Django und Sabata
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Django und Sabata – wie blutige Geier

Django und Sabata
„Django und Sabata – wie blutige Geier“ // Deutschland-Start: 26. November 1970 (Kino) // 26. Juli 2019 (DVD)

Inhalt / Kritik

Sartana/Django (George Hilton) ist ein Kopfgeldjäger, der seine „Beute“ mit einer ganzen Reihe von Tricks zur Strecke bringt, doch ebenso durch seine enorme Schnelligkeit mit der Waffe. Auf der Suche nach einem weiteren Geflohenen wird er Zeuge eines Überfalls auf eine Kutsche, aber als er die Ladung später durchsucht, findet er nur wertlosen Sand vor. Verwirrt von den Ereignissen, beschließt Sartana, der Sache auf den Grund zu gehen und zunächst einmal Ausschau nach den Räubern zu halten, die von dem skrupellosen Mantas (Nello Pazzafini) angeführt werden. In dem kleinen Dorf Appaloosa kommt es zum Gefecht zwischen Sartana und ein paar der Mitglieder der Bande, die den Rest der Dorfbewohner in die Flucht geschlagen haben. Von einer der Geiseln erfährt Sartana nicht nur den Verbleib des Anführers, sondern auch von Samuel Spencer (Piero Lulli), einem reichen Geschäftsmann, der das Geschehen in einer nahen Goldgräberstadt kontrolliert.

Als Sartana Spencer konfrontiert, will dieser ihn für den Schutz seines nächsten Transports anheuern, jedoch verkompliziert das Eintreffen eines weiteren Revolverhelden das Geschehen. Sabata (Charles Southwood), ebenfalls schnell mit der Waffe und gewillt, sich die Hände gegen Geld schmutzig zu machen, hat sich bereits mit Mantas’ Bande angelegt und will das Geld unter keinen Umständen mit Sartana teilen.

Eindrücke können täuschen

Der deutsche Titel Django und Sabata – wie blutige Geier ist missverständlich, denn obwohl der von George Hilton gespielte Held in der deutschen Synchronisation Django genannt wird, handelt es sich bei dem Film um den insgesamt dritten Teil der populären Sartana-Reihe. Im Gegensatz zu den ersten beiden Filmen, Sartana – Bete um deinen Tod und Sartana – Töten war sein täglich Brot, war diesmal Hilton in der Hauptrolle des Revolverhelden zu sehen, der vorher von Gianni Garko verkörpert wurde. Dies war jedoch keineswegs geplant, denn durch den Namen des Helden wollte man nicht zuletzt von der Popularität der beiden Vorgängerfilme profitieren. Regie führte der unter dem Pseudonym Anthony Ascot bekannte Filmemacher Giuliano Carnimeo, der schon beim zweiten Sartana-Film die Regie übernommen hatte.

Die Besetzung des Helden mag sich verändert haben, nicht aber die bekannten Manierismen Sartanas. Man könnte sogar so weit gehen und behaupten, dass George Hilton durch sein einzigartiges Charisma eine interessante Variation der Figur liefert, die in vielen Szenen sympathischer wirkt, als es Garko in der Rolle tat. Dennoch bleibt Sartana eine Mischung aus Cowboy und Comicfigur, beispielsweise sein Kostüm oder seine geradezu unheimliche Eigenart scheinbar aus dem Nichts zu erscheinen und so eine Gegner zu verwirren und zu verunsichern. Der von Charles Southwood gespielte Sabata – eine Figur, die durch die Darstellung Lee van Cleefs in drei Filmen bekannt wurde – steht dem in nichts nach, sodass man die Kontrahenten der beiden Revolverhelden schon etwas bemitleidet. Hinzu kommt der für die Figur Sartana übliche Humor, bei dem Hiltons spitzbübische Ader zur Geltung kommt und sich beispielsweise in den bemerkenswerten One-Linern zeigt, mit der er seine Handlungen kommentiert. Auch seine Art, den Revolver wie aus dem Nichts hervorzuholen, zum Beispiel aus einem Laib Brot, trägt zum ironischen Unterton des Filmes bei.

Eier und Shakespeare

Die Handlung an sich gehört nicht unbedingt zu den stärksten Aspekten des Filmes. Die Bösewichte oder jene, die eine eigene Agenda verfolgen, hat man als Zuschauer ebenso schnell enttarnt wie Sartana selbst, sodass es nur eine Frage der Zeit ist, wann der Revolverheld sie zur Rechenschaft zieht. Man könnte sogar so weit gehen und behaupten, dass das Hinzufügen einer weiteren bekannten Figur wie Sabata vor allem erzählerisch etwas Abwechslung in die Handlung bringt, oder zumindest den Machern Anlass gibt, noch ein paar mehr optische Spielereien in den Film zu integrieren. Diese sind aber durchaus unterhaltsam und auch clever umgesetzt von Kameramann Stelvio Massi, der aus kleinen Details wie einem Ei (Sartanas Lieblingsmahlzeit) oder einem Band mit den Gedichten Shakespeares (einem der Lieblingsautoren Sabatas) ein Merkmal macht, was die Figuren aus dem Status des bloßen Revolverhelden emporhebt und ihnen Substanz verleiht.

Credits

OT: „C’è Sartana … vendo la pistola e comprati la bara!“
AT: „Django – Schiess mir das Lied vom Sterben“
Land: Italien, Spanien
Jahr: 1970
Regie: Anthony Ascot
Drehbuch: Tito Carpi
Musik: Francesco De Masi
Kamera: Stelvio Massi
Besetzung: George Hilton, Charles Southwood, Erika Blanc, Piero Lulli, Linda Sini, Nello Pazzafini, Carlo Gaddi

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Django und Sabata – wie blutige Geier
fazit
„Django und Sabata – wie blutige Geier“ ist ein unterhaltsamer Westernfilm mit einem ironischen Unterton. Erzählerisch gehört Anthony Ascots Film nicht unbedingt zu den Highlights des europäischen Westerns, doch die Schauspieler und die visuelle Umsetzung machen den Streifen in jedem Fall sehenswert.
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