Friedhof der Kuscheltiere Bloodlines Pet Semetary
© Paramount Pictures

Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines

Friedhof der Kuscheltiere Bloodlines Pet Semetary
„Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines“ // Deutschland-Start: 7. Oktober 2023 (digital/Paramount+)

Inhalt / Kritik

Eigentlich waren Jud Crandall (Jackson White) und seine Freundin Norma (Natalie Alyn Lind) bereits auf dem Weg, den Heimatort Ludlow, Maine hinter sich zu lassen. Doch auf der Straße kommt es zu einem Unfall, der ein Weiterfahren erst einmal unmöglich macht. Dafür begegnen sie Timmy (Jack Mulhern), einem alten Freund von Jud, der seit seiner Zeit beim Vietnamkrieg nicht mehr derselbe ist. Sein Vater Bill (David Duchovny) ist sich dessen auch bewusst und tut alles dafür, um seinen Sohn von den anderen fernzuhalten. Während Norma nach einem Angriff von Timmys Hund verarztet werden muss, macht sich Jud auf die Suche nach Antworten und erhält dabei Unterstützung durch Manny (Forrest Goodluck) und seine Schwester Donna (Isabella Star LaBlanc), die der indigenen Bevölkerung abstammen und stärker in den lokalen Legenden bewandert sind …

Rückkehr an den Ort des Grauens

Auch wenn der große Erfolg von Es nun schon einige Jahre zurückliegt und die letzten Filme eher untergegangen sind: An weiteren Adaptionen von Stephen King Geschichten mangelt es nicht gerade. So kam im Frühjahr The Boogeyman in die Kinos, ein rundes Dutzend weiterer Filme sind momentan offiziell in der Mache. Bis es so weit ist, gibt es mit Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines erst einmal Nachschub von einem der bekannteren Franchises, die auf den Master of Horror zurückgehen. Zweimal wurde der zugrundeliegende Roman von 1983 bislang verfilmt, einmal 1989 und einmal 2019. Letztere Version kam zwar nicht wirklich gut an, war aber profitabel genug, um einen weiteren Film zu rechtfertigen. Bei einem Budget von 21 Millionen US-Dollar 113 Millionen wieder einzuspielen, das ist schon ordentlich.

Dass der neue Film dieses Kunststück wiederholt, ist ausgeschlossen. Obwohl eine Kinoauswertung kurz vor Halloween durchaus angemessen gewesen wäre, entschied man sich, das Werk nur digital zu veröffentlichen. Ein bisschen überraschend ist das schon, zumal da bei der Besetzung einige bekanntere Leute dabei sind. Neben David Duchovny gehören auch Henry Thomas und Pam Grier zum Ensemble. Zugegeben: Publikumsmagneten sind diese nicht. Aber es ist doch mehr, als viele der billig produzierten King Filme vorweisen können. Ein großer Verlust für das Kinopublikum ist die Vorenthaltung von Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines aber nicht. Vielmehr fühlt man sich hier unangenehm an die Zeiten zurückerinnert, als um jeden Preis beliebte Adaptionen von King fortgesetzt werden mussten. Das Ergebnis war oft schauerhaft und hatte mit den Vorlagen nicht viel zu tun, da die Geschichten neu für die Filme geschrieben wurden.

Zu wenig Spannung und Neues

Grundsätzlich ist das auch hier der Fall. Wobei die Situation etwas anders ist. Zum einen wurden Elemente aus dem Roman als Vorlage genommen, die dann erweitert wurden, anstatt sich alles aus den Fingern zu saugen. Zum anderen handelt es sich um eine Vorgeschichte. Erzählt wird also nicht, wie es nach den Ereignissen des Films weitergeht, sondern was zuvor vorgefallen war. Genauer spielt die Geschichte 1969. Zu diesem Zweck gibt es auch einen Rückkehrer: Jud Crandall war schon beim letzten Leinwandalptraum eine zentrale Figur. Hier lernen wir ihn aber als jungen Mann kennen, der die Besonderheiten des Ortes erst noch kennenlernen muss. In Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines hat er keine Ahnung davon, was es mit dem Boden auf sich hat und dass man in diesem besser keine Toten begraben sollte.

Grundsätzlich hätte es ganz interessant sein können, den mythologischen Aspekt der Geschichte zu erweitern und noch mehr über das Spirituelle zu erfahren. So richtig viel macht Regisseurin und Co-Autorin Lindsey Anderson Beer aber nicht daraus. Da wird dann zwar zwischendurch mal ins 17. Jahrhundert gewechselt, es gibt also eine doppelte Vorgeschichte. Spannend ist das aber nicht, was hier erzählt wird. Und auch der Horror-Part enttäuscht, wenn die Angriffe der Untoten kaum Nervenkitzel erzeugen. Es ist nicht einmal so, dass die tragische Komponente der Geschichte, wenn es um die Sehnsucht nach den Toten geht, in Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines groß zum Tragen kommt. Das Schicksal der Leute geht einem hier kaum nahe, weshalb auch das Finale, wenn es zum Showdown kommt, wenig Anlass zum Mitfiebern gibt.

Credits

OT: „Pet Sematary: Bloodlines“
Land: USA
Jahr: 2023
Regie: Lindsey Anderson Beer
Drehbuch: Lindsey Anderson Beer, Jeff Buhler
Vorlage: Stephen King
Musik: Brandon Roberts
Kamera: Benjamin Kirk Nielsen
Besetzung: Jackson White, Forrest Goodluck, Jack Mulhern, Henry Thomas, Natalie Alyn Lind, Isabella Star LaBlanc, Samantha Mathis, Pam Grier, David Duchovny

Bilder

Trailer

Stephen King Special

Stephen King

Ihr wollt noch mehr vom König des Horrors sehen? In unserem Themenspecial über Stephen King blicken wir zurück auf vergangene Filme und Serien, die auf seinen Werken basieren, und sammeln mehrere Dutzend Rezensionen.

Filmfeste

Fantastic Fest 2023

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines
fazit
„Friedhof der Kuscheltiere: Bloodlines“ will die Vorgeschichte des Stephen King Klassikers erzählen, hat aber keine zündende Idee, wie das gehen soll. Weder der mythologische Aspekt noch der Horrorpart hinterlassen Eindruck. Aufgrund der schwachen Figuren gibt es zudem kaum Grund zum Mitfiebern.
Leserwertung0 Bewertungen
0
4
von 10