Mahendra Highway
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Mahendra Highway

Inhalt / Kritik

Mahendra Highway
„Mahendra Highway“ // Deutschland-Start: 10. Februar 2022 (Kino) // 16. September 2022 (DVD)

Von Mechinagar im Osten nach Bhimdatta im Westen geht der Roadtrip der besonderen Art – auf einer Straße, die Handelsroute, Reisestrecke und Lebensader zugleich ist: Der Mahendra Highway. Rikschafahrer, Minivans, schwer beladene Fahrräder und überfüllte Reisebusse, auf dessen Dächern mehr Menschen sitzen als im Vehikel selbst, schieben sich die Straße entlang. Der Film reist über die längste Autobahnbrücke Nepals durch dichtbesiedelte Städte und mitten in die Natur zu den Languren-Affen in den Regenwald.

Die auch H01 oder AH2 genannte Fernstraße führt einmal quer durch den Süden Nepals und durchquert eine Landschaft, die kaum abwechslungsreicher sein könnte: Laubbäume, Elefantengras, Reisfelder und Teeplantagen säumen den Highway ebenso wie hinduistische Tempel, buddhistische Klöster und die Ausläufer des Himalaja-Massivs.

Ein kleines Land voller großer Schätze

Doch nicht der Sehnsuchtsort Mount Everest steht im Mittelpunkt des Dokumentarfilms, sondern die abwechslungsreiche Natur dieses kleinen Landes, das mit so vielen großen Schätzen aufwartet: Die 120 Tempel und verwinkelten Gassen von Janakpur, der Sagarmatha Nationalpark, die Reisterrassen, die Millionenstadt Kathmandu, das Bergkönigreich Mustang und das Annapurna Massiv mit dem malerischen See Tilicho, der dunkelblau eingebettet in einer Schneelandschaft liegt und Lust auf die Buchung einer Trekkingreise macht. Die Geschichte des Mahendra Highways ist nicht die Geschichte einer Straße, sondern der Natur und der Menschen, die in den Gebieten leben, durch die er führt. Wir begegnen gemeinsam mit Regisseur André Hörmann modernen Menschen aus der Hauptstadt, den Bergvölkern aus den Höhen des Himalajas und den Nomaden aus den Wäldern des Westens.

Wir treffen Einheimische, die aus ihrem Leben erzählen: Den Busboy ebenso wie der Mahut, der Elefantenführer im Regenwald. Die Pilger, die die 36 Meter hohe Stupa umrunden und für gutes Karma beten. Die jungen Nonnen aus Lumbini, der Geburtstadt Siddharta Gautamas, die mit ihren rosafarbenen Gewändern auf Rädern unterwegs sind. Die Mönche in einem Kloster in Pokhara, die nach dem Gebet Fußball spielen und ihre Trikots im Fluss waschen. Das Volk der Lepchas, die als Teepflückerinnen arbeiten und den Monsun-Flush in den fruchtbaren Anbaugebieten von Ilam ernten.

Der Ranger im Nationalpark. Die Kindergöttin Kumari, die die Besucher täglich gegen Spenden segnet. Die Trekkingführerin, die Touristinnen durch das Annapurna-Massiv führt. Die Holzschnitzerin, die mythologische Figuren und filigrane Arbeiten für den Tempel anfertigt. Und der elfjährige Sohn eines Sherpas, der in die Fußstapfen seines Vaters treten will, der bereits fünfmal auf dem Gipfel des Mount Everest stand. Denn dieser darf in einer Dokumentation über Nepal natürlich dennoch nicht fehlen.

Das Glück abseits der Moderne

Einfach haben es die Menschen nicht, die entlang des Mahendra Highways leben, aber sie scheinen glücklich zu sein. Die Moderne hat trotz der Straße noch nicht überall Einzug gehalten.

Buddhisten und Hinduisten leben friedlich nebeneinander her und widmen sich ihren Ritualen und Gebräuchen. Manchmal scheint die Zeit stillzustehen – wie bei den Lopa, ein friedliebendes Volk an der Grenze zum tibetischen Hochplateau oder in den weiten Ebenen des westlichen Terai, wo die Tharu leben, ein Waldvolk, das bis heute den Kontakt zur Zivilisation meidet. Das krasse Gegenteil dazu ist die Hauptstadt Kathmandus, als Millionenstadt wirtschaftliches Zentrum des Landes und Schmelztiegel der Kulturen zugleich.

Credits

OT: „Mahendra Highway“
Land: Deutschland
Jahr: 2021
Regie: André Hörmann
Kamera: Hans Jakobi

Bilder

Trailer

Interview

Wer mehr über den Film erfahren möchte: Wir unterhalten uns im Interview mit Regisseur André Hörmann über die Arbeit an Mahendra Highway und seine eigenen Erfahrungen.

André Hörmann [Interview]

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Mahendra Highway
fazit
Die Dokumentation von Regisseur André Hörmann ist eine bildgewaltige Entdeckungsreise auf dem 1.024 Kilometer langen „Mahendra Highway“ einmal quer durch Nepal.
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