Futurama Staffel 3
© 20th Century Fox
„Futurama – Staffel 3“ // Deutschland-Start: 12. April 2013 (DVD)

Inhalt/Kritik

Fry (Stimme: Billy West) lebt nun bereits zwei Jahre in der Zukunft, nachdem er aus dem unfreiwilligen kryogenischen Schlaf aufgewacht ist. Gemeinsam mit seinen Freunden Bender (Stimme: John DiMaggio) und Leela (Stimme: Katey Sagal) arbeitet er immer noch als Lieferjunge für Planet Express, dem Unternehmen seines Nachfahren Prof. Farnsworth (ebenfalls West). Bald schon bahnt sich zwischen ihm und Leela mehr als nur Freundschaft an …

Überbleibsel aus Staffel 2

Die Staffeleinteilung bei Futurama ist etwas undurchsichtig. Wer die genauen Details noch einmal nachlesen möchte, wird bei der Besprechung der ersten Staffel fündig. Ähnlich wie bei der zweiten Staffel sind die ersten drei Episoden der dritten Staffel eigentlich die letzten der vorherigen. Dieses Mal sind sie jedoch aus welchen Gründen auch immer nicht in der ursprünglichen Reihenfolge angeordnet. Inhaltlich lassen sie sich klar der zweiten Staffel zuordnen. Die erlebten Abenteuer sind immer noch abgedreht, so wird Bender etwa zu einem Wer-Auto, er verwandelt sich des Nachts also in ein Kraftfahrzeug, ohne sich am nächsten Tag daran erinnern zu können, was genau er in dieser Form alles angestellt hat. Das nötigt die Gruppe dazu, das originale Wer-Auto ausfindig und unschädlich zu machen: Ein Gefährt mit dem Namen Project Satan, welches sich im Anti-Chrysler-Gebäude niedergelassen hat.

Außerdem befasst sich die Show mit einem weiteren kleinen Plothole, welches in Episode eins entstand und in der korrespondierenden Kritik aus Platzgründen nicht angesprochen wurde. Frys plötzliches Verschwinden muss seinem Chef in der Pizzeria und seiner Familie ja aufgefallen sein. Vollständig erklärt wird das Ganze natürlich nicht, da die Geschichte sonst nie ins Rollen gekommen wäre: Frys Boss hat ja die Adresse, zu welcher sich der Lieferjunge vor seinem Verschwinden begab, wodurch das Auffinden des eingefrorenen Körpers ein Leichtes gewesen wäre. Nun jedenfalls tau(ch)t seine ehemalige Freundin in der Zukunft auf, welche Fry mehr über die Zeit nach seinem Einfrieren erzählen kann und etwas Klarheit schafft.

Mehr von allem

Die eigentliche dritte Staffel von Futurama nimmt sich nun mehr Zeit für die einzelnen Charaktere. Über zwei Staffeln hinweg wurden die meisten wichtigen Figuren eingeführt und teilweise auch weiter etabliert, sodass es nun ans Eingemachte gehen kann. Insbesondere Bender und Fry bekommen mehr Aufmerksamkeit, gefolgt von Leela und Dr. Zoidberg. Ansonsten gibt es mehr von allem: mehr Romantik, mehr Science Fiction, mehr Emotionen und mehr Varianz.

Amy und der Außerirdische Kif werden ein Paar, was besser funktioniert, als so mancher vielleicht gedacht hätte. Auch Fry und Leela nähern sich einander an, was praktisch seit der Pilotfolge absehbar und nur eine Frage der Zeit war. Die Macher scheinen sich dessen aber ganz genau bewusst zu sein und holen das Meiste aus der Situation heraus. Das hindert Fry aber natürlich nicht daran, Lucy Liu (3 Engel für Charlie) zu daten. Das ist ein guter Moment, um über einen Aspekt von Futurama zu sprechen, der bisher zu kurz kam.

Kopflos genial

Futurama spielt fraglos in der Zukunft, bedient sich aber eines geschickten Kniffes, um zeitgenössische Gaststars auftreten lassen zu können und nimmt dabei das Konzept der talking heads wörtlich. Dank futuristischer Technologie ist es mittlerweile möglich, die Köpfe von berühmten Persönlichkeiten in Glasbehältern zu konservieren, sodass sie konversieren können. Das ermöglicht nicht nur Lucy Liu, im vierten Jahrtausend zu agieren, sondern viele weiteren Berühmtheiten, die sich entweder selbst spielen (Pamela Anderson, Leonard Nimoy, …), oder gut nachgemacht werden (Richard Nixon, Abraham Lincoln, …).

Spätestens mit der Episode über Frys Vergangenheit beweist Futurama, dass es sich dabei um mehr als nur eine futuristische Comedyserie handelt. Unter der Oberfläche des Humors können sich emotionale Momente und Geschichten verbergen. Generell ist die dritte Staffel wohl jene, die bei geneigten Zuschauern dazu führen wird, endgültig ein Fan von Futurama zu werden. Es gibt nicht nur mehr von allem, es ist nun auch alles soweit etabliert, dass die Show das volle Potenzial davon ausschöpfen kann.

Der Auftakt zu Größerem

Das außerirdische Tier Nibbler, welches von Leela in der ersten Staffel auf einem anderen Planeten gerettet wurde, macht ebenfalls eine Charakterentwicklung durch. Wir erfahren, dass es sich nicht um ein stummes Tier handelt: Nibbler ist Teil einer überlegenen Spezies, die sich dem Kampf gegen böse Mächte verschrieben hat. Seine wahre Identität offenbart er ihr, als die Erde von Gehirnen angegriffen wird. Gemeinsam mit dem Ende der zweiten Staffel, in dem wir erfahren haben, dass Frys „Zeitreise“ eine kosmische Notwendigkeit war, wird hier der Grundstein für Größeres gelegt, was uns in den kommenden Staffeln erwarten wird.

Credits

OT: „Futurama“
Land: USA
Jahr: 2001
Regie: Susie Dietter, Ron Hughart, Mark Ervin, Brian Sheesley, Peter Avanzino, Chris Louden, James Purdum, Swinton O. Scott III, Bret Haaland
Drehbuch: Ken Keeler, Eric Horsted, J. Stewart Burns, Lewis Morton, Eric Kaplan, Ron Weiner, Dan Vebber, Jeff Westbrook, Patric M. Verrone, Bill Odenkirk
Musik: Christopher Tyng
Animation: Rough Draft

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Futurama – Staffel 3
Fazit
Die dritte Staffel von "Futurama" ist der bisherige Höhepunkt der Serie und wird jeden, der die Show interessiert verfolgt hat, endgültig zum Fan machen.
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