Lego Nexo Knights 3.1
© Universum Kids

(„Lego Nexo Knights“ directed by Dave Osborne, 2017)

„Lego Nexo Knights 3.1“ ist ab 24. Februar 2017 auf DVD erhältlich

Endlich ist wieder Ruhe eingekehrt im Land Knighton. Das böse Buch der Monster hat sich in Luft aufgelöst, Jestro ist wieder zu Sinnen gekommen und geht inzwischen sogar wieder einer regulären Arbeit nach. Oder er versucht es zumindest. So richtig viel Talent hat er als Wettermann jedoch nicht, eigentlich versaut er so ziemlich jeden Auftritt. Aber all das hat ein Ende, als er der Wolke begegnet. Nicht irgendeine Wolke natürlich. Vielmehr handelt es sich um Monstrox, der seine Buchform hinter sich gelassen hat und nun als Wettererscheinung sein Unwesen treibt. Es dauert dann auch nicht lange, bis er Jestro wieder zu Schandtaten überredet hat und gemeinsam mit ihm auf der Suche nach antiken Artefakten ist. Das Ziel: die Zerstörung von Knighton!

Nachdem die Serie um aufrechte Klötzchenritter zwischenzeitlich einen ziemlichen Durchgänger hatte, durfte sie zum Ausklang der zweiten Staffel wieder etwas zulegen. Der Humor wurde zwar weniger, dafür gab es mehr Action, auch bei der Geschichte tat sich was. Zudem wurde mit dem Ende von Monstrox die Hoffnung geweckt, Lego Nexo Knights könnte in der bereits angekündigten dritten Staffel endlich mal neue Wege einschlagen. Und das war nach zwei äußerst abwechslungsarmen Staffeln ein echter Lichtblick.

Diese Hoffnung erfüllt der Auftakt zu Staffel 3 aber nur sehr bedingt. Eigentlich ist es sogar eine ziemliche Frechheit, dass das vermeintliche Finale gleich wieder aufgehoben wird, die Ritter nun doch wieder gegen dasselbe Bösewichtduo kämpfen, das zuvor schon 20 Folgen lang herhalten musste. Und auch beim Humor zeigten sich die Drehbuchautoren stinkefaul, versuchen nicht einmal mehr, den komischen Höhepunkt des Anfangs etwas Ebenbürtiges an die Seite zu stellen – selbst für notorisch unambitionierte Kinder-Animationsserien ist das schon sehr sehr wenig. Die Versuchung, gleich zu Beginn wieder auszusteigen, ist daher groß, zu oft hat man die ewig gleichen Elemente inzwischen schon gesehen.

Ganz so schlimm wie befürchtet ist Volume 3.1 dann aber doch nicht. Dass nun statt Büchern Artefakte auf dem Einkaufszettel von Monstrox und Jestro stehen, hat nur wenig Einflüsse, auch die neu entdeckte Zerstörungswut ändert nicht wirklich viel an der alten Formel. Dass vom grundsätzlichen Ablauf her – die Bösen finden ein neues Ziel, richten viel Schaden an, werden zum Ende der Folge aber wieder von den Rittern aufgehalten – sich wirklich was tun würde, das hatten wohl nicht einmal die optimistischen Zuschauer erwartet. Es sind wenn dann eher die Details, welche den neuen Auftritt in eine etwas andere Richtung bugsieren.

Nett ist beispielsweise, dass der Wolkenschurke nun die Fähigkeit hat, steinerne Wesen und Objekte zum Leben zu erwecken. Das macht die Aufgabe für die Nexo Knights nicht nur schwieriger, denn die Gegner sind auf herkömmliche Weise kaum noch zu besiegen. Es führt vor allem dazu, dass sich endlich bei den Designs der Feinde mal etwas tut. Gab es zuvor zwei Staffeln lang fast ausschließlich dieselben Lava-Antagonisten, ohne größere Versuche der Variation, versprechen Neuzugänge wie Gargoyles, Statuen oder böswillige Stein-Gartenzwerge mehr Abwechslung für die Zukunft. Und ein bisschen Humor. Auch sonst hat sich visuell ein bisschen was getan. Grundsätzlich ist Lego Nexo Knights nach wie vor offensichtlich mit einem geringen Budget ausgestattet, durch Monstrox’ frische Fähigkeit, mächtige Blitze vom Himmel regnen zu lassen, gibt es aber zumindest ein paar nette Effekte, die die steinerne Wüste etwas aufpeppen. Da ist immer noch eine Menge Luft nach oben, aber immerhin eben auch das Potenzial, ein wenig über sich hinauszuwachsen.



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Business as usual im Land der Ritter. Oder zumindest größtenteils. Während bei Volume 3.1 doch mehr recycelt wurde, als man nach Staffel 2 erhoffen durfte, wird zumindest bei den Gegnern ein wenig variiert. Insgesamt macht die Serie nun optisch ein bisschen mehr her.
5
von 10