Take Back
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Take Back

Take Back
„Take Back – Deine Vergangenheit wird dich einholen“ // Deutschland-Start: 25. März 2022 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich führte Zara (Gillian White) gemeinsam mit ihrem Mann Brian (Michael Jai White) und Stieftochter Audrey (Priscilla Walker) ein glückliches, ganz normales Leben. Das ändert sich, als sie eines Tages einen Kaffee bestellen möchte und dabei mit einem brutalen Stalker aneinandergerät, der seine in dem Coffee Shop arbeitende Exfreundin bedroht. Von dessen Drohungen lässt sich Zara nicht beeindrucken, sondern setzt ihn sofort außer Gefecht. Mit ihrer Kampffertigkeit wird sie bald zu einer Mediensensation. Alle wollen sie die Anwältin interviewen, die alleine einen Mann überwältigte. Diese ungewollte Aufmerksamkeit wird ihr schnell zu viel. Vor allem aber erregt sie durch den Auftritt die Aufmerksamkeit von Patrick (Mickey Rourke), mit dem sie eine lange Geschichte verbindet …

Das hat er verdient!

Natürlich ist es immer mit einer kleinen Genugtuung verbunden, wenn jemand, der völlig harmlos und unscheinbar wirkt, es auf einmal mit vermeintlich deutlich Stärkeren aufnimmt und ihnen ihre Grenzen aufzeigt. Wenn dieser Nobody eine Frau ist und einen idiotischen Möchtegerngangster auf die Bretter legt, ist der Guilty-Pleasure-Faktor besonders hoch. Insofern ist es durchaus nachzuvollziehen, wenn in Take Back – Deine Vergangenheit wird dich einholen das Video von Zara, wie sie ohne zu zögern und ohne jegliche Schwierigkeiten den Angreifer unschädlich macht, auf einmal auf allen Sendern läuft und auch die sozialen Medien davon berichten. Macht einfach Spaß. Dass dies aber nicht alles sein kann, verrät eine vorangegangene Szene, in der es um gefangene Jugendliche geht. Die Frage ist nur: Wie hängt das zusammen?

Der Film lässt sich ein wenig Zeit damit, diese Frage zu beantworten. Tatsächlich tut Regisseur Christian Sesma anfangs so, als habe er einen Mystery-Thriller gedreht, wenn ganz dunkle Geheimnisse unter der Oberfläche zum Vorschein kommen. Dass eine Frau derart eiskalt zur Kämpferin wird, da kann offensichtlich etwas nicht mit rechten Dingen vor sich gehen. Sicher, ihr Mann leitet einen Dojo, ist also selbst Kampfkünstler. Das scheint bei der Erklärung aber keine Rolle zu spielen. Stattdessen erfahren wir, dass Zara eine traumatische Erfahrung gemacht hat in der Vergangenheit. Ihre Kenntnisse und Fähigkeiten, sich zur Wehr zu setzen, werden in Take Back dadurch erklärt, dass sie nie wieder ein Opfer sein wollte. Da ist Selbstverteidigung natürlich praktisch. Gleichzeitig verheimlicht sie allen den Grund für die Selbstverteidigung.

Irgendwie alles lächerlich

Während das noch einigermaßen nachzuvollziehen ist, sind andere Punkte eher schwer zu schlucken. Tatsächlich wird der Film ab dem Zeitpunkt, an dem Patrick ins Geschehen integriert wird, ziemlich dämlich. Wobei nicht immer ganz leicht zu unterscheiden ist, ob das nun gerade das bescheidene Drehbuch schuld ist oder ob es der Auftritt von Mickey Rourke ist, der Take Back so zu schaffen macht. Es reicht bei ihm hier nur zu der Karikatur eines Verbrechers, der ganz schrecklich böse sein will, aber nie wirklich bedrohlich wirkt. Dafür macht er auch nicht genug. Gillian White, die hier die Hauptrolle hat, selbst wenn sie in den Credits weiter hinten auftaucht, versucht zumindest noch, ihre Figur mit Leben zu erfüllen. Die grauenvollen Dialoge machen das aber wieder zunichte: An vielen Stellen ist der Film unfreiwillig komisch, man könnte gar meinen, das hier wäre als Parodie auf schlechte Actionfilme gedacht.

Leider ist das hier aber ernst gemeint. Immerhin, die eine oder andere ansehnliche Actionszene gibt es schon, was für die Zielgruppe auch das wichtigste sein dürfte. Es sind aber nicht genug, um damit den Film zu füllen. Teilweise hängt das wohl mit den schwierigen Drehbedingungen während der Pandemie zusammen. Das mag ein paar der Unzulänglichkeiten erklären, entschuldigt aber nicht, wie schwach der Film insgesamt ausgefallen ist. Auch wenn es ganz nett ist, wie Gillian White und Michael Jai White (Black Friday – Überlebenschance stark reduziert!), die auch im wahren Leben verheiratet sind, da zusammenspielen: Take Back ist Zeitverschwendung. Das Paar hätte lieber gemeinsam Urlaub machen sollen, anstatt diesen Film zu drehen. Das wäre produktiver gewesen.

Credits

OT: „Take Back“
Land: USA
Jahr: 2021
Regie: Christian Sesma
Drehbuch: Zach Zerries
Musik: Nima Fakhrara, Navid Hejazi
Kamera: Anthony J. Rickert-Epstein
Besetzung: Gillian White, Michael Jai White, Mickey Rourke, James Russo, Priscilla Walker

Bilder

Trailer

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Take Back
Fazit
„Take Back“ erzählt von einer Frau, die wegen eines Kampfes zur Mediensensation wird, dadurch aber auch von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Ein paar brauchbare Actionszenen sind dabei. Ansonsten ist der Film reine Zeitverschwendung, die höchstens durch unfreiwillige Komik unterhält.
Leserwertung4 Bewertungen
4.4
3
von 10