Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Goldstiefel ZDF TV Fernsehen Mediathek
© ZDF/Henrik Petit

Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Goldstiefel

Die Huegel von Istanbul
„Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Goldstiefel“ // Deutschland-Start: 20. März 2022 (ZDF)

Inhalt / Kritik

Als der schon seit Längerem schwerkranke und querschnittsgelähmte Bjarne Pedersen (Jens Basse Dam) in seinem Bett im Pflegeheim stirbt, sieht alles zunächst danach aus, als sei er eines natürliches Todes gestorben. Doch dann finden sich Hinweise, dass jemand nachgeholfen und ihn erstickt hat. Bei ihren Ermittlungen konzentrieren sich Dan Sommerdahl (Peter Mygind) und Flemming Torp (André Babikian) zunächst auf die Angestellten, schließlich wurden zuletzt auch mehrfach Wertgegenstände entwendet. Aber auch seine Frau Lise (Sonja Oppenhagen), Sohn Jesper (Jesper Ole Feit Andersen) und die uneheliche Tochter Cecilie (Sarah Juel Werner) kommen in Frage. Gleichzeitig eskaliert die Situation bei den beiden Polizisten, als Flemming Dans Exfrau Marianne (Laura Drasbæk) seine Liebe gesteht …

Ein dramatischer Abschluss

Und schon heißt es wieder Abschied nehmen. Nach Alte Träume, Liebeslabyrinth und Versalzenes Menü folgt mit Goldstiefel der vierte und letzte Film der zweiten Staffel von Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle. Dieses Mal wird es bei der dänisch-deutschen ZDF-Krimireihe richtig dramatisch, wenn wir es mit lauter unglücklichen Leuten zu tun bekommen. Dabei ist die Zahl der Personen recht überschaubar: Außer dem Polizeitrio gibt es nur noch die drei Angehörigen des Verstorbenen. Und unter diesen sechs findet sich niemand, der in der aktuellen Lage glücklich ist. Stattdessen haben sie alle mit den verschiedensten Problem zu kämpfen, welche den Film zuweilen mehr wie ein Drama als einen Krimi wirken lassen.

Das Thema mit der Dreiecksbeziehung, die für Spannungen innerhalb des Trios sorgten, knüpft dabei nahtlos an die vorangegangenen Filme an. Hinzu kommt als kleinerer Punkt noch hinzu, dass Dans eigene Mutter (Lisbet Lundquist) schwer krank ist, was die düstere und melancholische Atmosphäre noch weiter verstärkt. Das wiederum passt natürlich zu dem Fall an sich, wenn das Mordopfer vorher bereits dem Tode geweiht war, mehrere Erkrankungen hatte, zuletzt so schwach geworden war, dass er nicht einmal mehr seine Augen zur Kommunikation einsetzen konnte. Ganz klar: Wer einfach nur ein bisschen abschalten und sich unterhalten lassen möchte, der sollte um Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Goldstiefel vielleicht lieber einen Bogen machen. Für die eigene Stimmung ist die durch und durch deprimierende Geschichte kaum förderlich.

Schwacher Krimi

Das ist in der Form natürlich schon irgendwie geballt. Drei Handlungsstränge, die alle hoch dramatisch sind, das ist für anderthalb Stunden recht viel. Darunter hat der Krimipart quasi notgedrungen zu leiden. Tatsächlich enttäuscht dieser dann auch, in mehrfacher Hinsicht. So wird etwas ungeschickt versucht, diese persönlichen Aspekte mit einer Ermittlung zu kombinieren. Dabei hat Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Goldstiefel da gar nicht so wahnsinnig viel zu erzählen. Die wenigen falschen Spuren, die es gibt, sind kurz nach der jeweiligen Entdeckung bereits wieder vergessen. So als hätte das Drehbuchteam nur eine Quote erfüllen müssen, ohne an dem Stoff Interesse zu haben. Zwar darf Dan an einer Stelle jammern, sie kämen einfach nicht von der Stelle. Das hängt aber mehr damit zusammen, dass er das Offensichtliche nicht sehen will.

Andererseits: Sonderlich plausibel ist das hier sowieso nicht. Man scherte sich nicht sonderlich darum, ob Figuren glaubwürdig sind, Tatvorgänge so funktionieren oder wenigsten Gedanken konsequent fortgeführt wurden. Schon die ersten drei Teile der zweiten Staffel waren mäßige Krimis. Der vierte Teil sorgt dafür, dass man endgültig keine Lust mehr auf das alles hat. Insofern ist die eine gute Nachricht, die man Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Goldstiefel entnimmt, dass der Sonntagabend-Slot im ZDF nun für andere Filme wieder offen ist. Bleibt zu hoffen, dass der Sender bei der Auswahl dann ein glücklicheres Händchen hat als bei dieser zwar schön bebilderten, letztendlich aber mäßigen Reihe.

Credits

OT: „Sommerdahl Murders“
Land: Dänemark, Deutschland
Jahr: 2021
Regie: Carsten Myllerup
Drehbuch: Lolita Bellstar, Nanna Westh
Vorlage: Anna Grue
Musik: Jeppe Kaas, Anders-Peter Andreasen, Jan Thielsen
Kamera: Bo Tengberg
Besetzung: Peter Mygind, Laura Drasbæk, André Babikian, Jesper Ole Feit Andersen, Sonja Oppenhagen, Sarah Juel Werner

Bilder

Kaufen / Streamen

Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision, ohne dass für euch Mehrkosten entstehen. Auf diese Weise könnt ihr unsere Seite unterstützen.




(Anzeige)

Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Goldstiefel
Fazit
Wenn in „Dan Sommerdahl – Tödliche Idylle: Goldstiefel“ ein schwerkranker Mann im Pflegeheim ermordet wird, ist das der Auftakt für eine besonders dramatische Folge. Aber keine besonders gute: Das ist alles schon sehr geballt, der Krimi ist dafür recht schwach. Trotz gewohnt hübscher Bilder ist das alles ziemlich langweilig.
Leserwertung8 Bewertungen
4.5
4
von 10