Wenn Papa auf der Matte steht Tv Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek DVD kaufen
© ARD Degeto/Christiane Pausch

Wenn Papa auf der Matte steht

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„Wenn Papa auf der Matte steht“ // Deutschland-Start: 12. Januar 2024 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Danyal (Tim Seyfi) ist besorgt. Mehrfach hat er versucht, seine Tochter Jila (Aylin Öcal) zu erreichen. Doch keine Antwort, kein Rückruf, nichts. Da stimmt doch etwas nicht! Also beschließt er in seiner Verzweiflung, sie unangekündigt zu besuchen. Gemeinsam mit Markus (Marcus Mittermeier) und Tobi (Dirk Borchardt), die wie er in einer fränkischen Kleinstadt leben, macht er sich auf nach Berlin. Zufällig haben nämlich auch die beiden anderen Töchter in der Hauptstadt, die sie schon länger nicht mehr gesehen haben. Und auch dort kommt es zu Problemen. So muss Markus entsetzt feststellen, dass Hanna (Zoë Valks) den aus Afrika stammenden Yoel (Elvis Clausen) geheiratet hat, ohne ihm etwas zu sagen. Tobis Tochter Tilda (Lara Mandoki) wiederum kommt als Schauspielerin nicht voran und hadert mit den Erwartungen ihres Vaters …

Aussöhnung zum Wochenende

Endlich wieder Freitag! Da darf sich das Publikum darauf freuen, im Ersten wieder etwas leichtere, versöhnliche Kost zu sehen. Vergangene Woche durften wir dabei zusehen, wie in Ostsee für Sturköppe eine Schreinerin einen Neuanfang anstrebt, was irgendwo zwischen Drama, Komödie und Romanze angelegt war, dabei Tragisches mit Wohlgefühl verband. Diese Woche steht nun Wenn Papa auf der Matte steht auf dem Programm. Erneut geht es darum, die Zuschauer und Zuschauerinnen zu unterhalten und mit einem guten Gefühl zurück in die Welt da draußen zu schicken, in der Überzeugung, dass alles gut werden kann. Man muss nur ein bisschen was dafür tun, wenn sich hier gleich drei Vater-Tochter-Duos zusammenraufen müssen.

Primär ist das Ganze als Komödie konzipiert. Zu diesem Zweck setzt Drehbuchautorin Birgit Maiwald (Ein Sommer in der Bretagne, Mit Herz und Holly: Diagnose Neustart) auf zwei Grundprinzipien der Komödie. Auf der einen Seite haben wir überzeichnete Figuren. Ob es nun der Entertainer Tobi ist oder der Richter Markus, das ist schon nahe an der Karikatur. Zum anderen arbeitet Wenn Papa auf der Matte steht intensiv mit Konflikten und Kontrasten. Ständig kracht es irgendwo, die Beziehungen der Väter und Töchter sind gelinde gesagt schwierig. Dabei muss man nicht unbedingt immer nachempfinden können, warum da gerade etwas geschieht. Die zugrundeliegenden Konflikte sind zwar archetypisch und bieten genügend Identifikationsfläche. Bei der konkreten Ausarbeitung hapert es jedoch.

Mehr Belehrung als Spaß

Das gilt dann besonders für den Strang um Markus und Hanna. Wenn diese einen Asylanten aus Eritrea geheiratet hat und sich dafür einsetzt, dass er ein menschenwürdiges Leben in Deutschland führen darf, ist das ein wichtiges Thema und ein nobles Ansinnen. Das bringt aber nichts, wenn das Ganze derart plump abgehandelt wird. Anstatt die Geschichte sich natürlich entwickeln zu lassen, wird es in Wenn Papa auf der Matte steht sehr konstruiert. Da drängt sich andauernd der Eindruck auf, dass jemand eine Checklist abarbeitet und einfach möglichst viele Stichwörter unterbringen wollte. Dass Hanna ständig besserwisserisch auftritt, macht die entsprechenden Szenen auch nicht besser. Die Komödie verkommt zu einem reinen Belehrungsfernsehen, dem die Finesse fehlt, um sich der Sache so anzunehmen, wie sie es verdienen würde.

Wenn das Ganze wenigstens Spaß machen würde. Stattdessen handelt es sich um einen dieser Filme, die sich selbst als Komödie bezeichnen, bei denen man aber vergeblich darauf wartet, dass sie tatsächlich lustig werden. Das Ensemble ist zwar bemüht, aus diesen Situationen etwas zu machen, scheitert aber an der Aufgabe. Bei Wenn Papa auf der Matte steht gibt es eine letztendlich wenig sehenswerte Mischung aus langweiligen und anstrengenden Passagen. Das ist schade, weil in der Geschichte durchaus diskussionswürdige Elemente enthalten sind, aus denen man etwas hätte machen können. Der Film, der auf dem Festival des deutschen Films 2023 Premiere hatte, ist letztendlich aber Zeitverschwendung.

Credits

OT: „Wenn Papa auf der Matte steht“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Tomy Wigand
Drehbuch: Birgit Maiwald
Musik: Anna Kühlein
Kamera: René Gorsk
Besetzung: Marcus Mittermeier, Tim Seyfi, Dirk Borchardt, Lara Mandoki, Aylin Öcal, Zoë Valks, Elvis Clausen

Bilder

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fazit
Drei Väter tauchen unangemeldet bei ihren jeweiligen Töchtern auf und bringen ihr Leben auseinander. Die Absicht des Films war sicher gut. „Wenn Papa auf der Matte steht“ baut auch einige wichtige Themen ein, über die es sich auszutauschen lohnt. Umso bedauerlicher ist, wie plump das Ergebnis ist. Die Komödie ist nie witzig, sondern vielmehr langweilig bis anstrengend und verkommt zu einem Belehrungsfernsehen.
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