Luck Apple TV+
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„Luck“ // Deutschland-Start: 5. August 2022 (Apple TV+)

Inhalt / Kritik

Glück? Nein, das hat Sam Greenfield nie gehabt. Seitdem sie zurückdenken kann, ging in ihrem Leben alles schief. So fand das Waisenkind nie eine Familie. Und auch jetzt, da sie 18 Jahre alt geworden ist und auf eigenen Beinen steht, klappt nichts so wirklich. Dabei ist es jedoch vor allem das Schicksal von Hazel, das ihr nahegeht. Denn auch die findet einfach niemanden, der sie adoptieren will. Dabei ist die Lösung ganz einfach: Sie braucht einen Glücks-Pfennig! Tatsächlich scheint Sam eines Tages den so herbeigesehnten Glücksbringer zu finden und trifft dabei den schwarzen Kater Bob. Dabei handelt es sich jedoch um keinen normalen Kater, wie Sam bald herausfindet. Nicht nur dass er sprechen kann. Er nimmt sie auch mit ins Land des Glücks – wenn auch unfreiwillig, denn eigentlich haben Menschen dort nichts verloren …

Auf der Suche nach dem Glück

Und die Themenwoche rund um das Glück steuert auf ihr Finale zu. In der Actionkomödie Bullet Train folgen wir einem Auftragskiller, der sich vom Pech verfolgt sieht. In der Krimikomödie Buba ist ein Kleinkrimineller davon überzeugt, dass ein glückliches Ereignis automatisch ein großes Unglück nach sich ziehen muss. Und dann war da noch die Liebeskomödie Schieb es nicht aufs Karma!, in dem die Protagonistin sich sicher ist, dass sie aufgrund eines Kuchenfluchs kein Glück mehr haben darf. Und als Krönung folgt nun die Animationskomödie Luck, bei der es sich praktisch alles nur um das Thema Glück dreht. Es gibt hier sogar ein eigenes Land des Glücks, in dem das Glück der Menschheit fabriziert wird. Was kann da schon schief gehen?

Luck markiert dabei den Auftakt einer Zusammenarbeit von Apple TV+ und dem Animationsstudio Skydance Animation. Das klang ganz vielversprechend. Während der Streamingdienst im Bereich Serien einen Höhepunkt nach dem anderen raushaut, sieht es bei Filmen recht dürftig aus. Das Angebot ist überschaubar, die Qualität schwankt stark. Geheimtipps wie Cha Cha Real Smooth sind da schon eine Ausnahme. Da können speziell weitere Animationsfilme nicht schaden. Zwar befindet sich auch das herausragende Wolfwalkers im Programm. Das war es aber auch schon. Die Kooperation mit Skydance soll diese Lücke nun schließen. Nach dem Auftakt hier soll im November mit Spellbound bereits ein zweiter Film folgen. Grundsätzlich ist das zu begrüßen. Die erste gemeinsame Produktion hinterlässt jedoch nur einen gemischten Eindruck. Trotz eines hohen Budgets und prominenter Sprecher und Sprecherinnen: Mehr als Durchschnitt ist das hier nicht.

Pech beim Inhalt

Die Idee eines magischen Landes, an dem Glück und Unglück fabriziert werden, hatte dabei durchaus Potenzial. Und es ist streckenweise auch schon ganz nett, wenn Sam bei ihrem Abenteuer den ganzen Glückssymbolen begegnet, die tatsächlich alle wahr sind. Darunter befindet sich auch ein moppeliges Einhorn, das im Englischen von dem deutschen Webproduzenten, Schauspieler und DJ Flula Borg gesprochen wird, deutsche Passagen inklusive. Visuell kann man bei Luck prinzipiell ebenfalls nicht meckern. Das spanische Animationsstudio, das aus Illion Animation Studios (Willkommen im Wunder Park) hervorgegangen ist, hat das Geld für ansprechende Settings genutzt. Die Animationen sind flüssig. Die Designs gefallen im Großen und Ganzen.

Aber die ansprechende Verpackung reicht eben nicht aus. Ein Problem ist, dass der Film an vielen Stellen so generisch ist, als wäre er selbst in einer Fabrik entstanden. Die Hauptfigur ist langweilig. Wesentliche Informationen, etwa zu ihrer Vorgeschichte als Waisenkind fehlen irgendwie. Die Grundaussage des Films, dass es Glück wie Unglück braucht, erinnert schon sehr an Alles steht Kopf, ohne dass diese Erkenntnis groß erarbeitet wurde. Dafür wurden ganz wirre Regeln aufgestellt, wie das Land des Glücks denn nun funktioniert, womit der Film gleichzeitig überladen und leer ist. Das bedeutet nicht, dass er wirklich schlecht ist. Beispielsweise macht Simon Pegg als schwarzer Kater Rob schon Spaß. Das Animationsabenteuer ist nur irgendwie überflüssig und damit zu wenig, um dem schwächelnden Film-Sortiment von Apple TV+ einen entscheidenden Impuls zu geben.

Credits

OT: „Luck“
Land: USA
Jahr: 2022
Regie: Peggy Holmes
Drehbuch: Kiel Murray
Musik: John Debney
Animation: Skydance Animation

Bilder

Trailer

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Luck
Fazit
Wenn eine 18-Jährige, die ihr Leben lang Pech hatte, das Land des Glücks findet, ist das fürs Publikum kein wirklicher Glücksfall. Aus der eigentlichen netten Idee von „Luck“ wird zu wenig gemacht: Der Inhalt schwankt zwischen nichtssagend und überladen, das Animationsabenteuer ist insgesamt zu generisch.
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