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Gib’s zu, Fletch

„Gib’s zu, Fletch“ // Deutschland-Start: September 2023 (digital/Video on Demand)

Inhalt / Kritik

Eigentlich war Irwin Maurice „Fletch“ Fletcher (Jon Hamm) nach Boston gereist, um dort die Gemälde des verschwundenen Grafen Grassi (Robert Picardo) zurückzuholen, dem Vater seiner Freundin Angela (Lorenzo Izzo). Diese wurden offensichtlich zuvor gestohlen und befinden sich nun im Besitz des Kunsthändlers Ronald Horan (Kyle MacLachlan). Richtig kompliziert wird es jedoch, als der frühere investigative Journalist in einem gemieteten Haus die Leiche einer Frau findet. Denn auch wenn er es ist, der die Polizei ruft, wird er daraufhin selbst zum Hauptverdächtigen. Sergeant Inspector Monroe (Roy Wood Jr.) und Junior Detective Griz (Ayden Mayeri) vom Boston Police Department folgen ihm daraufhin auf Schritt und Tritt …

Rückkehr eines Krimihelden

Man muss nur lange genug warten, dann kommt alles wieder zurück. So auch die vom Autor Gregory Mcdonald erfundene Figur des investigativen Journalisten Fletch. 1974 war diese das erste Mal Held einer Geschichte im gleichnamigen Roman, acht weitere Romane plus diverse Spin-offs erschienen im Anschluss. Manche werden ihn auch durch die Verfilmungen kennen. So gab es mit Fletch – Der Troublemaker (1985) und Fletch – Der Tausendsassa (1989) schon zwei Adaptionen, damals mit Chevy Chase in der Hauptrolle. Diese waren seinerzeit recht erfolgreich, gehen jedoch kaum als Klassiker durch. Heute spricht fast niemand mehr über diese Filme. Dennoch wurde im Laufe der Jahre immer mal wieder versucht, diese alten Geschichten noch einmal zu verfilmen. Vergeblich. Erst bei Gib’s zu, Fletch hat es tatsächlich geklappt. Die Wahrscheinlichkeit, dass viele davon Notiz nehmen werden, ist aber gering. Zumindest hierzulande wurde der Film versteckt als rein digitaler Titel veröffentlicht.

Dabei sind schon ein paar bekanntere Namen an der Adaption beteiligt. So übernahm Greg Mottola, der zuvor Komödien wie Die Jones – Spione von nebenan und Paul – Ein Alien auf der Flucht inszeniert hat, die Regie und schrieb das Drehbuch mit. Und auch Hauptdarsteller Jon Hamm ist kein Unbekannter, war in zahlreichen Filmen und Serien zu sehen – allen voran natürlich Mad Men, das ihm einen Golden Globe einbrachte. Da hätte man schon eine etwas größere Veröffentlichung erwarten können, wenn schon nicht als Kinofilm, dann wenigstens auf DVD. Dass dies nicht geschehen ist, lässt Übles ahnen. Ganz so schlimm ist Gib’s zu, Fletch am Ende dann aber doch nicht. Man kann sich das Ergebnis durchaus anschauen, ohne sich groß ärgern zu müssen oder sich zu sehr zu langweilen. Das war es aber auch mehr oder weniger schon.

Amüsant, aber harmlos

Hin und wieder ist der Film amüsant. Da sind schon einige recht exzentrische Figuren dabei, die zusammen mit dem spielfreudigen Ensemble für das eine oder andere Schmunzeln sorgen. Marcia Gay Harden hat beispielsweise einige vorzeigbare Auftritte als Gattin des verschwundenen italienischen Milliardärs. Auch Roy Wood Jr. in der Rolle des misstrauischen Polizisten hat seine Momente. Richtig große Lacher gibt es in Gib’s zu, Fletch dennoch nicht. An vielen Stellen plätschert der Film vor sich hin, die Witze sind zu bemüht, wiederholen sich auch. Jon Hamm verfügt zweifelsfrei über komödiantisches Talent, das hat er in anderen Filmen oft genug bewiesen. Er bekommt hier aber zu wenig Gelegenheit, dieses auch wirklich zu nutzen.

Als Krimi braucht man sich den Film ohnehin nicht anzuschauen. Waren die Romane von Gregory Mcdonald an dem Genre interessiert und wurden seinerzeit bei den Edgar Allan Poe Awards ausgezeichnet, ist die Sache mit den gestohlenen Bildern nur ein Mittel zum Zweck. Auch die gefundene Leiche erhöht nicht unbedingt die Spannungskurve, man hat eigentlich nie das Gefühl, dass eine reale Gefahr besteht. Gib’s zu, Fletch ist letztendlich zu harmlos, sowohl als Komödie wie auch als Krimi, und hinterlässt keinen wirklichen Eindruck. Für ein Comeback, an dem so lange gearbeitet wurde, ist das zu wenig. Auch wenn man immer wieder das Potenzial spürt, das es hier gab und gibt, sogar für ein weitergehendes Franchise: Richtig viel Vorfreude auf weitere Teile wird hiermit nicht geweckt.

Credits

OT: „Confess, Fletch“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Greg Mottola
Drehbuch: Zev Borow, Greg Mottola
Vorlage: Gregory Mcdonald
Musik: David Arnold
Kamera: Sam Levy
Besetzung: Jon Hamm, Roy Wood Jr., Ayden Mayeri, Lorenza Izzo, Kyle MacLachlan, John Slattery, Marcia Gay Harden

Bilder

Trailer

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Gib’s zu, Fletch
fazit
Nach mehreren gescheiterten Anläufen nimmt sich „Gib’s zu, Fletch“ wieder der früher beliebten Krimiromane von Gregory Mcdonald an. Dabei ist die Geschichte um gestohlene Bilder kaum spannend. Und auch beim Humor wäre mehr drin gewesen: Hin und wieder darf geschmunzelt werden, das war es schon.
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