Unzerstoerbar
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Unzerstörbar – Die Panzerschlacht von Rostow

Unzerstoerbar
„Unzerstörbar – Die Panzerschlacht von Rostow“ // Deutschland-Start: 22. Februar 2019 (DVD/Blu-ray)

Beim russischen Hauptmann Konowalew (Andrey Chernyshov) liegen Glück und Unglück nah beieinander. Zwar übersteht er schwer verletzt die Panzerschlacht mit den Deutschen, die seine komplette Mannschaft auslöschte, und schafft es bis ins Lazarett. Doch der nächste Ärger steht schon vor der Tür. An Bord eines maroden Panzers wird er gleich wieder in die nächste Mission geschickt, wo sein Fahrzeug wie befürchtet schnell den Geist aufgibt. Nun müssen er und seine Jungs wohl oder übel zu Fuß weiter. Da erfahren sie von einem verlassenen Panzer, der ihnen den notwendigen Schutz gegen den Feind gewähren könnte.

Auch wenn das Massenpublikum davon nur wenig mitbekommt, in der letzten Zeit hat die Zahl russischer Filme, die es bis nach Deutschland schaffen, spürbar zugenommen. Einige davon sind im Rahmen limitierter Kinostarts sogar auf Leinwänden zu finden. Aber auch die Daheimgebliebenen werden zunehmend mit Stoff versorgt, darunter das Weltraumdrama Salyut-7 oder das Sci-Fi-Abenteuer Weltengänger. Jetzt werden auch die Liebhaber historischer Kriegsfilme mal wieder bedacht.

Weg mit dem Feind!
Solche Filme neigen ja gerne mal dazu, sehr viel mit Pathos zu arbeiten oder sich in nationalistische Selbstbeweihräucherung zu verlieben. Von beidem ist in Unzerstörbar – Die Panzerschlacht von Rostow glücklicherweise nur wenig zu sehen und hören. Natürlich sind die Deutschen der Feind. Aber der ist weit weg, ist eher eine ominöse Bedrohung, die irgendwo da draußen lauert. Da braucht es dann auch keine wüsten Beschimpfungen, wichtiger ist es, irgendwie heil aus der Sache herauszukommen.

Der auf einer wahren Geschichte basierende Kriegsfilm verzichtet auch auf allzu viele Actionszenen. Wer angesichts des martialischen deutschen Untertitels ein Dauerfeuer erwartet, der wird enttäuscht. Die wenigen Einsätze sind dafür gut anzusehen und recht wuchtig. Gerade in Zeiten von Schnittgewittern und CGI-Schlachten tut es irgendwie gut, auch mal wieder solche eher bodenständigen Auseinandersetzungen zu sehen. Das Ergebnis steht zwar schon fest – der Nachteil solcher Geschichtsstunden –, Regisseur und Co-Autor Konstantin Maksimov schafft es aber, das Ganze gut in Szene zu setzen.

Eine Panzerexpertin steht ihren Mann
Bemerkenswert ist zudem, dass hier mit Pawla (Olga Pogodina) tatsächlich eine Frau für die Instandhaltung der Panzer zuständig ist. Deren Einwände werden zwar von der obersten Befehlsleitung ignoriert, die sich ihre Pläne nicht von schnöden technischen Fragen vermiesen lassen will. Dafür darf sie an anderer Stelle zeigen, dass das schwache Geschlecht auch bei den ganz dicken Panzern ein Wörtchen mitzureden hat, den männlichen Kollegen sogar überlegen ist. Das bringt dann ein bisschen Genugtuung, umso mehr, da Unzerstörbar ja in den 40ern spielt und die Dame ihrer Zeit weit voraus war.

Ansonsten ist der russische Film eher unauffällig und in erster Linie für die Fans solcher Kriegsgeschichten geeignet. Zwar wird die Bedeutung der Figuren hier für den weiteren Verlauf des Krieges betont, wirklich viel erfährt man über sie aber nicht. Und auch der Kontext der Panzeraktion bleibt eher Nebensache. Unzerstörbar – Die Panzerschlacht von Rostow bietet auf diese Weise solide Unterhaltung mit einer atmosphärischen Ausstattung, ist selbst aber weit davon entfernt, Geschichte zu schreiben.



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Der Panzer ist kaputt, der Feind nah, Rettung nicht in Sicht: Basierend auf einer wahren Geschichte nimmt uns „Unzerstörbar – Die Panzerschlacht von Rostow“ mit in den Zweiten Weltkrieg, wo sich eine russische Truppe allen Wahrscheinlichkeiten zum Trotz durchschlägt. Das ist nicht so actionreich, wie es sich anhört, insgesamt aber doch ein solider Kriegsfilm.
6
von 10