El Dorado 1966 Film DVD kaufen TV Fernsehen
© Paramount Pictures

El Dorado

El Dorado 1966 Film DVD kaufen TV Fernsehen
„El Dorado“ // Deutschland-Start: 22. September 1967 (Kino) // 26. November 2003 (DVD)

Inhalt / Kritik

In der kleinen Stadt El Dorado bestimmt der Streit zwischen Jason, einem Viehbaron, und einer Siedlerfamilie, den MacDonalds, das  Geschehen. Als der Revolverheld Cole Thornton (John Wayne) von Jason angeheuert wird, um die Familie einzuschüchtern, trifft er in der Stadt auf Sheriff Harrah (Robert Mitchum), einen alten Freund. Da die beiden einander schätzen, beschließt Thornton, den Auftrag des Viehhändlers abzulehnen. Doch es kommt zu einer folgenschweren Begegnung, in deren Verlauf er den jüngsten Sohn der MacDonalds erschießt. Einige Zeit später hört Thornton abermals von dem Streit zwischen Jason und den MacDonalds, und dieses Mal hat der Viehbaron den fähigen Revolverhelden MacLeod (Christopher George) für seine Dienste gewonnen. Gemeinsam mit Mississippi (James Caan), einer Zufallsbekanntschaft, reitet er zurück nach El Dorado, um der Familie sowie seinem Freund Harrah beim Kampf gegen MacLeod und seine Leute beizustehen. Die erste Hürde ist dabei Harrah, der an Liebeskummer leidet, vom Alkohol wegzubekommen, sodass er überhaupt kämpfen kann.

Zwei Geschichten über Freundschaft

Eigentlich hatte Regisseur Howard Hawks die Geschichte eines miserablen Schützen in Rio Bravo erzählen wollen, jedoch war das Drehbuch ohnehin schon so dicht, dass er sich dagegen entschied und diese Figur dann in El Dorado benutzte. Es war eines der letzten Projekte des Filmemachers, der wie kaum ein anderer Regisseur, vielen Genres, vor allem aber dem Western, seinen Stempel aufgedrückt hatte und viele noch heute bekannte Meisterwerke geschaffen hat. Im Jahre 1966, als sich abzeichnete, dass das Genre neue Wege gehen würde, sah wahrscheinlich auch Hawks die Zeichen der Zeit und machte einen Film über alte Helden sowie deren Freundschaft. So ist El Dorado ein unterhaltsamer, aber zugleich nostalgischer Film geworden, der mit John Wayne und Robert Mitchum zwei der markantesten Darsteller des Genres vor der Kamera vereint.

Freundschaft und Kameradschaft sind die Lebensthemen Howard Hawks und bestimmen konsequenterweise sein Werk. Nimmt man alleine die Western, bemerkt man, wie die Verbundenheit zweier oder mehrerer Männer diese vor einer Bedrohung beschützt und zugleich für den Schutz einer noch viel größeren Gemeinschaft sowie deren Werte sorgt. In El Dorado ist dies ebenfalls so, bedeutet die Gemeinde für viele, nicht nur die Hauptfiguren, das Ziel ihrer langen Reise, ähnlich wie es das sagenumwobene El Dorado für viele Abenteurer und Seefahrer war. Bedroht wird dies, wie in vielen anderen Geschichten Hawks, durch den Streit zwischen Siedlern und den Großgrundbesitzern, die am liebsten alles Land für sich beanspruchen wollen und sogar die Rechte für das Trinkwasser für sich alleine beanspruchen wollen. Thornton und Harrah sind Verfechter dieser Werte (ob sie es wollen oder nicht), oder sind zumindest aufgrund eines Ehrenkodex den Siedlern gegenüber verpflichtet. Es ist einer ihrer letzten Kämpfe – da lässt der Film kaum Zweifel daran – und was danach kommt, scheint ungewiss.

Wenn der Körper nicht mehr will

Von der ersten Minute an sieht man Harrah und Thornton ihr Alter an. Hawks betont die Zerbrechlichkeit ihrer Körper, aufgrund alter und neuer Wunden, sodass die beiden ab einer gewissen Zeit sogar beide nur noch mithilfe von Krücken sich fortbewegen und einer von ihnen einen Teil seines Körper nur noch eingeschränkt nutzen kann. Wayne und Mitchum spielen zwei Männer, die durch eine Vielzahl von Gebrechen, aber auch persönliche Enttäuschungen gezeichnet sind, was El Dorado trotz vieler heiterer Momente immer wieder eine tragische Note gibt. Besonders Wayne spielt Thornton als jemand, der sich aufraffen muss, motiviert durch seine Loyalität gegenüber dem alten Freund, der ihn braucht, um noch einmal gegen einen Widersacher anzutreten. Wenn James Caans Figur Mississippi nicht wäre, könnte man El Dorado wohl auch als reines Westerndrama ansehen.

Entsprechend der persönlich-intimen Natur der Themen und der Geschichte inszeniert Hawks El Dorado, wie schon Rio Bravo, stellenweise als eine Art Kammerspiel. Weniger die Weite des Landes sind es, die den Film ausmachen, sondern mehr die Interaktion der Figuren und die Verhandlung ihrer Freundschaft, die sie nach wie vor zusammenhält und bei all den düsteren oder tragischen Tönen El Dorado eine positive „Message“ gibt.

Credits

OT: „El Dorado“
Land: USA
Jahr: 1966
Regie: Howard Hawks
Drehbuch: Leigh Brackett
Musik: Nelson Riddle
Kamera: Harold Rosson
Besetzung: John Wayne, Robert Mitchum, James Caan, Charlene Holt, Paul Fix, Michele Carey, Arthur Hunnicutt, Ed Asher, Christopher George

Trailer

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El Dorado
fazit
„El Dorado“ ist ein Spätwerk Howard Hawks, in dem abermals eine Geschichte über den Wert der Freundschaft erzählt wird. Es ist ein Film über Helden, die gealtert sind und deren Körper nicht mehr so wollen, wie sie es gerne hätten, doch die noch ein letztes Mal in den Kampf ziehen müssen. Zwischen den heiteren Momenten gibt speziell dieser Aspekt „El Dorado“ auch immer wieder eine gewisse Tragik.
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