Climate Warriors
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Climate Warriors

Climate Warriors
„Climate Warriors“ // Deutschland-Start: 6. Dezember 2018 (Kino) // 24. Mai 2019 (DVD)

Immer wieder Trump, Trump, Trump. Es vergeht ja kaum ein Tag, an dem der US-Präsident sich nicht irgendwie in die Schlagzeilen drängeln will, etwas unfassbar Dummes tut und sagt oder andere Menschen provozieren will. Manchmal auch alles drei auf einmal. So wie in Pittsburgh, wo er sich als Kämpfer für den kleinen Mann inszenierte, so tat, als würde er sich für die Einwohner nordöstlichen Großstadt einsetzen, als wäre er von ihnen gewählt worden, nicht von Paris. Das ließ man sich dort aber nicht gefallen und protestierte lautstark dagegen, sich derart vereinnahmen zu lassen – zumal man in Pittsburgh tatsächlich am Umweltschutz interessiert ist, anders als Trump, der gerade das mühsam ausgehandelte Klimaabkommen von Paris platzen ließ.

Immer wieder baut Carl-A. Fechner Reden des kontroversen Präsidenten in seinen Film ein, wohl als natürliches Feindbild, zumindest aber als Kontrastprogramm. Denn eigentlich handelt Climate Warriors nicht von den Leugnern des Klimawandels oder Klimasündern, sondern von Menschen, die – der Titel verrät es – sich für das Klima stark machen, dafür kämpfen. Dafür reiste der deutsche Regisseur einmal durch die ganze Welt, war in seiner Heimat unterwegs, in den USA, aber auch in der Ukraine. Überall fand er Gleichgesinnte, die bereit sind, sich für den Erhalt der Umwelt und des Planeten stark zu machen.

Bekannte Kämpfer für den Energiewandel
Einige dieser Gesichter wird man bestimmt schon kennen, allen voran natürlich Arnold Schwarzenegger, der sich – entgegen der vorgegebenen Parteirichtung der Republikaner – vehement für den Klimaschutz einsetzt. Und wer Fechners vorangegangene Dokumentation Power to Change gesehen hat, der dürfte so oder so manches Déjà-vu-Erlebnis haben. Schließlich tauchten einige seiner aktuellen Gesprächspartner dort schon auf, sprachen damals schon von Bemühungen, eine Energiewende herbeizuführen und alternative Kraftstoffe zu entwickeln und nutzen.

Das soll aber nicht bedeuten, dass Climate Warriors nichts zu erzählen hätte. Es ist sogar beeindruckend, wie viele Beispiele und Themen Fechner hier versammelt hat. Da kommt ein lokaler Energieversorger aus Schleswig-Holstein zu Wort, der ausschließlich Ökostrom anbietet, ein anderer erzählt von seinen Versuchen, Reststoffe der Landwirtschaft zu Pellets zu verarbeiten. Andere Gesprächspartner haben sich stärker der Aufklärung gewidmet und erklären den Leuten, was Klimawandel denn nun genau bedeutet und wie wir daran teilhaben.

Jeder soll mitmachen!
Der Fokus liegt aber ohnehin nicht auf dem Einzelnen, sondern dem großen Ganzen. Fechner will das Publikum dazu ermuntern, selbst aktiv zu werden und an diesem gesellschaftlich wichtigen Punkt teilzuhaben. Dafür muss man kein Forscher sein, Politiker oder Unternehmer. Ein erster Schritt ist bereits getan, wenn man sich bewusst macht, was auf dem Spiel steht und was jeder im Privaten so tun kann – durch verantwortlicheren Konsum und Umgang mit Ressourcen. Das ist durch die Vielzahl an Beispielen manchmal etwas überladen, es bleibt kaum Zeit, mal einen Ansatz irgendwie zu vertiefen oder darüber nachzudenken. Aber mehr als eine kleine Einführung, verbunden mit einem Appell, soll der Film ja auch nicht sein.



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„Climate Warriors“ ist eine breit gestreute Dokumentation über Menschen, die sich weltweit für den Klimaschutz engagieren. Durch die Vielzahl an unzusammenhängenden Beispielen bleibt der Film eher an der Oberfläche, soll in erster Linie aber auch ohnehin nur dazu aufmuntern, sich selbst mit dem Thema auseinanderzusetzen.