Kolleginnen - Für immer TV Fernsehen ZDF Mediathek
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Kolleginnen: Für immer

„Kolleginnen: Für immer“ // Deutschland-Start: 29. Oktober 2022 (ZDF) // 13. Oktober 2023 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als die erfolgreiche Romanautorin Regina Schilling verschwindet, stehen die Kommissarinnen Irene Gaup (Caroline Peters) und Julia Jungklausen (Natalia Belitski) vor einem Rätsel. Nicht nur dass jede Spur von ihr fehlt, auch der Ablauf des Abends wirft zahlreiche Fragen auf. Was hat es zum Beispiel mit dem Sushi-Lieferanten Samir Farro (Raphael Akeel) auf sich, der regelmäßig vorbeikam? Einen Zeugen gibt es zwar für den fraglichen Abend. Der ist jedoch nicht der zuverlässigste, leidet der 86-jährige Fotograf Erik Hamann (Bernd Birkhahn) an Demenz. Auf der Suche nach Antworten stoßen die beiden auf eine Reihe von Ungereimtheiten sowie Geschichten, die weit in die Vergangenheit führten …

Zweiter Teil der neuen Krimi-Reihe

Unseren täglichen Krimi gib uns heute. Da hierzulande der Durst nach mörderischen Geschichten offensichtlich nie völlig gestillt ist, arbeiten die öffentlich-rechtlichen Sender unentwegt an Nachschub. Meistens bedeutet das weitere Teile aus diversen Endlosreihen. Dann und wann gehen aber auch neue an den Start. So auch Kolleginnen. Damit die ZDF-Produktion in der Flut an Konkurrenztiteln nicht untergeht, dachte man sich ein besonders Szenario aus. So müssen zwei grundverschiedene Frauen zusammenarbeiten, von der eine deutlich älter ist. Pikant dabei: Die Jüngere ist mit dem Ex der Älteren zusammen, wovon beide aber nichts wussten. Das ist natürlich völlig konstruiert, würde im Rahmen einer Komödie aber funktionieren. Dummerweise nahm sich der Auftakt Das böse Kind aber ernst, kombinierte einen mäßigen Krimi mit katastrophaler Figurenzeichnung und ganz überzogenem Drama.

Mit Kolleginnen: Für immer steht nun der zweite Teil der Reihe an und stellt zumindest in mancher Hinsicht eine Verbesserung dar. Das Szenario um den geteilten Mann ist nach wie vor bescheuert, spielt dieses Mal aber eine geringere Rolle. Auch die Widersprüchlichkeit bei der Charakterisierung ist nicht mehr ganz so prominent. Wobei Jungklausen noch immer nervtötend ist und es einem schwer macht, wirklich bis zum Ende der anderthalb Stunden noch vor dem Fernseher zu bleiben. Gaup ist da die deutlich einladendere Protagonistin, zumal das mit ihrer tragischen Kindheit – ein weiteres der vielen Mankos im Vorgänger – bei der aktuellen Geschichte ohne Belang ist. Das lässt mehr Raum für die eigentliche Geschichte und den Fall um die verschwundene Autorin.

Trotz Verbesserungen immer noch unterdurchschnittlich

Phasenweise ist das solide, manchmal sogar fast schon gut. Ein wirklich netter Einfall ist beispielsweis der des demenzkranken Nachbars, der als Zeuge natürlich nur begrenzt einsetzbar ist. Der Versuch, ihm in Kolleginnen: Für immer dieses Wissen zu entlocken, erinnert ein wenig an Tatort: Flash vor einigen Monaten. Tragisch ist dabei, dass der Demenzkranke sich dessen bewusst ist und versucht, trotzdem Hinweise zu hinterlassen. Auch einige der Rätsel sorgen für Stimmung und lassen einen als Zuschauer bzw. Zuschauerin kräftig mitgrübeln. Was hat es beispielsweise mit dem Hamster auf sich? Es ist ja nicht einmal völlig klar, ob ein Verbrechen vorliegt, da die Autorin „nur“ verschwunden ist, was in einem Krimi so ziemlich alles bedeuten kann.

Leider ist die Auflösung nicht wirklich interessant. Auch wenn das Drehbuchduo Annette Simon und Stefan Schaller versucht, zum Ende noch einmal einen Gang zuzulegen, mehr Drama reinzubringen, mehr Gefahr: Das ist schon ziemlich langweilig. Zusammen mit den noch immer nervigen Passagen ist die Reihe daher auch beim zweiten Anlauf unterdurchschnittlich. Kolleginnen: Für immer mag eine Verbesserung im Vergleich zum völlig missglückten Auftakt darstellen. Aber das reicht nicht in einem Genre, das im deutschen wie kein zweites überlaufen ist. Den Samstagabend sollte man sich vielleicht doch eine lohnenswertere Beschäftigung suchen, als ihn mit den beiden Kommissarinnen zu verbringen.

Credits

OT: „Kolleginnen: Für immer“
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Regie: Maria von Heland
Drehbuch: Annette Simon, Stefan Schaller
Musik: Alex Komlew
Kamera: Jutta Pohlmann
Besetzung: Caroline Peters, Natalia Belitski, Götz Schubert, Petra Hartung, Cino Djavid, Stephanie Eidt, Nina Petri, Raphael Akeel

Bilder

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Kolleginnen: Für immer
fazit
Nach dem katastrophalen ersten Teil stellt „Kolleginnen: Für immer“ zumindest eine Verbesserung dar. Manche missglückten Elemente wurden reduziert, der Fall um eine verschwundene Autorin hat ein paar nette Einfälle. Da aber noch immer manches nervt und die Auflösung enttäuscht, ist die Reihe auch beim zweiten Anlauf unterdurchschnittlich.
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