Bookworm
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Born to be Wild – Die Jagd nach dem schwarzen Panther

„Born to be Wild – Die Jagd nach dem schwarzen Panther“ // Deutschland-Start: 27. Februar 2025 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich ist es die 11-jährige Mildred (Nell Fisher) gewohnt, mit ihrer Mutter zu leben. So war es schließlich ihr ganzes Leben lang gewesen. Doch als sich diese schwer verletzt und ins Koma fällt, steht auf einmal ihr leiblicher Vater Strawn (Elijah Wood) vor ihr. Denn der hat von dem Vorfall gehört und ist extra die weite Reise aus den USA angetreten, um seiner Tochter beiseitezustehen. Die will davon aber nichts wissen und ist auch von den diversen Tricks, die ihr als Magier arbeitender Vater demonstriert, wenig beeindruckt. Wenn es nach ihr ginge, könne er auch einfach wieder zurückfliegen. Dann findet sie aber doch noch eine Verwendung für ihn: Sie fährt mit ihm zum Campen. Dabei geht es ihr jedoch weniger um die gemeinsam verbrachte Zeit. Vielmehr ist ihr Ziel ein Panther, der in der Gegend unterwegs sein soll und dessen Foto ihr viel Geld bringen würde – genug, um die Schulden ihrer Mutter zu begleichen …

Humor einer gescheiterten Beziehung

Eigentlich bringt man den Namen Ant Timpson mit dem Horrorgenre in Verbindung. So war er als Produzent an so unterschiedlichen Genrebeiträgen wie The ABCs of Death (2012), Deathgasm (2015) oder zuletzt dem surrealen Trip She Loved Blossoms More (2024) beteiligt. Auch bei seinem Regiedebüt Come to Daddy blieb er 2019 bei einem düsteren Stoff, als er die Geschichte einer brutalen Familienzusammenführung erzählte. Insofern durfte man entsprechende Erwartungen haben, als sich der Neuseeländer dieses Jahr mit seinem zweiten Langfilm Born to be Wild zurückmeldete. Doch obwohl er hier erneut mit Drehbuchautor Toby Harvard und Hauptdarsteller Elijah Wood zusammenarbeitete und sein Zweitwerk auf Genrefestivals gezeigt wird, sind die beiden Filme kaum miteinander zu vergleichen.

So gibt es in dem neuen Werk nicht nur eine sehr junge Protagonistin. Der Film richtet sich auch an ein jüngeres Publikum. Zwar geht es erneut darum, einen entfremdeten Vater und sein Kind zusammenzubringen. Dabei darf auch erneut gelacht werden, wenn das alles nicht so klappt wie gedacht. Doch während beim letzten Mal eine unheilvolle Atmosphäre herrschte und düstere Geheimnisse gelüftet werden, da ist das hier alles freundlicher und harmloser. Wood spielt dabei erneut einen Mann, der sich leicht herumschubsen lässt. Bei Born to be Wild geschieht das jedoch durch ein kleines Mädchen, was mit zu dem Humor beiträgt. Immer wieder versucht Strawn, bei seiner Tochter zu landen, nur um doch zurückgewiesen zu werden, gern verbunden mit Spott und Sarkasmus.

Amüsantes Abenteuer mit einem spielfreudigen Duo

Dass dies nicht bis zum Ende so bleiben wird, ist klar. Wie immer, wenn zwei sehr unterschiedliche Menschen in einem Film zusammenkommen und Zeit miteinander verbringen müssen, steht am Ende eine Annäherung an. Schließlich möchte man das Publikum wieder mit einem guten Gefühl zurück in die Welt da draußen schicken. Grundsätzlich ist das auch legitim, zwischendurch darf es auch mal ein freundliches Familienabenteuer sein. Wirklich überzeugend ist die Aussöhnung bei Born to be Wild nicht, da wird die späte Harmonie schon sehr erzwungen. Man darf auch von den Figuren nicht allzu viel erwarten. Sie sind witzig geschrieben, sicher. Sie zeigen aber wenig Entwicklung. Normalerweise sind solche Abenteuer auch Anlass für eine innere Reise. Hier hat man nicht den Eindruck, dass sich viel getan hat.

Dennoch ist die Komödie, die auf dem Fantasia Film Festival 2024 ihre Premiere feierte, sympathisch und hat eine Reihe sehenswerter Szenen. Diese betreffen nicht nur die beiden Hauptfiguren, die von Wood und Nachwuchsschauspielerin Nell Fisher (Evil Dead Rise) mit viel Spielfreude verkörpert werden, sondern auch eine zwischenzeitliche Passage, wenn diese noch anderen Menschen begegnen, die jede Menge Unruhe hineinbringen. Später wird es sogar etwas brenzlig, wenn Born to be Wild für Spannung sorgen will. Bei der jüngeren Zielgruppe könnte das sogar funktionieren, Erwachsene dürften bei dem erneuten Chaos eher lächeln. Allgemein ist hier immer wieder ein Lächeln angesagt, was ja nie ganz verkehrt ist. Abgerundet wird der Ausflug durch tolle Bilder aus Neuseeland, die Lust darauf machen, sich den beiden anzuschließen.



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Born to be Wild – Die Jagd nach dem schwarzen Panther
fazit
„Bookworm“ schickt ein Mädchen und den ihr bislang unbekannten Vater auf ein komisches Abenteuer, wenn sie einen Panther suchen. Das lebt von dem Zwischenspiel der beiden Figuren und den tollen Landschaften. Die obligatorische Annäherung ist jedoch ziemlich erzwungen, da wurde nicht sehr viel investiert.
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