Flamin Hot Disney Plus
© 20th Century Studios

Flamin’ Hot

Flamin Hot Disney Plus
„Flamin’ Hot“ // Deutschland-Start: 9. Juni 2023 (Disney+)

Inhalt / Kritik

Schon von klein auf zeigte Richard Montañez (Jesse Garcia) Geschäftssinn, verkaufte er doch an seine Mitschüler Burritos. Für eine große Karriere hat es dennoch nicht gereicht, vielmehr halten er und seine Frau Judy (Annie Gonzalez) sich mit Drogenverkäufen über Wasser. Als jedoch Nachwuchs ansteht, will Richard sein Leben wieder in Griff bekommen und bewirbt sich deshalb bei Frito-Lay, einem Hersteller von Knabberkram. Tatsächlich gelingt es ihm, dort eine Stelle als Hausmeister zu bekommen. Als die Firma jedoch in eine Krise gerät, braucht es dringend neue Ideen, um irgendwie das Unternehmen und die damit verbundenen Job zu bewahren. Durch einen Zufall kommt Richard auf die Idee, Snacks herzustellen, die auf die lateinamerikanische Bevölkerung ausgerichtet ist, da diese in dem Segment zu wenig bedacht wird und ein lukrativer Markt sein könnte …

Wohlfühl-Debüt nach bekanntem Muster

Bekannt ist Eva Longoria natürlich in erster Linie als Schauspielerin. Unter anderem hat die US-Amerikanerin in der Hitserie Desperate Housewives eine der Hauptrollen verkörpert. Sie hat aber auch in einigen anderen bekannten TV-Produktionen mitgemacht. Weniger bekannt ist, dass sie seit 2014 auch selbst immer mal wieder hinter die Kamera tritt und dort auf dem Regiestuhl Platz nimmt. Bislang betraf auch das Fernsehserien. Am produktivsten war sie bislang bei Black-ish, drei Episoden der Komödie hat sie inszeniert. Nun wagt sie ihren ersten Ausflug als Regisseurin auf ein Filmset. Mit dem hierzulande exklusiv auf Disney+ erhältlichen Flamin’ Hot gibt sie ihr Debüt bei einem Film.

Die Resonanz auf dieses Debüt ist dabei durchaus ordentlich, sowohl bei der Premiere beim South by Southwest Festival 2023 wie auch als Streamingtitel kam der Film gut an. Kein Wunder, präsentiert Longoria doch eine Wohlfühlgeschichte, die auf einem beliebten Prinzip basiert. So gab es in den letzten Jahren eine Reihe von Filmen, die von unglaublichen Erfolgen in der Geschäftswelt berichteten. Dabei ist es fast egal, womit die jeweiligen Protagonisten und Protagonistinnen nun ihren Durchbruch schaffen. Bei Air – Der große Wurf waren es Sportschuhe, Tetris handelte vom Kampf um das gleichnamige Videospiel. Bei Flamin’ Hot ist es nun Essen. Genauer folgen wir einem Mann mit Migrationshintergrund, der aus einfachsten Verhältnissen kommt und es bis an die Spitze schafft, dabei auch noch die berühmten Flamin‘ Hot Cheetos erfindet.

Wohl viel geflunkert

Das richtet sich primär an ein US-amerikanisches Publikum, das dieses Produkt eher kennen wird als ein hiesiges. Wobei die Geschichte natürlich auch ohne funktioniert. Das größere Problem ist, dass der wahre Richard Montañez zwar in seinen Büchern A Boy, a Burrito, and a Cookie und Flamin‘ Hot: The Incredible True Story of One Man’s Rise from Janitor to Top Executive behauptet, er sei der Erfinder gewesen, das Unternehmen aber alles abstreitet. Solche inspirierenden Lebensgeschichten beziehen ihren Reiz immer durch die Illusion, dass auch die Zuschauer und Zuschauerinnen alles schaffen können. Die Realität hat das schließlich bewiesen. Wenn diese Realität aber in der Form offensichtlich gar nicht existiert hat, führt das diese Idee ad absurdum. Klar, biografische Filme flunkern gern mal, vereinfachen oder glätten die eine oder andere Kante. Wenn aber die Grundaussage gelogen ist, wird es witzlos.

Wen das nicht stört, sondern „nur“ eine nette Aufsteigergeschichte sehen möchte, macht hier nicht wirklich etwas verkehrt. Die Szenen in der Familie sind beispielsweise ganz schön gewesen. Der humorvolle Ton sorgt dafür, dass man zwischendurch immer mal wieder Spaß hat. Hinzu kommen die kulturellen Aspekte, wenn wir Einblicke in die mexikanische Community erhalten. Die Frage, wie man neue Zielgruppen erschließen kann, ist ebenfalls nicht ganz uninteressant. Unbedingt gebraucht hätte es Flamin’ Hot vielleicht nicht gerade. Aber man kann sich damit schon die Zeit vertreiben.

Credits

OT: „Flamin’ Hot“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Eva Longoria
Drehbuch: Lewis Colick, Linda Yvette Chávez
Vorlage: Richard Montañez
Musik: Marcelo Zarvos
Kamera: Federico Cantini
Besetzung: Jesse Garcia, Annie Gonzalez, Dennis Haysbert, Tony Shalhoub

Bilder

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Flamin’ Hot
fazit
Auch wenn die Geschichte um einen einfachen Hausmeister, der eine berühmte Snack-Linie erfunden haben soll, vermutlich erfunden ist und damit nicht wirklich inspirierend ausfällt: Spaß macht der Film schon. So gefällt bei „Flamin’ Hot“ der humorvolle Ton, auch die Familienszenen und das mexikanische Gemeinschaftsgefühl machen Laune.
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