Fever Pitch Ein Mann fuer eine Saison
© 20th Century Fox

Fever Pitch – Ein Mann für eine Saison

Fever Pitch Ein Mann fuer eine Saison
„Fever Pitch – Ein Mann für eine Saison“ // Deutschland-Start: 27. Oktober 2005 (Kino) // 6. August 2006 (DVD)

Inhalt / Kritik

Da Ben (Jimmy Fallon) in seiner Kindheit ein Eigenbrötler war und sein Onkel Carl (Lenny Clarke) mit einem Kind nichts anzufangen wusste, schleppte dieser seinen Neffen mit zu Baseballspielen der Boston Red Sox, von denen er großer Fan war. Nach Carls Tod sieht Ben die Mannschaft als seine Ersatzfamilie an, mit religiösem Eifer besucht er ihre Spiele, was ihn dank der ihm von Carl hinterlassenen Dauerkarten nichts kostet. Ben hält dem Team über all die Jahre die Treue, auch wenn er mittlerweile erwachsen ist und als Lehrer arbeitet. Bei einem Klassenausflug trifft er auf Lindsey (Drew Barrymore). Bald schon lernen sich die beiden näher kennen und fangen sogar eine Beziehung an – allerdings hat Lindsey noch nicht den Sommer-Ben erlebt. Den Ben, der baseballverrückt ist und zu jedem Spiel geht. Ihre Liaison wird auf eine harte Probe gestellt …

Die Stimme aus dem Nichts

Erzählerisch hätte Fever Pitch – Ein Mann für eine Saison etwas eleganter gehandhabt werden können. Der Film eröffnet mit dem Voiceover eines bestimmten Charakters, in dem uns aber eigentlich nur genau das gesagt wird, was wir sowieso gerade sehen, vielleicht mit ein wenig als Zusatzinformation getarntem Tand garniert. Zudem entsteht der Eindruck, dieser Charakter würde eine wichtige Rolle im weiteren Verlaufe spielen und dass womöglich der ganze Film dieses Voiceover aufweise. Aber schon bald nach der Einleitung verschwindet beides von der Bildfläche, bis er dann später irgendwann wieder auftaucht, diesmal jedoch intradiegetisch vor der Kamera und auch eher als Beiwerk für einige Szenen. Ganz zum Schluss übernimmt er im Voiceover dann die „Abmoderation“ und da die schon einigermaßen angebracht ist und natürlich nicht einfach so aus dem Nichts kommen könnte, ist das anfängliche Voiceover retrospektiv betrachtet zwar auch irgendwie zu erklären. Aber es wäre doch besser gewesen, komplett darauf zu verzichten. Da es dabei hauptsächlich um den Verlauf des wahren Endspiels geht, hätten es auch klassische Texteinblendungen getan.

Ein Film für Fans

Auch ein vermeintlicher Gastauftritt von Stephen King scheint zunächst etwas lose in der Luft zu hängen, wenn er vor einem der Baseballspiele im Stadion einen Ball wirft. Wem es an entsprechenden Sportkenntnissen fehlt, wird als einzige Verbindung vielleicht höchstens sehen, dass er den Roman Feuerkind geschrieben hat, welcher 1984 als Der Feuerteufel verfilmt wurde – mit Drew Barrymore in der Hauptrolle, aber so richtig rechtfertigen würde das die Sache ja nicht. Tatsächlich hat Stephen King diesen Ball aber wirklich geworfen, denn für die entsprechenden Szenen sind Filmcrew und Schauspieler zu den richtigen Spielen ins Stadion gegangen, um direkt vor Ort zu filmen. Das spart zum einen Zeit und Geld für Sets, und macht es zum anderen authentischer. Natürlich konnte während der Dreharbeiten niemand ahnen, dass die Red Sox genau in diesem Jahr den Fluch des Bambino brechen würden, und das auch noch in nie dagewesener und seither nie wieder so geschehener Weise, sodass das Ende des Drehbuchs mitten in der Produktion umgeschrieben werden musste. Wer den Fluch nicht kennt, keine Sorge, es wird im Film erklärt, worum es sich dabei handelt – wenn auch etwas inakkurat. So genau nimmt es Fever Pitch – Ein Mann für eine Saison mit Fakten sowieso nicht, es wird etwa fälschlicherweise behauptet, die Red Sox hätten die World Series im Jahre 1912 gewonnen.

Dass Fever Pitch – Ein Mann für eine Saison unter der Regie von Bobby und Peter Farrelly entstand, ist eigentlich kaum zu glauben. Wohl am besten bekannt für Dumm und Dümmer, ist ihre Arbeit in Fever Pitch von einem anderen, leiseren Humor geprägt. Die Romanze zwischen den Protagonisten funktioniert vor allem wegen Drew Barrymore, während die jeweiligen Freundeskreise der beiden mehr Charakterisierung vertragen hätten, und Ben als Figur etwas zu ambivalent angelegt ist. Red-Sox-Fans kann das alles natürlich herzlich egal sein; das Remake von Ballfieber, welches wiederum auf einem Buch von Nick Hornby basierte, ist im Prinzip gerade für sie gemacht worden. Und so viel zu feiern hat ein Red-Sox-Fan ansonsten ja nicht.

Credits

OT: „Fever Pitch“
Land: USA
Jahr: 2005
Regie: Bobby Farrelly, Peter Farrelly
Drehbuch: Lowell Ganz, Babaloo Mandel
Vorlage: Nick Hornby
Musik: Craig Armstrong
Kamera: Matthew F. Leonetti
Besetzung: Drew Barrymore, Jimmy Fallon, Jason Spevack, Jack Kehler, Scott Severance, Jessamy Finet, Maureen Keiller, Lenny Clarke, Ione Skye, KaDee Strickland, Marissa Jaret Winokur

Trailer

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Fever Pitch – Ein Mann für eine Saison
fazit
Für Fans der Red Sox fast schon ein Muss, kann „Fever Pitch – Ein Mann für eine Saison“ auch Fans romantischer Komödien unterhalten. Trotz einiger Schwächen ist der Film allein seiner sympathischen Hauptdarstellerin wegen einen Blick wert.
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