Dont give a fox
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Don’t Give A Fox

Dont give a Fox
„Don’t Give A Fox“ // Deutschland-Start: 4. Juli 2019 (Kino)

Durfte man Anfang des Jahres noch nostalgisch zurückblicken auf die 90er Jahre und das Skater Coming-of-Age-Drama Mid90s bewundern, so kann man sich mit Don’t give a Fox auf eine Dokumentation über Skatergirls freuen. Skateboarding als Freiheit auf Rollen, als Lebensgefühl und Selbstverwirklichung ist mittlerweile nicht mehr nur den Jungs vorbehalten. Die Mädchen der heutigen Generation finden ebenfalls Gefallen am Skaten und wollen verständlicherweise den Jungs in nichts nachstehen. Vielleicht nicht ganz ohne Widerstand, aber das hielt Sofie nicht davon ab, 2016 Girls-Skate-Abende zu organisieren. Daraus entsprang die dänische Skate-Crew Don’t Give A Fox. Die Mädchen der Crew verbindet aber mittlerweile nicht nur die Leidenschaft und Liebe zum Board. Aus dem gemeinsamen Hobby sind tiefe Freundschaften entstanden, in der sich die Mädels nach alle Kräften unterstützen und durch die Gemeinschaft an Selbstwertgefühl gewinnen.

2018 begleitet der Dokumentarfilmer Kaspar Astrup Schröder (Big Time) die Gruppe bei einem Road Trip durch Dänemark in dem neu zugelegten und à la ‚Pimp my Ride‘ umgestylten Bus. Drei der Mädchen dürfen wir während des Trips besser kennen lernen. Und dabei stellt sich für den Zuschauer heraus, dass der Dokumentarfilm sich mit einem beachtlichen Teil auch mit der Identitätsfindung, den Ängsten und Träumen der jungen Frauen beschäftigt.

Ein buntes Bild der Jugend
Da ist Sofie, die aufgrund eines gebrochenen Fußes fürchtet, den Anschluss an die Gruppe zu verlieren, Line die Selbstzweifel quälen, ob sie mit ihrem Traum Musikerin zu werden tatsächlich die richtigen Entscheidungen trifft, und Signe, die als Kind gemobbt wurde und sich jetzt zum Teil Vorwürfe macht, ihren Vater enttäuscht zu haben. Das Persönlichkeitsspektrum ist also groß, und Schröder fängt die Miniporträts mit Feingefühl, aber einer gewissen Coolness ein. Oftmals macht die Doku tatsächlich gar nicht den Anschein, eine solche zu sein, denn stilistisch erinnern die knapp 90 Minuten durch den Mix an Aufnahmematerial an Musikvideos, Jonah Hills Mid90s oder auch American Honey. Das macht Don’t Give A Fox und deren Hauptdarstellerinnen unglaublich sympathisch, charmant und kann natürlich vielleicht gerade dadurch auch für jüngere Zuschauer interessant sein.

Der Film zeigt in der Hinsicht sehr feministisch auf, dass ein „Auflehnen“ und Aufbrechen alter Grenzen oder Standards viel Potenzial inne hat, jungen Frauen zum einen Selbstverwirklichung zu ermöglichen und zum anderen sich gemeinschaftlich den alltäglichen Herausforderungen des Erwachsenwerdens zu stellen, dabei aber den Spaß des Lebens nicht zu vergessen. In Zeiten wo die Jugend nach Porträts ihrer selbst verlangt, mit Themen und Problemen, die sie widerspiegeln, sei es in Serien oder Spielfilmen, kommt die Doku womöglich zu einem sehr passenden Zeitpunkt heraus.



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Unverfälscht, mit Stil, Coolness und toller Musik zeigt "Don‘t Give A Fox" die Probleme und Sorgen, aber auch Freuden junger Frauen auf, die durch eine gemeinsame Leidenschaft außerhalb der Norm in ihrer Persönlichkeitsentwicklung profitieren und gestärkt den Herausforderungen des Lebens entgegenblicken. Thematisch trifft die Dokumentation den heutigen Zeitgeist auf den Punkt.