Wall-E
© 2008 Walt Disney

WALL·E – Der letzte räumt die Erde auf

Inhalt / Kritik

„WALL·E – Der letzte räumt die Erde auf“ // Deutschland-Start: 25. September 2008 (Kino) // 8. Februar 2018 (DVD/Blu-ray)

Ich war schon immer begeistert von den Animationsfilmen von den Pixar Animation-Studios und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. In ca. 100 Minuten dürfen Jung und Alt den sympathischen Roboter namens WALL·E begleiten. Dieser, so scheint es jedenfalls anfangs, ist der letzte Überlebende einer von Müll und Verschmutzung dahinvegetierten Welt. Es wird schnell klar, um welchen Ort es sich handelt, nämlich um unseren Heimatplaneten, auch bekannt als die Erde. WALL·E ist ein durch Solar-Energie betriebener „Putzroboter“, d.h. seine Spezialität besteht darin, aus herumliegendem Müll perfekt geformte Quader zu pressen. Mit diesen wiederum baut er Gebäude, die stark an den einst von Menschen geschaffenen Wolkenkratzer erinnern. Nach getaner Arbeit kehrt er in seine Behausung zurück, wo er seinen Hobbys nachgeht. Der Roboter sammelt nämlich interessante Gegenstände, die er während seiner Arbeit findet. Am liebsten sieht er sich aber eine alte VHS-Kassette an, auf der Menschen zu sehen sind, die tanzen und fröhlich sind.

Als eines Tages ein seltsamer, roter Punkt die Aufmerksamkeit von WALL·E auf sich zieht, soll sich sein Alltag jedoch schlagartig ändern. Dort wo der rote Punkt hinzeigt, landet nämlich ein riesengroßes Raumschiff, aus dem eine mysteriöse, roboterähnliche, weiße Sonde aussteigt. Anfangs freut sich WALL·E darüber, dass er endlich einen Freund gefunden hat, doch der Neue scheint nicht sonderlich begeistert über dessen Anwesenheit zu sein und antwortet sofort mit Lasergeschossen. Der Eindringling nennt sich Eve und verfolgt anscheinend ein ganz, präzises Ziel. Als WALL·E dahinter kommt, was der moderne Roboter sucht, bringt er Eve trotz der drohenden Gefahr zu seinem Unterschlupf und übergibt ihr eine grüne Pflanze, die er einst unter dem ganzen Schrott bergen konnte. Daraufhin verwandelt sich Eve aber in eine Art Kokon und es macht den Eindruck, als ob die Sonde in eine Art Tiefschlaf gefallen sei. WALL·E will natürlich seinen neugewonnenen Freund nicht so leichtfertig verlieren und gibt deshalb die Hoffnung nicht auf.

WALL·E ist ein modernes Märchen, das durch eine tolle Animationstechnik überzeugt und auch interessante, kritische Elemente enthält. Die deutlich überzogene, menschliche Gesellschaft bringt zwar vermutlich jeden zum Lachen, aber andererseits kann der Film auch ernst und das ist auch gut so finde ich. Im Mittelpunkt steht allen voran die Liebe. Niemand möchte alleine sein und so auch nicht WALL·E. Obwohl er nur ein Blechhaufen mit Raupen ist, entwickelt der Roboter so etwas wie Gefühle und Zuneigung, das mich stark an die beiden Short Circuit-Streifen (hierzulande eher unter Nummer 5 lebt! bekannt) aus den Achtzigern erinnerte.

Zwar suggerieren die Roboternamen, dass WALL·E männlich und Eve weiblich ist, allerdings ist es meines Erachtens hier vollkommen irrelevant, zumal ein Roboter sowieso kein Geschlecht aufweist. Es liegt also wohl im Auge des Betrachters, welche Beziehung die beiden Roboter haben. Für den einen könnte es eine homogene Beziehung sein, für andere eben, wegen der bereits erwähnten Namen, eine stereotypische, heterogene Paarbeziehung. In den Augen eines Kindes bspw. könnte es auch zu einer „harmlosen“ Freundschaft werden.

Im Prinzip geht es aber immer um das eine: wahre Liebe. Liebe zu einem anderen Wesen, die Tatsache dass Alleinsein schmerzt und schlussendlich die Einsicht, dass Gemeinschaft eine tragende Eigenschaft der Lebewesen – zumindest der Menschen – ist und wir ohne nicht leben können.

Credits

OT: „WALL·E“
Land: USA
Jahr: 2008
Regie: Andrew Stanton
Drehbuch: Andrew Stanton, Jim Reardon
Musik: Thomas Newman
Animation: Pixar Studios

Bilder

Trailer

Filmpreise

Preis Jahr Kategorie Ergebnis
Academy Awards 2009 Bester Animationsfilm Sieg
Bestes Original-Drehbuch Andrew Stanton, Jim Reardon, Pete Docter Nominierung
Beste Musik Thomas Newman Nominierung
Bestes Lied Peter Gabriel, Thomas Newman Nominierung
Bester Ton Tom Myers, Michael Semanick, Ben Burtt Nominierung
Bester Tonschnitt Ben Burtt, Matthew Wood Nominierung
BAFTA Awards 2009 Bester Animationsfilm Sieg
Beste Musik Thomas Newman Nominierung
Bester Ton Ben Burtt, Tom Myers, Michael Semanick, Matthew Wood Nominierung
David di Donatello Awards 2009 Bester fremdsprachiger Film Nominierung
Golden Globes 2009 Bester Animationsfilm Sieg
Bestes Lied Peter Gabriel, Thomas Newman Nominierung

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