Rambo Last Blood
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Rambo: Last Blood

Rambo Last Blood
„Rambo: Last Blood“ // Deutschland-Start: 19. September 2019 (Kino)

Eigentlich hatte John Rambo (Sylvester Stallone) endlich einen ruhigen Lebensabend für sich ausgesucht. Hier und dort mal ein paar Menschenleben retten, ansonsten Pferde reiten und ein Netz aus Tunneln graben, nur für den Fall der Fälle. Schließlich sind die anderen böse. Bis auf Gabrielle (Yvette Monreal). Die ist gut. Sie hat nur einen bösen Vater. Und ausgerechnet den will sie in Mexiko suchen. Für Rambo ist klar, dass das schief gehen muss, weshalb er ihr das auch ausredet. Dachte er. Tatsächlich hat die aber ihren eigenen Kopf und reist trotz aller Warnungen in den Süden, nur um dann von einem mexikanischen Drogenkartell entführt zu werden, damit sie als deren Prostituierte arbeiten darf. Klar, dass der Kriegsveteran das nicht auf sich sitzen lassen kann …

Nachdem das mit der Altherren-Gang von The Expendables irgendwie nicht so recht weiterzugehen scheint, kehrt Action-Urgestein Sylvester Stallone dann doch erst mal zu seiner Paraderolle als Kriegsveteran John Rambo zurück, um noch ein bisschen Bewegung zu haben und in Übung zu bleiben. Vielleicht war es aber auch der unerwartete Erfolg von Creed – Rocky’s Legacy, der ihm sogar eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller einbrachte, der ihn dazu veranlasste seine zweite große R-Reihe doch noch fortzusetzen. Darüber gesprochen wurde viel, zehn Jahre lang arbeitete man immer mal wieder an dem Konzept. Nun ist Rambo: Last Blood also tatsächlich da. Leider.

Bitte sag jetzt nichts mehr …
Wer angesichts der langen Arbeitszeit an dem Drehbuch, das in der einen oder anderen Form tatsächlich seit Jahren schon existiert, ein besonders ausgefeiltes Ergebnis erhofft hat, der wird nach wenigen Minuten eines Besseren belehrt. Vielmehr ist es ein Überbleibsel aus einer vergangenen Zeit, das man so heute nicht unbedingt mehr umsetzen sollte. Dass ein Film über einen weißen Mann, der alleine lauter böse Mexikaner erschießt, die mit Frauen und Drogen handeln, in dem derzeitigen Klima vielleicht nicht die schlauste Idee war, braucht keine weitere Erklärung. Und es ist nicht wirklich ungewöhnlich für die Reihe, dass bestehende Feindbilder ausgekostet werden. Früher mussten alle Russen sterben, heute eben die Mexikaner. Sonst kommen die noch zu uns und machen uns unser schönes Land kaputt.

Aber es ist nicht allein das fragwürdige Szenario, welches Rambo: Last Blood zu einer anderthalbstündigen Herausforderung macht. Nahezu alles, was irgendwie mit dem Inhalt zu tun hat, wird hier zu einer Zumutung. Wann auch immer jemand den Mund aufmacht, egal ob nun bei den Guten oder den Bösen, sollte man besser möglichst die schnell die Ohren zuhalten oder auf Durchzug schalten. Nicht dass Action-Filme von ausgefeilten Dialogen leben würden, das tun sie eher selten. Ganz so schlimm wie hier muss es dann aber doch nicht werden. Es ist nicht einmal so, dass coole Sprüche oder markige one-liner für einen gewissen Unterhaltungswert sorgen würden. Stattdessen versucht sich Stallone, der auch am Drehbuch mitschrieb, an Pathos und Abgründen – mit einem Ergebnis, das grausamer ist als der exzessive Waffengebrauch.

Moment, wo ist die Action?
Letzterer ist natürlich das, weswegen die Fans überhaupt erst in die Kinos kommen werden. Die entscheidende Frage wird daher sein: Kracht es auch ordentlich? Doch selbst an dieser Front enttäuscht Rambo: Last Blood. Sicher kann man von einem Mann jenseits der 70 nicht erwarten, dass er noch wie vor 30 Jahren durch den Dschungel rennt, als wäre der Teufel hinter ihm her – oder er selbst der Teufel. Dass es aber praktisch überhaupt keine Action-Szenen mehr gibt, führt einen solchen Film ad absurdum. Denn dadurch treten die inhaltlichen Schwächen ja umso mehr hervor, von denen sonst eigentlich abgelenkt werden soll.

Um die mangelnde Ausdauer oder Agilität auszugleichen, setzte man auf ein Plus an Brutalität. Wenn Rambo auf seine Gegner losgeht, dann mit einer brachialen Gewalt, die es im Blockbuster-Segment so nicht gibt. Schockierend ist das jedoch weniger, dafür ist es dann schon wieder zu überzogen. Gerade zum Ende hin ist Rambo: Last Blood absurder Splatter-Trash, der sich für nichts zu blöde ist. Das macht den Inhalt natürlich nicht besser. Immerhin sind diese oft am Computer erstellten over-the-top-Szenen aber spaßig, was man von der vorangegangenen Misere kaum behaupten würde. Zusammen mit den punktuell schönen Bildern bleibt also schon noch ein bisschen was übrig, das man sich anschauen kann. Es ist nur nicht annähernd genug, um die Existenz dieses Films zu rechtfertigen.



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In „Rambo: Last Blood“ meldet sich einer der dienstältesten Actionhelden der Kinogeschichte zurück und zeigt, dass er sich für keinen Blödsinn zu schade ist. Das ist während der trashigen, völlig absurden Kämpfe tatsächlich spaßig. Doch die sind rar, stattdessen ist die Geschichte um einen Kriegsveteranen, der gegen ein mexikanisches Drogenkartell kämpft, so unfassbar schlecht, dass man seinen Ohren kaum traut.
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von 10