Misconduct Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption
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Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption

Ruf der Macht
„Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption“ // Deutschland-Start: 28. September 2016 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Ben Cahill (Josh Duhamel) arbeitet als Anwalt für die Kanzlei von Charles Abrams (Al Pacino). Während er beruflich große Ambitionen hat, leidet darunter immer wieder seine Ehe mit Charlotte (Alice Eve). Es klappt nicht mehr so wirklich mit den beiden. Umso größer ist daher die Freude bei Ben, als er seine Ex-Freundin Emily Hynes (Malin Akerman) wiedersieht. Die ist inzwischen mit Arthur Denning (Anthony Hopkins) liiert, Inhaber eines großen Pharmaunternehmens. Der ist nicht nur bei der Arbeit besonders skrupellos, sondern verhält sich auch Emily gegenüber immer wieder sehr brutal. Gleichzeitig hat sie brisante Informationen gesammelt, die Ben dabei helfen sollen, ihn zu Fall zu bringen. Doch dann wird sie entführt …

Prominent besetzter Thriller

Wann immer ein Film mit bekannter Besetzung nicht in die Kinos kommt, sondern direkt auf DVD veröffentlicht wird, geschieht dies meistens aus einem von zwei Gründen. Entweder ist der Film so ungewöhnlich oder vielleicht auch so sperrig, dass ein größerer Erfolg in den Lichtspielhäusern unwahrscheinlich ist. Oder er ist einfach zu schlecht. Die Hoffnung ist dann, dass das Publikum sich nicht weiter informiert, sondern von den größeren Namen dazu verleiten lässt, einfach so zuzugreifen. Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption ist ein Beispiel dafür. Schon in den USA war dem Thriller nur ein sehr kleiner Start vergönnt. Hierzulande reichte es auch dafür nicht, weswegen viele vermutlich gar nichts von diesem mitbekommen haben. Ein großer Verlust ist das nicht, wie ein Blick auf die verheerenden Kritiken in der Heimat zeigt.

Ob eine Durchschnittswertung von 2,5 von 10 gerechtfertigt ist, darüber kann man sich streiten. Da wird dann gern mal ganz besonders heftig zugetreten, auch aus der Empörung heraus, dass talentierte Schauspieler sich für Minderwertiges verscherbeln. Aber es dürfte tatsächlich schwierig sein, jemanden zu finden, der Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption als einen guten Film beschreiben würde. Dabei sind die verarbeiteten Elemente eigentlich so bewährt, dass man daraus durchaus etwas hätte machen können. Wenn ambitionierte Anwälte auf skrupellose Unternehmer treffen, dann ist das ein dankbares Thema. Wenn das Unternehmen auch noch aus dem Pharmabereich kommt, ist das besonders leicht zu verkaufen. Zwar hat sich das in den letzten Jahren etwas gewandelt, als Feindbild und Symbol von Raffgier geht das aber noch immer.

Alles irgendwie unsinnig

Nur, so wirklich geht es gar nicht um dieses Thema. Oder zumindest nicht nur. Stattdessen hat das Drehbuchduo Adam Mason und Simon Boyes irgendwie alles Mögliche zusammengeworfen. Was vom Ausgangsszenario her noch als Thriller von John Grisham durchgegangen wäre, wird zu einem seltsam konfusen Film, aus dem man nicht ganz schlau wird. Natürlich kann es Spaß machen, wenn eine Geschichte ein paar Haken schlägt und das Publikum unterwegs überrascht wird. Bei Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption hat man jedoch das Gefühl, dass es kein Konzept gab und einfach nur verschiedenste Elemente des Genres aufgesammelt und wahllos zusammengeworfen wurden. Das ist verwirrend und unbefriedigend, letztendlich aber auch ziemlich langweilig. Obwohl zwischendurch Lebensgefahr besteht, entsteht daraus keine Spannung.

Wobei das zum Teil auch durch das Ensemble bedingt ist. Während sich Duhamel (Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team) zumindest noch daran versucht, seine uninteressante Figur mit Leben zu fühlen, sind Pacino und Hopkins einfach nur da. Wer sich aufgrund der großen Namen dazu entschließt, hier einmal reinzuschauen, wird deshalb eher enttäuscht. Die beiden legendären Schauspieler hatten auch schon mal mehr Lust. An manchen Stellen ist dennoch die Neugierde da, was sich hinter all dem verstecken mag. Da die Auflösung jedoch nahe am Unsinn gebaut ist, lohnt es sich nicht wirklich, auf diese zu warten. Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption ist ein mäßiger Thriller, der selbst als kostenloses Angebot nicht zu empfehlen ist.

Credits

OT: „Misconduct“
Land: USA
Jahr: 2016
Regie: Shintaro Shimosawa
Drehbuch: Adam Mason, Simon Boyes
Musik: Federico Jusid
Kamera: Michael Fimognari
Besetzung: Josh Duhamel, Alice Eve, Malin Åkerman, Byung-hun Lee, Julia Stiles, Glen Powell, Al Pacino, Anthony Hopkins

Bilder

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Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption
fazit
„Ruf der Macht – Im Sumpf der Korruption“ hat bekannte Gesichter und eine Reihe bewährter Elemente aus dem Thrillergenre. Aber keine Ahnung, was der Film damit anfangen soll. Die Geschichte um einen jungen Anwalt und einen skrupellosen Pharma-Unternehmer mag nicht ganz so katastrophal sein, wie manche Kritiken sagen. Es gibt aber auch keinen plausiblen Grund, warum man sich das anschauen sollte.
Leserwertung6 Bewertungen
4.8
4
von 10