Drohnen in der Filmindustrie – eine heimliche Revolution

Wer an Drohnen denkt verbindet diese Technologie wahrscheinlich nicht zu allererst mit Hollywood. Militärische Drohnenangriffe sind immer wieder im Blickpunkt der Nachrichten, genauso wie Amazons Idee Packete an abseits-lebende Kunden durch Drohnen zu verschicken, oder Hobbyenthusiasten, die im Garten kleine selbstgebastelte Drohnen fliegen lassen.

Aber in der Kameratechnik sind Drohnen mittlerweile auf Filmsets fest im Programm.

Wie werden Drohnen von Kameramännern eingesetzt?

Kameradrohnen erlauben leichte und einfach zu steuernde Video-Luftaufnahmen. Früher konnten Luftaufnahmen nur durch den Einsatz von Helikoptern oder großen Krähnen verwirklicht werden. Der Vorteil von Drohnen ist dagegen offensichtlich – sie werden vom Boden aus gesteuert, sind klein und sehr beweglich und können so zum Beispiel präzise um Bäume und andere Hindernisse steuern wie es ein Helikopter nie tun könnte.

Mit der größte Vorteil ist, dass Drohnen deutlich billiger im Kauf wie im Einsatz sind. Es kostet Filmproduzenten doppelt so viel eine Helikopter-Crew anzuheuern wie Drohnen zu benutzen.

Hinzu kommt, dass Drohnen von kleinen elektrischen Motoren wie Servomotoren angetrieben werden, die vergleichsmäßig leise sind und so die Tonaufnahme erleichtern und in besiedelten Gebieten keine Lärmstörung verursachen.

In den USA ist es seit 2014 den Filmstudios erlaubt auf ihrem eigenen Gelände Kamerdrohnen zu nutzen. Dies musste nämlich erst von der Federal Aviation Admission erlaubt werden. Hier findet sich auch heute noch eins der Probleme mit der Nutzung von Drohnen zum Filmen – die Erlaubnislage ist von Land zu Land oft unterschiedlich und in manchen Regionen mag es ganz verboten sein. Zudem dürfen Drohnen nur recht tief geflogen werden. Filmen aus großen Höhen ist nicht erlaubt. Ein weiteres Problem stellt die limitierte Batteriebetriebszeit dar. Diese macht Drohnen für manche Szenen noch unnutzbar. Trotz der Einsparung an Kosten haben Drohnen deswegen Helikopter und Krähne noch nicht vollständig ersetzt.

Welche Filme haben schon davon profitiert?

Fast jeder Kinogänger wird schon Filme mit Szenen die durch Drohnen gefilmt wurden gesehen haben ohne das zu bemerken. Besonders Action-Filme setzen die Technologie vermehrt ein.

Die Marvel Filme Infinity War und Black Panther nutzten Drohnen um bestimmte Szenen zu drehen. Ein der Kampfszenen in Infinity War wurde in Edinburgh gedreht und beinhaltete Feuerwerkstechnik, die mit Drohnen aus sicherer Entfernung gefilmt wurde. In Black Panther wurden die Skyline von Wakanda durch Drohnenaufnahmen vom Golden Gates Highlands National Park zusammengestellt und so reelle Tiefenwarnehmung erzeugt.

Aber auch die Eröffnungszene im James Bond Film Skyfall (2012), in der eine Motorradverfolgung über die Dächer Istanbuls stattfindet, wurde mit Drohnen gedreht, genauso wie Teile der Party-Szene in The Wolf of Wall Street (2013) und einige Dinosaurier-Szenen in Jurassic World (2015).

Drehen mit Drohnen mag noch nicht hundertprozentig ausgereift sein, aber für kreative Luftaufnahmen sind sie heute schon unentbehrlich.



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