One Night in Bangkok

One Night in Bangkok

Inhalt / Kritik

One Night in Bangkok
„One Night in Bangkok“ // Deutschland-Start: 29. Januar 2022 (Sky Ticket) // 28. März 2024 (DVD / Blu-ray)

Es war ein Tag wie jeder andere auch für die junge Taxifahrerin Fha (Vanida Golten). Zumindest bis zu dem Zeitpunkt, an dem Kai (Mark Dacascos) zu ihr ins Auto steigt. Viel Beachtung schenkt sie dem Hawaiianer zunächst nicht, der aus geschäftlichen Gründen nach Thailand gekommen zu sein scheint. Das ändert sich, als er ihr nach einer ersten Fahrt 6000 US-Dollar anbietet, wenn sie ihn die ganze Nacht begleitet und zu mehreren Orten kutschiert. Die junge Frau lässt sich etwas ungläubig auf das großzügige Angebot ein, schließlich kann sie das Geld gut gebrauchen. Dabei ahnt sie nicht, dass der Fremde die Reise angetreten hat, um eine Reihe von Morden zu begehen, die auch für Fha eine große Gefahr bedeuten werden …

Das hätte anders laufen sollen

One Night in Bangkok ist einer dieser Filme, die es irgendwie schaffen, keine der von ihnen geweckten Erwartungen zu erfüllen. Das muss erst einmal nicht zwangsläufig verkehrt sein. Austauschbare und vorhersehbare Filme gibt es schließlich ohnehin viel zu viele. Da freut man sich schon, wenn man zwischendurch auch mal überrascht wird. Nur sollte das eben im Idealfall eine positive Überraschung sein. Alternativ können auch Irritationen reizvoll sein. Das gibt zumindest Anlass zum Diskutieren oder Streiten, vielleicht auch zum Ärgern. Schlimmer ist, wenn am Ende nur Langeweile herausspringt, obwohl das Potenzial für deutlich mehr da gewesen wäre. Und das ist eben der Fall bei der Geschichte um einen Mann, der per Taxi eine mörderische Tour unternimmt.

Schon der Einstieg führt auf eine falsche Fährte, wenn Wych Kaosayananda (Hitman Undead, Paradise Z – Come and Play) zunächst mit mehreren Splitscreens arbeitet. Damit weckt er Erwartungen auf einen dieser betont stylischen Actionfilme etwa im Stil von Guy Ritchie. Danach verzichtet der Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann aber auf dieses Stilmittel. Es gibt zwar auch danach in One Night in Bangkok einiges zu sehen. Es gelingt dem thailändischen Filmemacher, sein Heimatland ganz schön in Szene zu setzen. Das geschieht jedoch eher im Rahmen einer melancholischen Nachtschwärmerei, wenn die Metropole zu einer Hintergrundtapete wird. Aufregend ist das weniger, visuell aber schon durchaus ansprechend.

Wenig Action, furchtbare Dialoge

Generell sollte man sich nichts erhoffen, das auch nur annähernd spannend wäre. Auch wenn Mark Dacascos einen Kampfsport-Hintergrund hat und früher immer wieder mal dieses Talent demonstrieren durfte: Hier bekommt er selten Gelegenheit dazu. Tatsächlich ist One Night in Bangkok überraschend actionarm, wenn man bedenkt, dass wir einem Killer folgen, der eine ganze Reihe von Leuten liquidieren will. Klar darf er dabei seine Waffe zücken, ganz von allein fallen die anderen schließlich nicht tot um. Das geht jedoch meist sehr schnell und unspektakulär, was nach dem besagten Splitscreen-Einstieg schon enttäuscht. Irgendwie scheinen den Regisseur diese Szenen nicht so wirklich zu interessieren. Vielleicht fehlte aber auch einfach das Budget, um aus dem Ganzen mehr zu machen: Aufnahmen in einem Taxi sind nun einmal billiger.

Nun können Killergeschichten natürlich auch ohne halsbrecherische Action spannend sein. Als Taxifahrerin zu erkennen, dass man gerade einen Serienmörder herumfährt, ist ebenfalls ein interessantes Szenario. Bei One Night in Bangkok wird jedoch ein mit Klischees gefülltes Rachedrama daraus, das sich auch nie so wirklich von der Selbstjustiz-Heroisierung emanzipieren will. Das soll immer mal wieder ergreifend sein. Stattdessen gibt es zwischen banal, peinlich und weltfremd wechselnde Dialoge. Da kann vom Fischen bis zu Bitcoin alles dabei sein, ein Sammelsurium aus Themen, die weder für sich genommen noch in Kombination überzeugend sind. Was vermutlich aus Zwecken der Charakterisierung eingeführt wurde, wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet. Die wichtigste davon: Warum sollte ich damit meine Zeit verschwenden?

Credits

OT: „One Night in Bangkok“
Land: USA
Jahr: 2020
Regie: Wych Kaosayananda
Drehbuch: Wych Kaosayananda
Musik: Justin Katz
Kamera: Wych Kaosayananda
Besetzung: Mark Dacascos, Vanida Golten, Shane Kosugi

Trailer

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In „One Night in Bangkok“ fährt eine Taxifahrerin einen Mann aus Hawaii durch die thailändische Metropole und stellt dabei irgendwann fest, dass ihr Gast unterwegs lauter Morde begeht. Das klingt eigentlich recht spannend und fängt auch stylisch an. Die schönen Bilder können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der actionarme Actionfilm sehr langweilig ist und die Dialoge völlig vermurkst sind.
Leserwertung33 Bewertungen
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von 10