liegengelassen, technisch ist das sowieso genügsam.
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