The Black Demon
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The Black Demon

„The Black Demon“ // Deutschland-Start: 20. Oktober 2023 (DVD / Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Eigentlich ist der Ingenieur Paul Sturges (Josh Lucas) in die kleine mexikanische Stadt gereist, um sich die Ölplattform genauer anzusehen, die sein Unternehmen dort vor längerer Zeit errichtet hat. Aber warum nicht die Arbeit mit dem Angenehmen verbinden? Und so nimmt er seine Frau Ines (Fernanda Urrejola) und die beiden Kinder Audrey (Venus Ariel) und Tommy (Carlos Solórzano) mit, damit sie alle schön Urlaub machen können. Das hat sich jedoch schnell erledigt: Der Ort ist heruntergekommen, die lokale Bevölkerung sehr feindselig. Während Paul zur Bohrinsel fährt, die bis auf Chato (Julio Cesar Cedillo) und Junior (Jorge A. Jimenez) ausgestorben ist, machen die drei anderen eine unangenehme Erfahrung an Land. Als sie deshalb kurz entschlossen ebenfalls zur Plattform fahren, macht die Familie eine schreckliche Erfahrung …

Der schwarze Hai

Irgendwie wird das langsam mit den Haien etwas inflationär. Nachdem die Jäger der Meere im Horrorgenre bereits ausgedient hatten, sind sie in den letzten Jahren wieder an den unterschiedlichsten Orten zu finden. So schaffte es vor einigen Wochen mit Meg 2: Die Tiefe mal wieder eine Großproduktion in die Kinos. Auch Deep Fear – Tauch um dein Leben! ist ab dieser Woche auf hiesigen Leinwänden unterwegs. Vor allem aber im Direct-to-Video-Bereich tummeln sich die bissigen Riesenfische und machen regelmäßig Jagd auf Menschen. Billig produzierte Streifen wie Shark Waters dominieren dort das Angebot. Nun kommt mit The Black Demon ein weiterer solcher Titel heraus, der mit der Angst vor Haien sein Publikum sucht.

Wobei das hier schon auch in eine etwas andere Richtung geht, als man es von solchen Filmen gewohnt ist. Auch wenn der Hai den Titel vorgibt und die große Bedrohung der Geschichte ist, eigentlich handelt The Black Demon über weite Strecken von ganz anderen Themen. Ganz weit vorne ist da die Sache mit dem US-amerikanischen Öl-Unternehmen, das sich in der mexikanischen Kleinstadt eingekauft und diese dann im Anschluss verrotten lassen – wortwörtlich, die Plattform auf dem Meer ist nicht mehr als eine treibende Müllhalde. Die Stadt selbst sieht nicht besser aus. Als Setting ist das eigentlich recht stimmungsvoll und trägt zu der bedrohlichen Atmosphäre bei. Der von Anfang an schwelende Konflikt zwischen der Familie, die als Symbol für das Unternehmen herhalten muss, und der einheimischen Bevölkerung macht ebenfalls Lust auf mehr.

Geschwätzig und langweilig

Und doch reiht sich der Film in die Liste nur mäßiger Haititel ein. Ein Problem: Man sieht den Antagonisten so gut wie gar nicht. Das passt zwar einerseits zu dem Versuch, das Tier mythisch zu überhöhen. Immer wieder wird es spirituell bis religiös, da geht es um Legenden und Opfergaben, alte Gottheiten und Dämonen. Es bedeutet aber auch, dass da kaum etwas geschieht, das für Spannung sorgen könnte. Zwar muss es nicht zwangsläufig verkehrt sein, wenn ein Monster sich versteckt hält. Der Klassiker Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt ist immer noch eine Blaupause dafür, wie so etwas aussehen und funktionieren kann. Nur scheitert Regisseur Adrian Grünberg (Rambo: Last Blood) völlig an der Aufgabe, das Warten auf den Feind packend zu gestalten. Da wird einfach nur gequasselt ohne Ende.

Das Anliegen, den Tierhorror mit einer ökologischen Botschaft zu verknüpfen, war natürlich gut gemeint. Wenn das Ergebnis aber derart plump umgesetzt wird, bleibt von der guten Absicht nicht mehr sehr viel übrig. Stattdessen wird der Part genauso langweilig wie der um den Überlebenskampf. Dann und wann zeigt der Film zwar, welches Potenzial in ihm schlummerte. Interessant ist zudem, was er über seine Figuren zu sagen. Das reicht aber nicht aus, um aus The Black Demon zu machen. Es reicht ja nicht einmal für einen mittelmäßigen Film. Am Ende ist das hier trotz der vielversprechenden Ansätze letztendlich Zeitverschwendung.

Credits

OT: „The Black Demon“
Land: Dominikanische Republik, Mexiko, USA
Jahr: 2023
Regie: Adrian Grünberg
Drehbuch: Boise Esquerra
Musik: Leonardo Heiblum, Jacobo Lieberman
Kamera: Antonio Riestra
Besetzung: Josh Lucas, Fernanda Urrejola, Venus Ariel, Carlos Solórzano, Julio Cesar Cedillo, Jorge A. Jimenez

Bilder

Trailer

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The Black Demon
fazit
„The Black Demon“ versucht sich auf verschiedene Weisen von dem Gros der Haifilme zu unterscheiden. Gut ist das Ergebnis aber nicht. Während das Setting einer heruntergekommenen Ölplattform stimmungsvoll ist, kommt beim Warten auf das Monster keine Spannung auf. Die gut gemeinte ökologische Botschaft lässt auch zu wünschen übrig.
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