Wolfsland: Das schwarze Herz TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek DVD kaufen
© MDR/Molina Film/AVM/ARD Grafik

Wolfsland: Das schwarze Herz

Wolfsland: Das schwarze Herz TV Fernsehen Das Erste ARD Streamen online Mediathek DVD kaufen
„Wolfsland: Das schwarze Herz“ // Deutschland-Start: 25. Dezember 2023 (Das Erste)

Inhalt / Kritik

Als die Leiche von Jo Karasek auf einem Acker gefunden wird, steht die Polizei vor einem Rätsel. Wer hat den Biologen nur ermordet? Und aus welchem Grund? Besonders verwirrend ist, dass der Täter oder die Täterin den Toten so in Szene gesetzt hat, als würde dieser gerade beten. Burkhard „Butsch“ Schulz (Götz Schubert) und Viola Delbrück (Yvonne Catterfeld) gehen der Sache nach und stoßen dabei auf das Ehepaar Elmar (Cornelius Schwalm) und Bettina Flinz (Anne Cathrin Buhtz). Dieses wohnt in der Nähe und verhält sich irgendwie sonderbar. Hängt das Ganze mit dem Investor Gerry Diehl (Matthias Weidenhöfer) zusammen, der in der Nähe eine Fabrik aufziehen möchte, was in der Bevölkerung für gemischte Reaktionen sorgt? Und welche Rolle spielt dabei Botho Frauenburg (Andreas Leupold), mit dem Butsch noch eine Rechnung offen hat?

Der übliche Streit

Es ist Weihnachten, das bedeutet bei den öffentlich-rechtlichen Sendern besinnliche Filme und Märchenproduktionen für die Kleinen. Also Titel, die in diese besondere Zeit des Jahres passen. Dazu gibt es aber auch weiterhin eine große Portion Krimialltag, damit das Publikum seine übliche Ration abbekommt und gar nicht erst auf die Idee kommt, sich von den Fernsehern wegzubewegen. Beim ZDF ging man mit Die Chefin: Die Konsequenz und Friesland: Feuerteufel an den Start und brachte zwei Dauerbrenner. Beim Ersten setzt man hingegen wie schon im Vorjahr auf Wolfsland, eine ebenfalls etablierte Reihe. Und das gleich doppelt: Am ersten Weihnachtstag läuft Das schwarze Herz, der 13. Teil der 2016 gestarteten ARD-Reihe. Wenige Tage später gibt es mit Tote schlafen schlecht bereits Nachschlag.

Dass ausgerechnet diese Reihe für die Feiertage ausgesucht wurde, ist bemerkenswert. Schließlich dürfte es keinen Krimi hierzulande geben, der weiter von dem versöhnlichen Weihnachtston entfernt ist als dieser hier. Das liegt in erste Linie an Butsch, der bei fast jedem Wort die Konfrontation sucht. Und selbst wenn er nichts sagt, sorgt er für schlechte Stimmung mit seiner zur Schau gestellten Grimmigkeit. Man kann sich Jahre nach der Einführung noch immer darüber aufregen, wie er ständig Grenzen überschreitet, aus Prinzip alle duzt und Beleidigungen verteilt, ohne dass es je Konsequenzen geben würde. In Wolfsland: Das schwarze Herz wird es ganz besonders wild, wenn er ausnahmsweise mit jemandem aneinandergerät, bei dem es eine persönliche Motivation für die Streitigkeiten gibt.

Viel Drama, wenig Krimi

Immerhin: Dieses Mal gibt es richtig Contra. Nicht nur dass bei der Begegnung mit Frauenburg ordentlich die Fetzen fliegen. Auch die Sache mit dem Ehepaar Flinz sorgt für Abwechslung, da diese das Polizeiduo kaltschnäuzig auflaufen lässt. Das kann Spaß machen, wenn man solche konfrontativen Begegnungen mag. In Wolfsland: Das schwarze Herz gibt es kaum eine zwischenmenschliche Situation, die mal von Freundlichkeit geprägt ist oder wenigstens neutral ist. Denn auch sonst wird gern gestritten, gerade auch im privaten Umfeld. Andere werden es vor allem anstrengend finden, wenn der Krimipart immer wieder in den Hintergrund rückt. Zumal auch mal wieder lauter persönliche Bezüge gibt und irgendwelche Dramen, die gar nichts mit dem Fall an sich zu tun haben.

Als Krimi ist Wolfsland: Das schwarze Herz dann auch ziemlich langweilig. Ein bisschen gibt man sich den Anschein, als sei das hier in irgendeiner Form gesellschaftlich relevant, wenn Themen wie Umweltschutz angeschnitten werden. Nur konnten sich Sönke Lars Neuwöhner und Sven S. Poser beim Drehbuch wohl nicht entscheiden, ob sie sich über all das lustig machen wollen oder es ernst nehmen. Einiges ist so überzogen, dass es wie eine Satire wirkt. Als solche hätte das hier durchaus auch unterhaltsam sein können. Anstatt das aber konsequent durchzuziehen, wechselt der Film zwischen nervig und öde. Die Auflösung hält zwar eine kleine Überraschung bereit, ist dabei aber ziemlich willkürlich. Die düsteren Provinzaufnahmen können sich sehen lassen. Als Einschaltargument ist das aber zu wenig.

Credits

OT: „Wolfsland: Das schwarze Herz“
Land: Deutschland
Jahr: 2023
Regie: Ole Zapatka
Drehbuch: Sönke Lars Neuwöhner, Sven S. Poser
Musik: Andreas Weidinger
Kamera: Timo Moritz
Besetzung: Götz Schubert, Yvonne Catterfeld, Christina Große, Petra Zieser, Jan Dose, Stephan Grossmann, Damian Thüne, Cornelius Schwalm, Anne Cathrin Buhtz, Andreas Leupold, Andreas Leupold, Matthias Weidenhöfer, Alida Bohnen

Bilder

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Wolfsland: Das schwarze Herz
fazit
„Wolfsland: Das schwarze Herz“ erhöht den Konfliktfaktor der Reihe noch weiter, wenn hier quasi ununterbrochen gestritten wird. Als Satire hätte die Geschichte um den Mord an einem Biologen unterhaltsam sein können. So aber wechselt der Film zwischen nervig und langweilig, ist als Krimi kaum sehenswert.
Leserwertung27 Bewertungen
4.5
4
von 10