Freitag der 13 Teil 4
© Paramount Pictures

Freitag der 13.: Das letzte Kapitel

Inhalt / Kritik

Friday the 13th Freitag der 13
„Freitag der 13.: Das letzte Kapitel“ // Deutschland-Start: 13. Juli 1984 (Kino) // 21. Oktober 2021 (Blu-ray, Movie Collection)

Nach einem erneuten Massaker am Crystal Lake, dem eine Gruppe Jugendlicher sowie einige Biker zum Opfer fielen, gerät der Ort abermals in die Schlagzeilen, wobei zumindest der Killer, Jason Vorhees, endlich auch zur Strecke gebracht werden konnte. Während dieser ins Leichenschauhaus gebracht wird, nähert sich bereits eine neue Gruppe Jugendlicher sowie die Familie Jarvis dem mittlerweile berüchtigten See und dem angrenzenden Wald. Trisha (Kimberly Beck) und ihr Bruder Tommy (Corey Feldman) versuchen das Beste aus dem Urlaub von der Großstadt zu machen, wobei die nackten Tatsachen der Jugendlichen, die ganz in ihrer Nähe wohnen, besonders den heranwachsen Tommy in ihren Bann ziehen. Seine Schwester indes freundet sich mit dem Anhalter Rob (E. Erich Anderson) an, der am Crystal Lake campen will.

Der Urlaub der Familie wie auch fröhlich-feuchte Idylle der Jugendlichen nähert sich jedoch ihrem Ende, denn schon kurz nach seiner Ankunft im Krankenhaus ist Jason wieder zum Leben erwacht und hat sich längst seinen Weg zurück gebahnt zu seiner alten Wirkungsstätte. Nachdem eine unschuldige Anhalterin ihm bereits zum Opfer gefallen ist, pirscht er sich an die Neuankömmlinge am Crystal Lake an und wartet nur auf den richtigen Moment um zuzuschlagen. Einzig Tommy und seine Schwester scheinen zu ahnen, dass ihnen etwas Schlimmes bevorsteht, doch bevor sie sich versehen, sind auch sie beide auf der Flucht vor dem Mörder mit der Hockeymaske.

Wie man einen Killer loswird

Schon Und wieder ist Freitag der 13. hatte das Ende von Jason Vorhees und damit der Filmreihe, die 1980 mit Sean S. Cunninghams Freitag der 13. gestartet war, sein sollen, doch der kommerzielle Erfolg des dritten Teils verleitete die Studiobosse bei Paramount dazu, auch noch einen vierten Teil in die Produktion zu schicken. Für den insgesamt vierten Eintrag in der Filmreihe konnte mit Regisseur Joseph Zito jemand verpflichtet werden, der bereits Erfahrung im Slasherfilm gesammelt hatte, wie man an Filmen wie Bloodrage (1979) und The Prowler (1981) sehen kann. Auch wenn sein Beitrag zur Reihe im Nachhinein von vielen Fans als der beste Eintrag der Filmreihe gesehen wird, zeigt der Film auch den Stillstand eines Sub-Genres, welches außerhalb von Effekten und kreativen Tötungsszenarien wenig Neues zu bieten hat.

Es ist schon ironisch, wenn man bedenkt, dass auch in der realen Welt viele Menschen Jason Vorhees tot sehen wollten. Sowohl die Verantwortlichen bei Paramount als auch die Filmcrew des vierten Filmes wollten mit Freitag der 13. – Das letzte Kapitel die Reihe beschließen, womit ihnen sogar die Verpflichtung von Special-Effects-Meister Tom Savini gelang, der bereits für den ersten Teil das Make-up sowie die Effekte übernommen hatte und seinen Teil dazu beitragen wollte, Jason endlich zu Grabe zu tragen. Jedoch ist der Fluch der Reihe, wie Sean S. Cunningham schon früh erkannte, im kommerziellen Erfolg und in den Schauwerten der Filme, die nach wie vor ein großes Publikum anlockten und mit jedem weiteren Eintrag brutaler wie auch kreativer wurden. Auf Charakterentwicklung, besonders bei den Jugendlichen in Zitos Film, wird wenig Wert gelegt, dienen diese doch mehr als „Kanonenfutter“ für Jason, der diese mit Messern, Macheten oder den bloßen Händen umbringt. Glaubt man den Schauspielern, scheint dies sich auch auf die Dreharbeiten übertragen zu haben, trugen doch viele von ihnen Verletzungen oder andere Blessuren davon und beschwerten sich im Nachhinein darüber, wie am Set mit ihnen umgegangen wurde. Ted White, der in  Freitag der 13. – Das letzte Kapitel Jason Vorhees spielt, bestand gar darauf, dass sein Name nicht in den Credits des Filmes erscheint, hatte er sich doch mit dem Regisseur überworfen.

Viele Ideen, mangelnde Umsetzung

Während Jasons Jagd auf die Jugendlichen wieder einmal das Einmaleins des Genres herunterbetet, ist die Geschichte um die Familie Jarvis schon interessanter, insbesondere die des jungen Tommy, gespielt von Kinderstar Corey Feldman. Auch die Idee, einen rachsüchtigen Verwandten eines der Opfer von Jason den Spieß umdrehen zu wollen und am Crystal Lake Jagd auf den Mörder unzähliger Menschen zu machen, ist durchaus interessant. Zitos Inszenierung sowie Barry Cohens Drehbuch haben durchaus viele solcher Ideen, doch leider fehlt es am nötigen Talent, diese auch auszuformulieren oder wirklich konsequent umzusetzen, was in einem soliden, aber letztlich uninspiriert wirkenden Film endet, der außer ein paar blutigen Schauwerten nichts zu bieten hat.

Credits

OT: „Friday the 13th: The Last Chapter“
Land: USA
Jahr: 1984
Regie: Jospeh Zito
Drehbuch: Barney Cohen
Musik: Harry Manfredini
Kamera: João Fernandes
Besetzung: Kimberly Beck, Corey Feldman, E. Erich Anderson, Peter Barton, Crispin Glover, Barbara Howard, Joan Freeman, Clyde Hayes, Lawrence Monoson

Bilder

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"Freitag der 13. - Das letzte Kapitel" ist ein solider Horrorfilm, der sich überraschungsarm, aber mit allerlei brutalen Mordszenen über seine Laufzeit schleppt. Joseph Zito bestätigt seinen Ruf als Handwerker im Film, der die Technik beherrscht, aber dem es an Talent oder der Ambition mangelt, etwas wirklich Originelles zu inszenieren.
Leserwertung3 Bewertungen
5.5
4
von 10