2040
© Hugh Miller

2040 – Wir retten die Welt!

„2040 – Wir retten die Welt!“ // Deutschland-Start: 7. November 2019 (Kino)

Es spielt eigentlich keine wirkliche Rolle, ob man sich die politische Entwicklung anschaut, den unaufhaltsamen Klimawandel, den Schwund tierischer Vielfalt oder auch Aspekte des zwischenmenschlichen Zusammenseins – der Blick in die Zukunft verspricht nichts Gutes. Manch einer orakelt gar, es ist gar nicht mehr die Frage, ob die Welt in Folge unseres rücksichtslosen Verhaltens kollabiert, sondern wann dies geschieht. Ganz klar: Verzweiflung war noch nie so einfach wie heute, vor den Untergangsszenarien gibt es kein Entkommen.

So verständlich und angebracht die Dauernotrufe auch sein mögen, Damon Gameau ist das nicht genug. Schließlich hat er eine kleine Tochter, alleine ihretwegen will er noch nicht aufgeben. Bekannt ist der Australier in erster Linie als Schauspieler, entdeckte vor einigen Jahren parallel zu seinem sozialen Gewissen auch seine Regieambitionen. Sein erstes Werk war vor einigen die Ernährungsdoku Voll verzuckert. Nun folgt mit 2040 ein weiterer Film, der über wichtige Themen aufklären möchte. Das Ziel: den Zuschauern zeigen, dass nach wie vor Hoffnung für diesen Planeten besteht. Die Menschen müssten nur die Technologien konsequent einsetzen, die ihnen bereits zur Verfügung stehen.

Die Lösung der Zukunft schon heute
In mehreren Episoden reist Gameau um die Welt und durch die Zeit. Genauer springt er zwischen dem aktuellen Jahr 2019 und dem titelgebenden 2040 hin und her. Im ersten präsentiert er einige der dringendsten Probleme, welche die Menschheit und die Erde derzeit haben. Im zweiten entwirft er die Vision einer Zukunft, in der diese Probleme gelöst oder zumindest stark abgemindert wurden, erklärt, mit welchen Mitteln wir etwas dafür tun können, das Unheil abzuwenden.

Die Probleme sind dabei ein recht bunter Strauß der unterschiedlichsten Themengebiete. Der Klimawandel spielt erwartungsgemäß eine größere Rolle. Lösungsansätze betreffen hier regenerative Energien und deren Speicherung. Aber auch der Abschied vom persönlichen Auto hin zur geteilten Beförderung kann dazu beitragen, gleiches gilt für eine Umstellung der Ernährung. Mehr unter natürlichen Bedingungen gewachsenes Gemüse und Obst ist angesagt, rotes Fleisch sollte reduziert werden. Denn der Wandel zu einer besseren Welt hängt nicht allein von der Technik ab, sondern auch der Einstellung der Menschen. Nur wenn sie mitmachen und den Wandel auch wollen, kann etwas passieren.

Dürfen wir das wirklich glauben?
An der Stelle mag das zynisch veranlagte Publikum wieder abschalten, denn 2040 geht davon aus, dass es zum einen genug Leute gibt, die mitmachen wollen, und dass die entgegen des Willens der Unternehmen geschehen kann. Dass beispielsweise jeder seinen eigenen Solarstrom produzieren kann, das ist kaum im Interesse der Energiekonzerne. Genauso wenig ist zu erwarten, dass die Ernährungsindustrie sich einfach so dazwischenreden und ihrer Verdienstmöglichkeiten berauben lässt.

Immerhin: Der Dokumentarfilm, der auf der Berlinale 2019 debütierte, spendet auch in der Hinsicht ein wenig Hoffnung, indem von Methoden der Sensibilisierung die Rede ist, dank derer die Leute mehr zuhören. Daran mag man nun glauben oder nicht, das auch dank kleiner visuellerer Spielereien eher für ein jüngeres Publikum angedachte 2040 ist aber zumindest eine sympathische Aufforderung, selbst mitzumachen und einen Kampf zu führen, der sich so oder so lohnt – egal wie weit er nun noch führen wird.



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Die Erde wird in Zukunft ohnehin kaputt sein, der Kampf gegen den Klimawandel können wir eh schon vergessen? Nicht, wenn es nach „2040“ geht. Der sich an ein jüngeres Publikum wendende Dokumentarfilm zeigt bereits heute zur Verfügung stehende Möglichkeiten auf, mit denen wir einschreiten können und macht Mut, eben genau das zu tun.