Mandy und die Mächte des Bösen Amazon Prime Video Streamen online
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Mandy und die Mächte des Bösen

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„Mandy und die Mächte des Bösen“ // Deutschland-Start: 3. November 2023 (Amazon Prime Video)

Inhalt / Kritik

Seit einem Vorfall bei einer Halloween-Party geht es Mandy (Eli Riccardi) nicht mehr besonders. So leidet sie seither an zahlreichen Ängsten. Eine neue Agoraphobie hindert sie darin, die Wohnung zu verlassen – als wäre es nicht schon demütigend genug, mit Ende zwanzig wieder bei ihrer Mutter Tiffany (Rebecca Immanuel) zu leben. Um irgendwie ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können, gibt sie sich als Koma-Patientin aus und veranstaltet Séancen für Trauernde. Moralisch mag das fragwürdig sein, lukrativ ist es aber. Doch dann begegnet sie während einer ihrer Vorstellungen dem Geist ihrer Nachbarin Selcan (Bayan Layla), wodurch sich auf einmal alles ändert. Gemeinsam mit Adrian (Rafael Gareisen), Esref (Giovanni Funiati) und Jessie (Safira Robens) wird sie in eine Reihe dämonischer Geschichten hineingezogen …

Der etwas andere Weg in die Welt der Dämonen

Ein bisschen kurios ist es ja schon. Wo sich die meisten Verleihe, Vertriebe und Streamingdienste bemühen, rechtzeitig zu Halloween ihre Horror-Titel draußen zu haben, hat man sich bei Amazon Prime Video dazu entschieden, gleich zwei Serien einige Tage später zu veröffentlichen. Am selben Tag wohlgemerkt, was ein wenig Overkill ist. Da ist zum einen die spanische Produktion Romancero, bei der es um zwei junge Figuren geht, um Dämonen und brutale Polizisten. Und auch bei Mandy und die Mächte des Bösen – diesmal handelt es sich um eine deutsch-österreichische Coproduktion – begegnen junge Protagonisten und Protagonistinnen einer Reihe dunkler Mächte und müssen dabei um ihr Leben kämpfen.

Wobei es hier nicht ganz so düster zugeht wie bei den Inhouse-Leidensgenossen. Stattdessen arbeitet Elisabeth Schmied, auf deren Idee die Serie basiert, mit viel Humor. Das fängt schon damit an, dass das Tor zur Dämonenwelt über einen Schrank im Keller erfolgt, in dem üblicherweise Putzutensilien aufbewahrt werden. Auch sonst überwiegt in Mandy und die Mächte des Bösen oft das Komische gegenüber dem eigentlichen Horror. So sind diverse Figuren recht schräg. Als echte Szenendiebin entpuppt sich dabei Inge Maux in der Rolle der Gretel, die im Gegensatz zur Titelheldin tatsächlich Ahnung hat von dem dämonischen Kram und mit ganz eigenen Methoden den jenseitigen Unholden zu Leibe rückt. Es kommt aber auch zu recht viel Situationskomik, wenn ständig irgendwelche anderen besessen sind.

Trashiger Charme

Überhaupt ist das erstaunlich viel Dynamik in der Geschichte. Anfangs meint man noch, dass sich nichts von der Stelle bewegen kann, wenn die Hauptfigur die Wohnung nicht mehr verlassen kann. Aber es geschieht dann doch einiges. Große Schauplatzwechsel sollte man dabei nicht erwarten, dafür hat wohl auch einfach das Geld gefehlt. Mandy und die Mächte des Bösen sieht über weite Strecken schon ziemlich billig aus. Die Ausflüge in die Dämonenwelt bestehen beispielsweise aus einem Raum ohne Einrichtung. Die Spezialeffekte sind sehr selten. Das ist aber nur störend, wenn man sich von der Serie tatsächlichen Horror erwartet. In der Komik-Variante passt es und trägt zu einem gewissen trashigen Charme bei.

Die Geschichte ist dafür komplexer, als man zunächst erwarten würde. So geht es hier eben nicht darum, dass jemand einfach nur besessen ist. Die einzelnen Ereignisse stehen immer in einem direkten Zusammenhang, den man aber erst mit der Zeit durchschaut. Die schwierigen Verhältnisse zwischen den Figuren sind hier nicht einfach nur drüber gestülptes Drama, sondern tatsächlich relevant. Das soll nicht heißen, dass deswegen die Figuren tiefgründig sind oder eine anspruchsvolle Geschichte erzählt würde. Letztendlich ist das nicht weit von Seifenopern entfernt. Da das hier aber alles mit einem Augenzwinkern geschieht, ist Mandy und die Mächte des Bösen durchaus immer mal wieder unterhaltsam. Man muss sich aber darauf einlassen, dass sich das alles immer mehr verheddert und nur begrenzt Sinn ergibt.

Credits

OT: „Mandy und die Mächte des Bösen“
Land: Deutschland, Österreich
Jahr: 2023
Regie: Andreas Schmied, Franziska Meyer Price
Drehbuch: Elisabeth Schmied, Andreas Schmied
Idee: Elisabeth Schmied
Musik: Vincent Lee
Kamera: Vi-Dan Tran
Besetzung: Eli Riccardi, Bayan Layla, Rebecca Immanuel, Michael Pink, Christina Trefny, Thomas Pohn, Inge Maux, Rafael Gareisen, Giovanni Funiati, Safira Robens

Bilder

Trailer

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Mandy und die Mächte des Bösen
fazit
„Mandy und die Mächte des Bösen“ unterscheidet sich von den vielen anderen okkulten Horrorgeschichten rund um besessene Leute durch den augenzwinkernden Humor, wenn schräge Figuren in absurde Situationen geraten. Das Ganze ist auch komplexer, als man zunächst denkt. Tiefgründig ist die Serie hingegen kaum. Hinzu kommt das offensichtlich fehlende Budget, was der Horrorkomödie einen trashigen Charme verleiht.
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von 10