Die Lebenden und die Toten Ein Taunuskrimi TV Fernsehen ZDF 3sat DVD kaufen Streamen online Mediathek
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Die Lebenden und die Toten – Ein Taunuskrimi

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„Die Lebenden und die Toten – Ein Taunuskrimi“ // Deutschland-Start: 2. Januar 2017 (ZDF) // 13. April 2017 (DVD)

Inhalt / Kritik

Als innerhalb kürzester Zeit im Taunus drei Menschen von einem Heckenschützen erschossen werden, geht die Angst um. Wer könnte hinter den Morden stecken? Und warum hat es ausgerechnet diese drei erwischt? Bei ihrer Suche nach Antworten erhalten Oliver von Bodenstein (Tim Bergmann), Pia Kirchhoff (Felicitas Woll) und Kai Ostermann (Michael Schenk) bald ungewollt Unterstützung durch den LKA-Profiler Andreas Neff (Simon Schwarz). Doch auch er tut sich zunächst schwer damit, einen Zusammenhang zwischen den drei Opfern herzustellen. Erst nach und nach kristallisiert sich die Wahrheit heraus, die irgendwie mit einem Klinikum und der ehemaligen Patientin Kirsten Stadler zusammenhängen muss. Könnten deren Tochter Helen (Saskia Rosendahl) und der Mann Dirk (Ulrich Tukur) etwas mit der Sache zu tun haben?

Nicht viel zu rätseln

Richtig produktiv ist die ZDF-Krimireihe Taunuskrimi zwar nicht, zumindest im Vergleich zu diversen Kollegen, bei denen jährlich mehrere Teile erscheinen. Zuletzt musste man sogar vier Jahre warten, bis es mit Muttertag wieder Nachschub gab. An einer mangelnden Popularität liegt dies jedoch nicht, im Schnitt schalten sechs bis sieben Millionen Menschen ein, wenn die Adaptionen der Romane von Nele Neuhaus im Fernsehen laufen. So auch bei Die Lebenden und die Toten, bei dem es sich offiziell um Teil 8 und 9 handelt. Denn wie die späteren Fälle auch wurde die Geschichte im Rahmen eines Zweiteilers umgesetzt. Wer also wissen will, was vorgefallen ist und wer nun hinter den Morden steckt, muss gleich zwei spielfilmlange Hälften bis zur Auflösung durchstehen.

Theoretisch. Praktisch weiß das Publikum bereits deutlich früher, wer hinter allem steckt. Schließlich sieht man ziemlich am Anfang, wie Ulrich Tukur mit einem Gewehr hantiert. Zwar dauert es im Anschluss eine Weile, bis man weiß, warum seine Figur das tut. Außerdem wird zwischendurch noch einmal so getan, als könne Dirk Stadler gar nicht der Täter sein. Aber das dient in erster Linie dazu, das Polizeiteam zu verwirren. Die Zuschauer und Zuschauerinnen vor den Fernsehern haben bei Die Lebenden und die Toten – Ein Taunuskrimi immer einen größeren Wissensvorsprung, weshalb da nicht viel zu rätseln ist. Wobei es schon noch ein paar Wendungen gibt, damit das Ganze nicht zu geradlinig ist. Im Grunde hätte man sich diese Umwege aber auch sparen können, da sie die Geschichte nicht nennenswert erweitern.

Unglaubwürdig und langweilig

Man kann sich sogar darüber streiten, ob es nicht besser gewesen wäre, diese falschen Fährten wegzulassen und dafür den Film zu kürzen. Auf der einen Seite ist es natürlich nicht verkehrt, einen Krimi etwas komplexer zu machen. Umso mehr, wenn das zugrundeliegende Motiv so früh wie hier verraten wird. Allerdings ist die Geschichte schon arg an den Haaren herbeigezogen. Von Anfang an hat Die Lebenden und die Toten – Ein Taunuskrimi mit unglaubwürdigen Momenten zu kämpfen. Mit der Zeit wird es dann richtig bescheuert, wenn das alles auf eine geradezu kriminelle Weise aufgebauscht wird. Wer Krimis sehen möchte, die irgendwie mit dem Alltag verknüpft sind, ist hier deshalb an der falschen Adresse. Grübeln darf man zwar schon. Zu viel darüber nachzudenken ist jedoch kaum ratsam.

Nun ist Glaubwürdigkeit nicht das einzige Kriterium, das die Qualität eines Krimis bestimmt. Für viele dürfte es auch nicht übermäßig wichtig sein. Entscheidender ist: Wie sieht es mit der Spannung aus? Bei Die Lebenden und die Toten – Ein Taunuskrimi ist das Ergebnis gemischt. Auf der einen Seite bringt es natürlich immer eine gewisse Grundspannung mit sich, wenn ein Serienmörder sein Unwesen treibt. Umso mehr, wenn längere Zeit nicht klar ist, nach welchem Muster er seine Opfer aussucht. Der genreerfahrene Regisseur und Co-Autor Marcus O. Rosenmüller (Der Feind meines Feindes) verpasst es aber, daraus wirklich Kapital zu schlagen. Die Mordszenen sind recht kurz und bieten keine Gelegenheit, Verbindungen zum Opfer aufzubauen. Außerdem dauert es einfach ewig, bis es bei dem Zweiteiler vorangeht – auch weil die ständigen Flashbacks immer wieder das akute Geschehen ausbremsen. Wenn dann noch immer wieder Kompetenzgerangel die Ermittlungen unterbricht, hat man endgültig das Gefühl, seine Zeit zu verschwenden.

Credits

OT: „Die Lebenden und die Toten – Ein Taunuskrimi“
Land: Deutschland
Jahr: 2017
Regie: Marcus O. Rosenmüller
Drehbuch: Kris Karathomas, Marcus O. Rosenmüller
Vorlage: Nele Neuhaus
Musik: Florian Tessloff
Kamera: Stefan Spreer
Besetzung: Tim Bergmann, Felicitas Woll, Ulrich Tukur, Michael Schenk, Kai Scheve, Simon Schwarz, Saskia Rosendahl

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Die Lebenden und die Toten – Ein Taunuskrimi
fazit
Wenn ein Serienmörder sein Unwesen treibt und scheinbar wahllos tötet, klingt das nach einem spannenden Krimiszenario. Tatsächlich gelingt es bei „Die Lebenden und die Toten – Ein Taunuskrimi“ aber nicht, daraus Kapital zu schlagen. Vieles wird zu früh verraten, die brenzligen Szenen sind zu kurz, später wird es richtig unsinnig. Nervenkitzel sieht da anders aus.
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