The Watch – Nachbarn der 3. Art
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The Watch – Nachbarn der 3. Art

The Watch – Nachbarn der 3. Art
„The Watch – Nachbarn der 3. Art“ // Deutschland-Start: 6. September 2012 (Kino) // 4. Januar 2013 /DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Als es in der Kleinstadt Glenview, Ohio zu einem brutalen Mord kommt, ist die Bevölkerung in hellem Aufruhr. Wer könnte nur den Nachtwächter des lokalen Costco-Ladens getötet haben? Und aus welchem Grund? Evan Trautwig (Ben Stiller), der selbst in dem Laden als Manager arbeitet, will auf jeden Fall nicht tatenlos zusehen und gründet deshalb eine Nachbarschaftswache. Damit trifft er auch bei anderen einen Nerv, nach und nach schließen sich ihm Bob McAllister (Vince Vaughn), Franklin Fawcett (Jonah Hill) und Jamarcus Perkins (Richard Ayoade) an. Der Rest der Stadt nimmt sie dabei hingegen nicht ernst, auch die Polizei hat nur Spott übrig. Aber sie sind überzeugt von dem, was sie da tun. Tatsächlich stellt sich heraus, dass eine größere Gefahr droht – Außerirdische haben es auf ihre Kleinstadt abgesehen …

Alien-Invasion trifft verklemmten Humor

Sie gehören fest zum Science-Fiction-Genre dazu: Geschichten um Außerirdische, welche die Erde angreifen, erobern oder zerstören wollen. Das ist natürlich kein besonders schöner Ausblick, weshalb die meisten dieser Filme von einer recht düsteren Natur sind. Aber es gibt sie, die Werke, in denen das mit der Invasion nicht ganz so ernst genommen wird. Das bekannteste Beispiel ist sicherlich das starbesetzte Mars Attacks!, welches heute Kultstatus genießt. Eher ein Geheimtipp ist das skurrile Save Yourselves!, bei dem ein Paar in der Hütte eine digitale Auszeit nehmen möchte und deshalb gar nicht mitbekommt, dass da eine Gefahr aus dem All droht. Bei The Watch – Nachbarn der 3. Art hatte man hingegen größere Blockbuster-Ambitionen. Doch das Ergebnis war ernüchternd: Die Science-Fiction-Komödie wurde zu einem Verlustgeschäft, die Kritiken waren verheerend.

Dabei hatte die Idee durchaus Potenzial. Eine Nachbarschaftsgruppe, die unverhofft von einer Alien-Invasion erfährt? Das hätte durchaus spaßig werden können, nicht ohne Grund fand sich das Drehbuch zuvor auf der bekannten Black List, auf der die beliebtesten bislang unverfilmten Drehbücher stehen. Nur interessiert sich The Watch – Nachbarn der 3. Art zunächst überhaupt nicht für dieses Szenario. Stattdessen setzt das Drebuchtrio Jared Stern, Seth Rogen und Evan Goldberg auf einen derben Humor, der sich oftmals um das Thema Sex dreht. Dass Rogen und Goldberg zusammen lustige Filme drehen können, haben sie mehrfach bewiesen, etwa bei Das ist das Ende. Hier klappt das hingegen überhaupt nicht. Geboten wird nur dieser typisch verklemmte US-Humor, bei dem schon der Gedanke an Sex oder Geschlechtsteile irgendwie lustig sein soll, ohne etwas dafür tun zu müssen.

Verschenktes Potenzial

Zeitweilig ist das eine absolute Zumutung, was hier als komisch verkauft werden soll. Vor allem in der ersten Hälfte schwankt The Watch – Nachbarn der 3. Art zwischen anstrengend-bemüht und schlichtweg langweilig. Da kann das prominente Ensemble sich noch so sehr ins Zeug legen, das Ergebnis ist einfach zäh und ohne nennenswerte Einfälle. Erst in der zweiten Hälfte kommt die Komödie mal ein wenig aus dem Quark, sobald dann das Thema der Alien-Invasion hinzukommt. Ganz ohne peinliche Kleinbubenwitze wollte man zwar auch da offensichtlich nicht. Aber es wird zumindest erträglicher, wenn der Film eine Reihe bekannter Genre-Elemente aufgreift und noch einmal neu verpackt.

Doch selbst mit dieser Verbesserung gibt es keinen wirklichen Grund, warum man sich das anschauen sollte. Wer nicht gerade ein großer Fan der Schauspieler ist oder jeden derben Witz mitnehmen muss, den es da draußen gibt, findet einfach zu viele bessere Titel. Selbst innerhalb des zahlenmäßig überschaubaren Bereichs komischer Alien-Invasionen ist die Konkurrenz einfach zu gut, um sich mit dieser mäßigen Fassung zu beschäftigen. The Watch – Nachbarn der 3. Art lässt auf geradezu kriminelle Weise sein Potenzial einfach liegen und wird zu einer Wegwerfkomödie, anstatt den ursprünglich angedachten Ansatz im Stil von Ghostbusters weiterzuverfolgen.

Credits

OT: „The Watch“
Land: USA
Jahr: 2012
Regie: Akiva Schaffer
Drehbuch: Jared Stern, Seth Rogen, Evan Goldberg
Musik: Christophe Beck
Kamera: Barry Peterson
Besetzung: Ben Stiller, Vince Vaughn, Jonah Hill, Richard Ayoade, Rosemarie DeWitt

Trailer

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The Watch – Nachbarn der 3. Art
fazit
Vier Männer gründen eine Nachbarschaftswache und kommen dabei einer Alien-Verschwörung auf die Spur. Das klang eigentlich ganz witzig, das Endergebnis ist es nicht. So gibt es bei „The Watch – Nachbarn der 3. Art“ nur derben Humor der einfallslosesten Sorte, wenn schon die Erwähnung von Sex offensichtlich Lacher erzeugen soll. Nach einer zähen ersten Hälfte wird es etwas besser, aber nicht gut genug, um sich das Ganze antun zu müssen.
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