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Man nannte ihn Hombre

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„Man nannte ihn Hombre“ // Deutschland-Start: 14. April 1967 (Kino) // 25. April 2019 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Seine Kindheit und Jugend verbrachte John Russell (Paul Newman) beim Stamm der Apachen, die ihn als einen der ihren betrachten. Eines Tages erfährt er durch seinen Bekannten Mendez (Martin Balsam), dass sein Vater verstorben sei und ihm eine Pension vermacht habe, die derzeit von der Pächterin Jessie Brown (Diane Cilento) betrieben wird. Er eröffnet ihr, dass er das Gebäude verkauft und mit dem Geld eine Pferdeherde kaufen werde, die den Apachen zugutekommen soll. Als Passagier einer Postkutsche macht er sich auf den Weg in die nächstgrößere Stadt, wo der Handel abgeschlossen werden soll. Unter den Fahrgästen befinden sich neben der nun arbeitslosen Jessie auch das Ehepaar Favor sowie der Cowboy Cicero Grimes (Richard Boone). Auf der Fahrt kommt es zu ersten Spannungen zwischen den Favors, die nicht akzeptieren wollen, mit einem Sympathisanten der Indianer wie Russell zu reisen. Auf halber Strecke wird die Kutsche überfallen und es kommt zu einem Stelldichein zwischen den Räubern und Russell, an den sich die Fahrgäste nun wenden, weil er der Einzige zu sein scheint, der den Halbstarken das Wasser reichen kann.

Zwiegespaltene Identität

Nach Filmen wie Der lange, heiße Sommer oder Paris Blues markiert Man nannte ihn Hombre die insgesamt sechste Kollaboration zwischen Regisseur Martin Ritt und Schauspieler Paul Newman. Im Schatten des ebenfalls 1967 erschienen Der Unbeugsame geht Man nannte ihm Hombre innerhalb der Karriere Paul Newmans vielleicht etwas unter, doch die Verfilmung des gleichnamigen Romans Elmore Leonards ist in vielerlei Hinsicht interessant, nicht zuletzt weil sich das Drehbuch sowie die Inszenierung Mühe bemühen, die Darstellung der Ureinwohner im Gegensatz zu anderen Western zu verändern. Wie für die Geschichten Leonards üblich wird ein sehr gängiger und fast schon konventioneller Plot zu einer Plattform um Aspekte wie Identität zu erzählen.

Im Zentrum steht dabei ein Held, der irgendwie zwischen den Fronten steht. Auch wenn er von den Apachen aufgenommen wurde und mit ihnen jagen geht, sticht dieser John Russell doch hervor, ebenso wie unter den Weißen, die ihn wegen seiner Sympathie zu den „Rothäuten“ nicht akzeptieren können. Interessant ist dabei die Idee, die in vielen Berichten von Siedlern zu finden ist, nämlich dass viele Stämme den Weißen ein Zuhause boten, in dem sie sich viel besser willkommener und aufgehobener fühlten als unter den Ihrigen. Russell ist ein Zwischengänger, ein „Hombre“ also, ein Mann ohne einen Namen, der mit der Zivilisation nichts mehr zu tun haben will und konsequenterweise die Distanz zu dieser sucht. Newman spielt diesen John Russell mit einer gewissen Stoizität und umgibt ihn mir einem Mysterium, sodass sein Umfeld ebenso wenig wie der Zuschauer weiß, was in diesem Menschen vorgeht. Dieser Hombre ist keinesfalls ein glatter Held, wie viele der Figuren, die Newman unter Ritt spielte, und man wird es aufgrund seiner Aussagen und Taten nicht leicht haben, mit ihm zu sympathisieren, was aber auch den Reiz von Man nannte ihn Hombre ausmacht.

Ein Krieg an zwei Fronten

Doch es ist nicht nur Newman, der beeindruckt, auch viele der Nebendarsteller, darunter Martin Balsam oder Diane Cilento, überzeugen. Innerhalb der kleinen Gruppe an Charakteren prallen jene aufeinander, die, ebenso wie Russell, Aussteiger aus der Gesellschaft des Westens sind, darunter die alleingelassene Frau oder die jungen Leute, die nach Abenteuer und Abwechslung suchen, aber weder das eine noch das andere vorfinden. Das Drehbuch wie auch Ritts Inszenierung betont die angespannte Dynamik der Truppe, die sich entlädt, als es zu dem Raubüberfall auf die Kutsche kommt und nun nicht mehr Geld und Status zählen, sondern es um das nackte Überleben geht. Besonders in dem packenden Finale kommt dies zum Tragen, in dem es zum Showdown kommt, zwischen den Räubern und den Passagieren und für Russell, der sich entscheiden muss, für welchen Teil seiner Identität er sich entscheidet.

Credits

OT: „Hombre“
Land: USA
Jahr: 1967
Regie: Martin Ritt
Drehbuch: Irving Ravetch, Harriet Frank Jr.
Vorlage: Elmore Leonard
Musik: David Rose
Kamera: James Wong Howe
Besetzung: Paul Newman, Frederic March, Richard Boone, Diane Cilento, Cameron Mitchell, Barbara Rush, Martin Balsam

Bilder

Trailer

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Man nannte ihn Hombre
fazit
„Man nannte ihn Hombre“ ist ein spannender, dramatischer Western. Die Geschichte um einen Raubüberfall auf eine Postkutsche wird zu einem interessanten Drama über Identität und Zugehörigkeit, mit einem sehr überzeugenden Schauspielerensemble.
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