Trucks Out of Control

Trucks – Out of Control

Inhalt / Kritik

Trucks Out of Control
„Trucks – Out of Control“ // Deutschland-Start: 14. April 2011 (DVD)

Eigentlich dachte Ray Porter (Timothy Busfield) ja, dass er zusammen mit seinem Sohn Logan (Brendan Fletcher) ein ruhiges Leben in der Kleinstadt in Nevada führen könnte, die neue Heimat der beiden. Aber das war, bevor auf einmal überall die Trucks verrücktspielen und ein Eigenleben entwickeln. Mehr noch: Sie haben es auf die Menschen abgesehen und nutzen jede sich bietende Möglichkeit, um diese zu töten – egal wie. Auf ihrer Flucht landen die beiden in einer Tankstelle, wo sich auch andere vor den Killermaschinen verbarrikadiert haben. Aber wie sollen sie nur von dort wieder wegkommen, so ganz ohne Auto? Und was hat die Fahrzeuge überhaupt erst so verwandelt?

Horrorauftritt Nummer zwei

Geschichten von Stephen King erfreuen sich bei Filmschaffenden bekanntermaßen großer Beliebtheit. So großer Beliebtheit, dass diverse seiner Werke gleich mehrfach adaptiert wurden. Ob nun Shining, Es, Kinder des Zorns oder Friedhof der Kuscheltiere, sie alle erhielten Remakes, wahlweise auch diverse Fortsetzungen, die es so bei der literarischen Vorlage gar nicht gegeben hatte. Das ist einerseits naheliegend, schließlich lässt sich damit zumindest der Theorie nach richtig gut Geld machen. Tatsächlich erfolgreich war aber kaum eines dieser Remakes. Während etwa die die 2017er Neuauflage von Es für pralle Kassen sorgte, sind viele der anderen Folgetitel ziemlich baden gegangen oder konnten zumindest die Erwartungen nicht erfüllen.

Letzteres war bei Trucks – Out of Control weniger ein Problem, dafür waren von Anfang an die Erwartungen zu gering. Nicht nur, dass es sich um einen TV-Film handelt, was von vornherein größere Budgets oder Superstars sehr unwahrscheinlich werden lässt. Zudem handelt es sich quasi um eine Neuauflage von Rhea M. – Es begann ohne Vorwarnung aus dem Jahr 1986. Der Film ist Fans vor allem deshalb ein Begriff, weil seinerzeit tatsächlich Stephen King Regie führte – das erste und bislang einzige Mal. Gut war der Horrorstreifen um Amok fahrende Killer-Lkws hingegen kaum. Der umschwärmte Genreautor selbst ließ an dem Werk kein gutes Haar und bezeichnet es als eine der schlechtesten Adaptionen seiner Bücher. Und das will bei der Menge von Schund schon etwas heißen.

Dämlich, aber langweilig

Dabei war die erste Verfilmung einer Kurzgeschichte aus dem Jahr 1973 gar nicht so wirklich übel. Anders als der King-Klassiker Christine, der tatsächlich Schrecken verbreiten wollte, nahm die Lkw-Ausgabe ihre Geschichte kaum ernst. Tatsächlich waren viele Szenen so over the top, dass man schon seinen Spaß damit haben konnte. Rhea M. – Es begann ohne Vorwarnung verband Horror mit Humor, hat als trashige Komödie durchaus ihren Charme. Von Trucks – Out of Control wird man das eher weniger behaupten wollen. Der Film ist zwar ähnlich dämlich, bietet aber im Vergleich zum Kultmurks einen deutlich geringeren Unterhaltungsfaktor.

Dann und wann darf man auch hier mal etwas lauter lachen, wenn etwa ein Spielzeug-Lkw sich plötzlich wie die echten verhält und aufzeigt: Beim Morden kommt es auf die Größe nicht an. Doch diese Szenen sind selten und wirken nicht so, als wären sie tatsächlich Teil des Films. An anderen Stellen hingegen wird Trucks – Out of Control unfreiwillig komisch, wenn die Menschen sich mal wieder einen Wettbewerb liefern, wer sich denn nun am Dümmsten verhalten darf. Das ist in dem Genre natürlich keine Seltenheit. Mangelnde Überlebenskompetenz gehört bei dieser Art Film oft irgendwie dazu. Denn wenn die Figuren schlau wären, gäbe es oft keine Geschichte zu erzählen. Das unweigerliche Ableben sollte dabei aber entweder spannend oder spaßig sein. Hier ist es oft weder das eine noch das andere.

Viel Lärm um nichts

Dafür wurde versucht, bei den Charakteren noch ein bisschen Drama einzubringen, beispielsweise durch traurige Vorgeschichten. Das macht die Figuren aber nicht wirklich interessanter. Oder den Film. Vielmehr führt es nur dazu, dass alles unnötig in die Länge gezogen wird. Schon bei Rhea M. waren die Probleme offensichtlich, eine Kurzgeschichte auf Spielfilmlänge auszubreiten. Bei Trucks – Out of Control wusste man dann endgültig nicht, was damit anzufangen ist. Und so wurden nicht nur Szenen hineinmontiert, welche nichts mit der Hauptgeschichte zu tun haben. Zusätzlich werden eine ganze Reihe von Erklärungsmöglichkeiten in den Raum geworfen, die dann aber kaum fortgeführt werden. Mit solchen Einschüben lässt sich zwar Zeit gewinnen, aber kaum das Interesse des Publikums, das bis zum Schluss kaum einen Grund vorfindet, warum sich das Einschalten lohnen sollte.

Credits

OT: „Trucks“
Land: Kanada
Jahr: 1997
Regie: Chris Thomson
Drehbuch: Brian Taggert
Vorlage: Stephen King
Musik: Michael Richard Plowman
Kamera: Robert Draper
Besetzung: Timothy Busfield, Brenda Bakke, Aidan Devine, Roman Podhora, Rick Skene, Brendan Fletcher

Trailer

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In der Neuverfilmung von Stephen Kings Kurzgeschichte liefen erneut zum Leben erwachte Lkws Amok und versuchten alle Menschen zu töten. „Trucks – Out of Control“ bietet dabei aber kaum trashigen Spaß, sondern ist ein meist langweiliges Sammelsurium von Szenen, bei denen niemand nachdenken wollte.
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von 10