Rom offene Stadt

Rom, offene Stadt

Kritik

Der Film von Roberto Rossellini gehört in das Genre des Neorealismus, der in Italien bereits während des Zweiten Weltkrieges in den verschiedensten Künsten ausbrach. Er schildert die Geschichte des jungen Freiheitskämpfers Giorgio Manfredi (Marcello Pagliero) und spielt im Rom des Jahres 1944. Das faschistische Italien und so auch Rom ist von der deutschen Wehrmacht besetzt, doch bilden sich diverse Partisanen-Gruppen, die gegen die Besetzung und auch den italienischen Faschismus Widerstand leisten. Einer davon ist Giorgio. Giorgio kann auf einige Verbündete wie Francesco (Francesco Grandjacquet), dessen Freundin Pina (Anna Magnani) und Priester Don Pietro Pellegrini (Aldo Fabrizi) zählen. Am Tag von Francescos Hochzeit mit Pina werden Giorgio, Francesco und Priester Pellegrini verschleppt und zu Major Fritz Bergmann (Harry Feist) gebracht. Dieser ist fest entschlossen sämtliche Informationen über die Widerstandsbewegung aus den Dreien raus zubekommen, koste es was es wolle.

Der Streifen zeigt nicht nur die brutale Verfolgung, sondern weist auch auf die Misstände dieser Zeit hin. Er versucht den Zuschauer zu sensibilisieren, indem er ihm beispielsweise Bilder von hungernden Hausfrauen zeigt, die einen Bäckerladen plündern. Die zuständigen italienischen Behörden sehen dabei nur kraftlos und verständnisvoll zu. In ca. 90 Minunten Laufzeit bekommt der Zuschauer einen Film serviert, der nicht durch eine brillante Story glänzt, sondern auf nüchterne Art und Weise die Tatsachen widerspiegelt und der versucht die Mentalität der Menschen in dieser Zeit auszuleuchten. Der Film ist aus historischer und realistischer Sicht sicherlich sehenswert. Rossellini hat kein Blatt vor dem Mund genommen, sondern seinen realen Film, aufgrund persönlicher Erfahrungen sofort nach Kriegsende gedreht. Anzumerken ist noch, dass der Film in Deutschland lange Zeit verboten war.

Credits

OT: „Roma, città aperta“
Land: Italien
Jahr: 1945
Regie: Roberto Rossellini
Drehbuch: Sergio Amidei,Federico Fellini
Musik: Renzo Rossellini
Kamera: Ubaldo Arata
Besetzung: Marcello Pagliero, Aldo Fabrizi, Anna Magnani



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