2 Lava 2 Lantula
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2 Lava 2 Lantula

Inhalt / Kritik

2 Lava 2 Lantula
„2 Lava 2 Lantula“ // Deutschland-Start: 2. März 2017 (DVD/Blu-ray)

Seitdem Colton West (Steve Guttenberg) maßgeblich dazu beigetragen hat, den feuerspeienden Riesenspinnen den Gar auszumachen, ist er auch als Schauspieler wieder gefragt. Und das lässt er auch alle am Set spüren durch seine Sonderwünsche oder wenn er ungefragt das Drehbuch abändert. Da erreicht ihn die Nachricht, dass seine Stieftochter Raya (Michele Weaver) bei ihren Schulferien in Florida ebenfalls Ärger mit den Ungetümen hat, die nach einer Naturkatastrophe die Gegend terrorisieren. Für Colton bedeutet das, dass seine Fähigkeiten als Held wieder gefragt sind, schließlich hat keiner so viel Erfahrung beim Superspinnenkillen wie er. Und so macht er sich zusammen mit seinem besten Freund Marty (Michael Winslow) und seinem Assistenten Kyle (Jimmy Bellinger) auf den Weg. Im Gepäck: jede Menge Feuerwaffen!

Gut gelaunter Monstertrash

Für viele sind Spinnen schon in ihrer regulären Form Stoff für Alpträume. Herumwuselnde Viecher mit zu vielen Beinen und noch mehr Augen? Das muss nun wirklich nicht sein. Wem das noch nicht reicht, für den fand man bei Lavalantula – Angriff der Feuerspinnen noch eine Steigerung. Nicht nur dass die Spinnen dort deutlich größer ausfallen als das, was man aus den eigenen vier Wänden kennt. Diese Exemplare konnten zudem Feuer speien. Nein, in der Natur kommt etwas Vergleichbares dann doch eher selten vor. Die Vorstellung ist zudem ziemlich lächerlich. Sie sollte es aber auch sein: Die Geschichte um feurige Riesenmutanten war gut gelaunter Trash, der mit viel Humor das Genre des Creature Horror wiederbelebte und mit zahlreichen Anspielungen rund um die Filmwelt spickte.

Das war offensichtlich so erfolgreich, dass schon ein Jahr drauf mit 2 Lava 2 Lantula eine Fortsetzung nachgeschoben wurde. Viel geändert wurde nichts. Beim Ensemble gibt es einige Wiederkehrer, allen voran Steve Guttenberg und Michael Winslow, die in den 80er Jahren durch die Blödelkomödien Police Academy bekannt wurden – was dem ersten Teil auch einen gewissen Nostalgiefaktor verlieh. Auch das Drehbuchteam ist nahezu identisch. Größere Änderungen waren deshalb von vornherein ausgeschlossen. Es ging lediglich dadurch, den offensichtlich Erfolg des Auftakts noch einmal irgendwie auszunutzen, solange das Eisen noch heiß ist.

Keine neuen Ideen

Dass der Überraschungseffekt auf diese Weise eher gering ist, liegt ein wenig in der Natur der Sache. Und damit leider auch der Charme. Durfte man beim ersten Film trotz aller offensichtlichen Schwächen zumindest noch ein wenig schmunzeln, wenn sich die früheren Kultstars dem größten Blödsinn hingeben, da ist das beim zweiten Anlauf zu berechnend. 2 Lava 2 Lantula verpasst es, dem ersten Teil etwas Nennenswertes hinzuzufügen. Anfangs ist das noch irgendwie amüsant, wenn der abgehalfterte Schauspieler Colton aufgrund seines neuen Erfolges auch sein Ego wiederentdeckt hat. Ansonsten begnügte man sich damit, die Spinnen einfach noch größer zu machen, das typische Fortsetzungsmittel eben.

Diese Taktik mag bei den Kopf-aus-Blockbustern noch eher funktionieren, wo inhaltliche Leere durch umso mehr Spektakel ausgeglichen werden soll. So ein Effektgewitter kann schon mal darüber hinwegtäuschen, dass man nichts zu sagen hat. Wenn man dafür aber kein Budget hat, wie es eben bei der TV-Produktion 2 Lava 2 Lantula der Fall ist, dann geht der Plan nicht wirklich auf. Schlechte Computereffekte werden nun einmal nicht besser, wenn man sie vergrößert. Im Gegenteil. Die Diskrepanz zu dem, was man heute in einem professionellen Film erwarten kann und darf, wird dadurch nur umso deutlicher. Und auch wenn bei Trash die Ansprüche natürlich andere sind als bei einem 200-Millionen-Dollar-Hollywood-Produkt: Komplett vernachlässigen sollte man die Optik auch da nicht.

Irgendwie langweilig

Das größere Problem ist aber, dass der Film irgendwie recht langweilig ist. Auch wenn Guttenberg und Winslow noch mit Einsatz dabei sind, ändert das nichts daran, dass es überall an Einfällen oder wenigstens guten Witzen fehlt. Am ehesten stechen noch die Anspielungen an die Filmwelt hervor, die es beim ersten Teil auch schon gab. Aber selbst da machte man nicht mehr als das Nötigste. Sicherlich gibt es in dem Bereich noch deutlich Schlimmeres. 2 Lava 2 Lantula ist kein Film, über den man sich übermäßig ärgern müsste. Wo man dem Vorgänger aber zumindest noch genügend Sympathie entgegenbringen konnte, um die Mängel zu ignorieren, fehlt es hier an einem überzeugenden Grund, warum man beim zweiten Mal immer noch mit von der Partie sein sollte.

Credits

OT: „2 Lava 2 Lantula“
Land: USA
Jahr: 2016
Regie: Nick Simon
Drehbuch: Neil Elman, Ashley O’Neil
Kamera: Kevin Duggin
Besetzung: Steve Guttenberg, Michael Winslow, Michele Weaver, Jimmy Bellinger, Lauren York, Erron Jay, Marion Ramsey

Bilder

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„2 Lava 2 Lantula“ setzt die Geschichte um die feuerspeienden Riesenspinnen fort, verpasst es dabei jedoch, irgendetwas Nennenswertes hinzuzufügen. Die Effekte sind noch immer schlecht, die Witze mäßig. Wo der erste Teil zumindest noch mit Trashcharme punktete, da wird es hier zu schnell berechnend – und langweilig.
4
von 10