Alien vs Predator
Alien vs Predator
„Alien vs. Predator“ // Deutschland-Start: 4. November 2004 (Kino) // 23. Oktober 2009 (DVD/Blu-ray)

Inhalt / Kritik

Viel Zeit bleibt Charles Bishop Weyland (Lance Henriksen) nicht mehr, zu fortgeschritten ist seine Krankheit. Um der Welt aber noch mehr zu hinterlassen als einen großen Reichtum, finanziert er eine Expedition ins ewige Eis. Denn dort, in der Tiefe der Antarktis, wurde eine Wärmequelle entdeckt, die niemand wirklich erklären kann. Noch größer ist die Überraschung, als sie in der vermeintlich unbewohnbaren Tiefe einen antiken Pyramidenkomplex entdecken. Unter der Leitung von Alexa Woods (Sanaa Lathan) soll das Team herausfinden, was es mit dem unerwarteten Fund auf sich hat. Dabei haben die Männer und Frauen bald nicht nur mit rätselhaften Inschriften zu tun, die auf eine unbekannte Zivilisation verweisen. Vielmehr müssen sie entsetzt feststellen, dass außerirdische Wesen dort ein Nest haben und bald Jagd auf sie machen. Und noch jemand treibt unerkannt in der eisigen Finsternis sein Unwesen …

Gipfeltreffen zweier Sci-Fi-Antagonisten

Was ist besser als ein bekanntes Franchise, um Geld zu verdienen? Antwort: zwei Franchises. Im Fernsehen wurde das Konzept von Crossovers immer mal wieder aufgegriffen, wenn etwa die Hauptfiguren aus Magnum und Mord ist ihr Hobby in der jeweils anderen Serie auftreten. Im Comic-Bereich kennt man das Phänomen ebenfalls, gerade bei Superhelden. Bei Kinofilmen ist es jedoch eher unüblich und überwiegend im Horror-Bereich zu finden. Eines der nennenswerteren Beispiele für ein derartiges filmisches Crossover ist sicherlich Alien vs. Predator. Der Film war 2004 zwar alles andere als ein Kritikerliebling, spielte an den Kinokassen aber ordentlich Geld ein. Tatsächlich war das Zusammenführen von Alien und Predator erfolgreicher als so mancher „richtiger“ Teil der beiden zugrundeliegenden Franchises.

Das dürfte auch daran liegen, dass dieses Gipfeltreffen lang herbeigesehnt wurde. So gab es bereits in den späten 1980ern eine Comicfassung und anschließend mehrere Bücher. 1994 erschien ein Videospiel, das ursprünglich begleitend zu einem Film hätte erscheinen sollen, der aber nie gedreht wurde. Eine Überraschung war es daher nicht, als Alien vs. Predator zehn Jahre später erschien. Wobei man sich bis heute darüber streiten kann, ob die beiden Franchises überhaupt zusammenpassen. Denn während Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt 1979 ein Meisterwerk des symbolisch aufgeladenen Horrors war, war Predator 1987 dann doch in erster Linie derbe Fun-Action. Und auch wenn Aliens – Die Rückkehr 1986 bewies, dass die furchteinflößenden Kreaturen für Actionfilme geeignet sind, mit den extraterrestrischen Antagonisten-Kollegen haben sie nur wenig gemeinsam.

Wenig ambitioniert und langweilig

Paul W. S. Anderson war das egal. Der Regisseur und Drehbuchautor, der vor allem für seine Videospieladaptionen Resident Evil, Mortal Kombat und Monster Hunter bekannt ist, orientierte sich bei der Machart eindeutig an den wenig ambitionierteren Predator-Filmen und schuf mit Alien vs. Predator ein Trashwerk der oberen Preisklasse. Ambitionen hatte er dabei keine, weder inhaltlich noch inszenatorisch. Die erste Hälfte setzt dabei wie Alien mehr auf Atmosphäre, dazu noch Mystery-Elemente und das immer wieder gern verwendete Motiv geheimer antiker Zivilisationen. Dass das hier ziemlicher Quatsch ist, dürfte Anderson dabei selbst gewusst haben. Es war ihm aber ebenso egal wie die Figuren, die in erster Linie dafür da sind, abwechselnd von einem Alien und einem Predator getötet zu werden. Typisches Kanonenfutter also.

Das ist prinzipiell nicht schlimm, solange das Ergebnis unterhaltsam ist. Es gibt viele Filme, die auch mit bescheidenem Inhalt Spaß machen können. Alien vs. Predator ist jedoch ein recht langweiliges Beispiel für einen solchen genügsamen Film. Selbst in der zweiten Hälfte, wenn es dann doch mal zur Sache geht und das lang angekündigte Duell beginnt, ist das Ergebnis ernüchternd. Eigentlich hatte das Gipfeltreffen schon Potenzial, wenn zwei quasi unbesiegbare Wesen aufeinandertreffen. Mehr als ein stumpfes und repetitives Durchstechen oder Abballern kommt dabei aber nicht heraus. Spannung wird auf diese Weise nicht erzeugt. Da auch visuell nicht wirklich viel dabei ist, wofür es sich einzuschalten lohnt, kann man sich das hier sparen. Wirklich ärgern muss man sich über das Crossover zwar nicht. Aber es wäre auch kein Verlust gewesen, wenn das schon mehrfach verschobene Creature-Spektakel gar nicht mehr gekommen wäre.

Credits

OT: „AVP: Alien vs. Predator“
Land: USA, UK, Deutschland, Tschechische Republik
Jahr: 2004
Regie: Paul W. S. Anderson
Drehbuch: Paul W. S. Anderson
Musik: Harald Kloser
Kamera: David Johnson
Besetzung: Sanaa Lathan, Raoul Bova, Lance Henriksen, Ewen Bremner, Colin Salmon, Tommy Flanagan

Trailer

Special

Wer mehr über die Geschichte von Alien erfahren möchte: In unserem Special zum 40. Geburtstag des Sci-Fi-Horror-Klassikers werfen wir einen Blick zurück auf das Franchise.

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Alien vs. Predator
fazit
Lange in der Mache, kam „Alien vs. Predator“ 2004 doch noch als Filmfassung. Gelohnt hat sich die Wartezeit aber kaum, da das Crossover der beiden beliebten Franchises weder inszenatorisch noch inhaltlich viel zu bieten hat. Selbst in der actionreichen zweiten Hälfte gibt es in erster Linie Langeweile.
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