
Eigentlich waren die Menschen zum Jahrmarkt gekommen, um Spaß zu haben und den Tag zu genießen. Damit ist es jedoch schnell vorbei, als der Schausteller Kim Boelsen am helllichten Tag erschossen wird. Handelte es sich um ein Versehen, nachdem er gerade erst einen Kollegen am Stand abgelöst hatte? Womöglich gab es aber auch ein privates Motiv, da sich der Tote nicht gut mit Carlo Hansen (Bjarne Henriksen) verstand, Geschäftsführer des Jahrmarkts und Vater von Kims Frau Ene Hansen (Simone Lykke). Dan (Peter Mygind) und Flemming (André Babikian) gehen dieser Spur, aber auch anderen nach, auf der Suche nach der Wahrheit. Gleichzeitig haben die zwei privat mit einigen Problemen zu kämpfen …
Start der fünften Staffel
Inzwischen gehört Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle fest zum Angebot des hiesigen Fernsehprogramms dazu. Seit 2020 wird die Krimireihe, die lose auf der Romanreihe von Anna Grue basiert, produziert. In Dänemark ist man auf diese Weise bereits bei der sechsten Staffel angekommen. Hierzulande ist man noch nicht ganz so weit, da steht jetzt erst einmal Staffel fünf auf dem Programm. Dafür ist die wieder gut gefüllt, insgesamt vier neue Filme warten auf die Fans der dänisch-deutschen Coproduktion. Den Auftakt macht dabei Tod im Tivoli. Anschließend werden im wöchentlichen Abstand drei weitere Teile gebracht, wie immer am späten Sonntagabend im ZDF, dem Stammplatz von dieser sowie anderer Krimireihen, die der Sender aus dem Ausland mitbringt.
Wer die vorangegangenen vier Staffeln gesehen hat, hat bereits eine gute Vorstellung davon, was einen hier erwartet. So hält man sich bei der Reihe an das bewährte Whodunit-Krimi-Prinzip, das mit dem Fund einer Leiche beginnt und mit der Überführung der verantwortlichen Person endet. Wie meistens werden dann diverse Motive abgeklappert, wobei diese wahlweise beruflich oder privat sind. Bei Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Tod im Tivoli ist das eine vom anderen aber nur schwer zu trennen. Schließlich ist der Schwiegervater quasi der Chef des Toten und es gab Meinungsverschiedenheiten darüber, wie der Jahrmarkt zu führen ist. Entsprechend konfliktreich geht es da zu. Während dieser Part überzeugt, dürften sich manche Zuschauer und Zuschauerinnen fragen, was denn die Alternative zu dieser Erklärung ist. Wo es meistens einen ganzen Haufen an Möglichkeiten gibt, fällt das hier sparsamer aus.
Drama in der Endlosschleife
Das hat auch damit zu tun, dass die Reihe sich sehr viel Zeit für die Hauptfiguren und ihre persönlichen Befindlichkeiten nimmt. Ein Langzeitpublikum weiß das natürlich: Flemming ist mit Dans Ex-Ehefrau Marianne (Laura Drasbæk) zusammen, was auch mehrere Staffeln später für Ärger sorgt. Marianne und Flemming wiederum haben dafür gesorgt, dass Dans neue Partnerin Josefine (Maibritt Saerens) im Gefängnis gelandet ist. Beide Themen werden fortgesetzt, der Seifenoperanteil ist also ungebrochen hoch. Und weil man sich bei diesen Filmen traditionell schwer damit tut, eine Geschichte auch mal abzuschließen und sich weiterzuentwickeln, darf in Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Tod im Tivoli auch wieder der Verbrecher Otto (Kurt Ravn) auftauchen, der zwar selbst im Gefängnis sitzt, nun aber von dort aus intrigiert.
Spannend ist das nicht, man hat bei diesen Filmen oft das Gefühl, in einer Dauerschleife gefangen zu sein. Wenn dann auch noch der Fall wenig überzeugt, man in der Hinsicht ebenfalls ganz viel überflüssiges Drama einbaut, müssen sich Krimifans wieder die Frage stellen: Will ich das? Dafür gibt es gewohnt idyllische Aufnahmen. Schade ist nur, dass das Jahrmarktsetting so wenig genutzt wird. Wie dankbar dieses sein kann, haben bereits mehrere Genrebeiträge bewiesen, darunter etwa Brokenwood – Mord in Neuseeland: Zu Tode erschreckt oder Tatort: Der Tod fährt Achterbahn. Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Tod im Tivoli weiß damit aber nichts anzufangen, wechselt nach einem hoffnungsvoll stimmenden Einstieg wieder zum Autopiloten. Fans wird das freuen. Wer mit den bisherigen Filmen wenig anfangen konnte, wird hiermit kaum eines Besseren belehrt.
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